Crashprophet Nassim Taleb warnt vor falschen Versprechungen rund um Bitcoin und Gold. Worauf Anleger jetzt achten müssen.
Das eine ist schön zum Anschauen, man kann Schmuck daraus machen, das andere besteht eigentlich nur aus unsichtbarem Code. Doch sowohl Gold, als auch Bitcoin eignen sich prinzipiell zur Wertaufbewahrung, auch wenn die Meinungen darüber weit auseinander gehen.
Die Menge an Bitcoin als auch die an Gold sind begrenzt. Alle Bitcoins werden bis circa 2140 „geschürft“ sein, so will es der Mining-Algorithmus, der dafür sorgt, dass sich die neu hinzukommende Menge an Bitcoin etwa alle vier Jahre halbiert. Ob jemals alles Gold der Erde geschürft wird, ist wohl mehr als fraglich. Sowohl Gold als auch Bitcoin lassen sich über einen längeren Zeitraum aufbewahren, auch wenn man für hohe Summen bei Gold deutlich mehr Platz benötigt. Beide lassen sich relativ einfach in normales „Fiat-Geld“ umtauschen, auch wenn der Prozess des Bitcoin-Verkaufs am heimischen Rechner den meisten schneller von der Hand gehen dürfte, als zum nächsten Goldhändler zu laufen. Beide schwanken im Wert, wobei Bitcoin eine deutlich größere Volatilität aufweist.
Der Bitcoin als Symptom einer Niedrigzinsphase
Letzteres dürfte es vor allem sein, was den Crashpropheten Nassim Taleb zu seiner erneuten Kritik am „digitalen“ Gold bewogen hat. Der Autor und ehemalige Finanzmathematiker, der zu den wenigen gehört, die die Finanzkrise von 2007 und 2008 kommen sahen, sagte in einem Interview mit dem französischen Magazin L´Express, dass er ein Problem in der Tatsache sehe, dass man nicht wisse, wie zukünftige Generationen den Bitcoin einschätzen würden. „Technologie kommt und geht, nur das Gold, das bleibt“, sagte er. Und einmal für eine kurze Zeit vernachlässigt, würde der Bitcoin unweigerlich zusammenstürzen. Die Gründe für den Hype um Kryptowährungen in den vergangenen Jahren sieht Taleb vor allem in den niedrigen Zinsraten in den letzten 15 Jahren. Dabei hätten diese Spekulationsblasen befeuert. Eine davon sei der Bitcoin, den er als „heimtückischen Tumor“ bezeichnete.
Interessanterweise gehörte Taleb in der Anfangsphase des Bitcoins zu dessen Kreis an Unterstützern. Im Interview erklärte er, dass er zu diesem Zeitpunkt ein großer Kritiker des damaligen Fed-Chefs Ben Bernanke war und im Bitcoin fälschlicherweise eine Art Bollwerk gegen dessen Geldpolitik gesehen habe. Laut Taleb habe Bernanke die strukturellen Risiken des Systems vor der Finanzkrise 2008 nicht wahrgenommen und danach überreagiert.
Andere Investoren wie Mark Cuban und Cathie Wood bleiben hingegen optimistisch, was die Preisentwicklung des Bitcoin anbelangt. Ark Invest CEO Cathie Wood bestätigte vor kurzem ihre Prognose, dass der Bitcoinpreis bis 2030 die Eine-Millionen-Dollar-Marke erreichen wird. Mark Cuban sagte vor kurzem in Bill Maher´s Club Random-Podcast: "Ich will, dass der Bitcoin noch viel tiefer fällt, damit ich mehr davon kaufen kann.“
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Gold
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