Die BRICS-Staaten wollen eine eigene, goldgedeckte Währung schaffen. Das schadet dem Dollar, das Edelmetall dagegen profitiert

Bislang ist es nur eine Meldung des russischen Fernsehsenders Russian TV: Die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) werden während ihres Treffens vom 22. bis 24. August in der südafrikanischen Stadt Johannesburg die Einführung einer gemeinsamen Handelswährung verkünden. Im Gegensatz zum Dollar soll diese mit Gold besichert sein. Es wäre der Beginn einer neuen Ära an den Märkten. Denn dann verliert der Greenback wohl an Wert, das Edelmetall dagegen sollte kräftig zulegen. Grund: Dollar und Gold sind stark negativ miteinander korreliert.

Unwahrscheinlich ist eine goldgedeckte BRICS-Währung nicht. In der Vergangenheit wurde darüber bereits viel spekuliert. Ein Währungsverbund würde den Handelsaustausch intensivieren, die Transaktionskosten senken und die Kooperation der Unternehmen untereinander fördern, begründen die BRICS-Staaten ihr Vorhaben.

Vor allem aber würde der internationale Einfluss der Schwellenländer zulasten der USA wachsen. „Wir hätten dann eine wesentlich ausgeglichenere ökonomische Machtverteilung auf der Welt", folgert Gaurav Gupta in einem Beitrag für das Onlinemedium „Outlook". Nach Ansicht des geopolitischen Experten der indischen Industrie- und Handelskammer Jammu könnte Washington dann zum Beispiel deutlich weniger Druck auf die Staaten ausüben, die nicht sofort bereit sind, sich Sanktionen gegenüber anderen Ländern anzuschließen. Indien etwa leidet unter den US-Strafmaßnahmen gegen den Iran. Das Land zählte vor den Sanktionen zu den wichtigsten Öllieferanten. Die BRICS-Länder verfügen bereits über ein erhebliches ökonomisches Gewicht. Im Jahr 2022 betrug ihr Anteil am kaufkraftbereinigten globalen Bruttoinlandsprodukt 31,5 Prozent. Für das Jahr 2028 wird der Anteil laut Statista auf 33,6 Prozent steigen. Und sie sind auch eine Handelsmacht: Zusammen exportierten sie 2022 Waren im Wert von über fünf Billionen US-Dollar. Doch das reicht (noch) nicht, den USA in Handelsfragen die Stirn zu bieten. Sollten jedoch weitere Länder dem noch zu bildenden goldgedeckten Währungsbund beitreten - unter anderem haben Saudi-Arabien, Ägypten, der Iran und die Türkei Interesse signalisiert - könnten sie ein Gegengewicht zur bisherigen Dominanz Washingtons bilden.

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