Spekulationen über westliche Sanktionen gegenüber Russland haben den Preis dieses Edelmetalls zuletzt kräftig steigen lassen. Anleger können per Faktorzertifikat gehebelt auf diesen Trend setzen.

Wenn es an der Börse um Edelmetalle geht, stehen zumeist die bekanntesten Metalle dieser Gattung im Vordergrund: Gold und Silber — besonders in diesem Jahr, in dem der Goldpreis zuletzt gefühlt wöchentlich neue Rekorde aufstellte. Silber, das sich zumeist im Gleichklang mit Gold entwickelt, legte ebenfalls eine steile Bergtour hin. Bei anderen Edelmetallen, wie beispielsweise Palladium, war die Performance in diesem Jahr hingegen ziemlich durchwachsen.

Unter dem Strich notiert dessen Preis derzeit mit rund 1130 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) in etwa auf dem Niveau vom Jahresbeginn.

Seit September aber kennt Palladium fast nur noch eine Richtung: nach oben. Zunächst trieben Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin den Preis, er dachte laut über mögliche Exportbeschränkungen für bestimmte Metalle nach — als Vergeltung für westliche Sanktionen. Palladium wurde zwar nicht genannt, dafür aber Nickel. Da Palladium in Russland als Nebenprodukt von Nickel anfällt, wäre Palladium somit indirekt betroffen, sollte Russland die Nickelproduktion reduzieren. Ende Oktober ließ eine andere Nachricht den Preis sichtbar nach oben schnellen. So baten die USA die Verbündeten der G7-Gruppe während eines Treffens der G7-Staaten, Sanktionen gegen russisches Palladium und Titan zu prüfen. Damit wollten die USA über das weitere Abwürgen der russischen Wirtschaft diskutieren.

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Palladium ist ein wichtiger Bestandteil von Computerchips und Autokatalysatoren, während Titan von der Flugzeugindustrie bis hin zu medizinischen Implantaten zum Einsatz kommt. Die USA haben russisches Titan bereits auf eine schwarze Liste gesetzt. Sollten sich die G7-Staaten dazu entscheiden, Russland kein Palladium mehr abzukaufen, würde das Angebot drastisch sinken. So stellt das russische Unternehmen Nornickel rund 40 Prozent der weltweiten Produktion. Ein solcher Marktanteil ließe sich auf die Schnelle nicht ersetzen.

Risikobereite Anleger, die davon ausgehen, dass sich der jüngste Aufwärtstrend fortsetzt, können mit Faktorzertifikaten gehebelt auf dieses Szenario setzen. Ein Beispiel ist das endlos laufende Faktorzertifikat von Morgan Stanley auf Palladium mit dem Faktor 3. Steigt der Palladium-preis etwa um fünf Prozent, legt der schein um 15 Prozent zu. Der Hebel wirkt jedoch auch in die andere Richtung, das sollten Anleger bedenken.

Palladium
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Übrigens: Dieser Artikel erschien zuerst in der Print-Ausgabe 45 von BÖRSE ONLINE. Diese finden Sie hier

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