Vor der Amtseinführung von Donald Trump am 20. Januar könnte die spekulative Aufwärtsbewegung von Bitcoin neu an Fahrt gewinnen. Die Verknappung verschärft sich. Von Gerd Weger

Die Zentralbanken der Staaten halten Währungsreserven vor allem in Form von Gold und Devisen. Mit der zunehmenden Akzeptanz von Bitcoin als digitalem Gold hat zuletzt auch die Diskussion an Fahrt aufgenommen, ob Staaten den Bitcoin als Bestandteil in die Währungsreserven aufnehmen.

Nachdem El Salvador als Vorreiter lange belächelt wurde, ändert sich diese Einstellung spätestens seit der erneuten Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten. Fraglich erscheint zwar, ob wirklich bereits in diesem Jahr große Staaten den Bitcoin als Teil der Währungsreserven einbeziehen. Würde die führende westliche Wirtschaftsmacht USA diesen Schritt tun, käme das einem Dammbruch gleich. Es wird vermutet, das staatliche Investitionen in den Bitcoin in einzelnen Ländern wie den arabischen Staaten bereits stattfinden. Über entsprechende Schritte von Ländern im asiatischen Raum wie Japan oder der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong wird ebenfalls spekuliert.

Bitcoin: Volle Kraft voraus

Auch in Deutschland ließen zuletzt Äußerungen von Ex-Finanzminister Christian Lindner aufhorchen, den Bitcoin in die Währungsreserven von EZB und Bundesbank aufzunehmen. In der Schweiz gibt es ebenfalls ähnliche Bestrebungen, die über einen möglichen Volksentscheid eingeleitet werden könnten. Experten wie Galaxy Digital erwarten, dass 2025 neben fünf Unternehmen aus dem Nasdaq auch fünf Staaten den Bitcoin in ihre Bilanzen aufnehmen werden. Auch von den großen Vermögensverwaltungsgesellschaften wird ein Paradigmenwechsel erwartet. Empfiehlt einer der großen Influencer im Anlagebereich den Bitcoin als wichtige Beimischung im Modell-Portfolio, könnte dies einen weiteren Nachfrageschub beim Bitcoin auslösen. Zwei Prozent Anteil von Bitcoin gilt dabei unter Theoretikern eher als konservativ für ein modernes Anlageportfolio. Würden große Staaten den Bitcoin als Teil ihrer Währungsreserven aufnehmen, nähme diese Entwicklung ebenfalls noch stärker Fahrt auf.

Mit Michael Saylor bleibt einer der wesentlichen Protagonisten seiner Bitcoin-Strategie treu. Mit seinem in jüngster Vergangenheit propagierten 21/21Plan will Saylor für das Unternehmen Microstrategy weiter Bitcoin zukaufen. In den nächsten drei Jahren sollen Bitcoin im Wert von 42 Milliarden Dollar nachgekauft werden. Finanziert werden soll das durch die Ausgabe von Wandelanleihen und Aktien. Auch der größte Stablecoin-Emittent Tether hält bereits Bitcoin im Wert von rund acht Milliarden Dollar in seiner Reserve. Bitcoin etabliert sich immer stärker. Die große Nachfrage kann sich bei dem absolut limitierten Angebot einzig über den Preis regulieren.

Übrigens: Dieser Artikel erschien zuerst in der neuen Print-Ausgabe von BÖRSE ONLINE. Diese finden Sie hier

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