Die britische Firma Yellow Cake besitzt ein ganz großes Stück vom Urankuchen. Weil das Angebot weltweit knapp ist, wird der Bestand immer wertvoller. Der Aktienkurs notiert mit hohem Abschlag zum Nettoinventarwert. Langfristig agierende Anleger nutzen den Discount zum Einstieg – es winken 50 Prozent Kurschance.

Eine der größten Uranreserven der Welt liegt mit geschätzten 311.000 Tonnen im Norden des Niger. Nach Angaben der World Nuclear Association war der Sahelstaat 2022 der sechstgrößte Produzent. So bezogen etwa die französischen und europäischen Kernkraftwerke rund ein Viertel des Urans aus den Minen des afrikanischen Staats. Mit dem Staatsstreich im Juli 2023 hat sich die Versorgungslage gänzlich verändert.

Die herrschende Militärjunta hat dem französischen Unternehmen Orano eine Uranabbaulizenz für den Norden entzogen. Ähnlich ging es Anfang Juli einem kanadischen Unternehmen. Für politische Beobachter ist die Botschaft deutlich: Niger geht neue Wege und akzeptiert teils jahrzehntealte Verträge nicht mehr. Unterdessen kommen immer wieder Gerüchte auf, dass Russland nur zu gern bereit wäre, in die Bresche zu springen. Auch von chinesischem Interesse darf ausgegangen werden.

Klar ist, der Konflikt in Niger belastet den Uranmarkt. Nicht nur Frankreich und Europa bangen um den Nachschub. Weil die USA ein Importverbot für russisches Uran verhängt haben, wird auch dort nach neuen Vertragspartnern gesucht. Wie sich die Störungen im globalen Handel auf die Preise auswirkt, zeigt der Ausschlag Anfang des Jahres. Uran erreichte zum ersten Mal dreistellige Notierungen. Analysten gehen davon aus, dass im Umfeld von einem knappen Angebot und der steigenden Nachfrage Uran nicht mehr viel billiger wird, sondern eher teurer.

Uran – darum ist die Nachfrage so robust

Die Urannachfrage ist aufgrund der Einführung neuer Kernreaktoren robust. Aktuell befinden sich 60 neue Kernreaktoren im Bau, mehr als 90 sind geplant. Das wird zu einem erheblichen Anstieg der Nachfrage führen. In den vergangenen Jahren wurde wegen der geringen Preise aber zu wenig in die Exploration investiert, Minen wurden stillgelegt. Zwar steigerte die kanadische Cameco, mit einem Marktanteil von rund zwölf Prozent die Nummer 2 der Branche, im zweiten Quartal die Produktion, doch Kazatomprom aus Kasachstan, die Nummer 1 mit einem Marktanteil von rund einem Viertel, wird nach Einschätzung der Analysten die eigene Prognose nicht einhalten können. Es fehlt schlicht an Schwefelsäure, um das Uran aus dem Pulver zu extrahieren.

Profiteur mit Hebel

Und hier kommt Bestandshalter Yellow Cake ins Spiel. Einziges Geschäftsfeld der britischen Firma ist es, Uran zu kaufen, einzulagern und abzuwarten, bis der Preis steigt. Die für Bergbauunternehmen üblichen Risiken — Exploration, Erschließung und Abbau und die damit verbundenen Kosten — fallen nicht an. Aktuell liegen in den Lagerstätten in Frankreich und Kanada über 21,68 Millionen Pfund Uran in Form von U308 (Triuran-Oktoxid). Der aktuelle Marktwert des Bestands beträgt rund 1,8 Milliarden Dollar. An der Börse wird die Firma mit 1,48 Milliarden Dollar bewertet. Steigt der Marktpreis von Uran an, was zu erwarten ist, hat die Aktie einen doppelten Hebel. Ein Kursziel von 8,90 Euro bietet bietet jetzt eine Kurschance von über 50 Prozent.

Übrigens: Dieser Artikel erschien zuerst in der neuen Print-Ausgabe von BÖRSE ONLINE. Diese finden Sie hier

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