Auch der deutsche Leitindex DAX ist nicht vor den DeepSeek-Turbulenzen gefeit. Was Anleger jetzt wissen sollten und warum heute unter anderem die Aktien von Infineon, BASF und Vonovia im Fokus stehen.

Auch der deutsche Leitindex war nicht vor den Turbulenzen durch die DeepSeek-Sensation gefeit. Eine gewisse Ernüchterung rund um das Trendthema Künstliche Intelligenz (KI) hat am Montag auf die Stimmung am deutschen Aktienmarkt gedrückt.

Der DAX war zwischenzeitlich um fast 1,5 Prozent abgesackt. Aktuell liegt er nur noch 0,6 Prozent im Minus und steht bei 21.261 Punkten. Erst am Freitag hatte das Börsenbarometer bei 21.520 Punkten einen weiteren Höchststand erreicht. Ähnlich sieht es beim europäischen Pendant, dem Euro Stoxx 50 aus, der 0,7 Prozent im Minus liegt und bei 5.183 Punkten steht.

Börsianer verwiesen als Belastung auf hohe Verluste von Technologiewerten. Für den technologielastigen US-Index Nasdaq 100 wird ein Minus von 3,5 Prozent erwartet. Hintergrund ist die Debatte um das chinesische KI-Start-up DeepSeek, das den etablierten Unternehmen aus dem Bereich Künstliche Intelligenz Konkurrenz machen könnte. Mehr dazu erfahren Sie hier

„Plötzlich könnten all die hohen Bewertungen so gar nicht mehr gerechtfertigt sein und plötzlich interessiert sich an der Börse auch keiner mehr für die großen Versprechungen des neuen US-Präsidenten Donald Trump, weitere 500 Milliarden Dollar in den KI-Hype zu investieren", schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus RoboMarkets. DeepSeek könnte die Antwort auf die Zollandrohungen aus Washington sein.

DAX (WKN: 846900)

Aktien von BASF, Infineon und Vonovia beim DAX im Fokus

Hierzulande gerieten unter anderem Aktien aus der Chipindustrie spürbar unter Druck. Die Aktien von Infineon liegen derzeit 1,5 Prozent im Minus. Den größten Verlust aber musste die Siemens Energy Aktie mit einem Minus von rund 20 Prozent verkraften. Der Energietechnik-Konzern hatte in der Vorwoche noch deutlich von der Fantasie für den globalen Ausbau von Rechenzentren profitiert, da er mit seinen Geschäften in puncto Netztechnik sowie Stromübertragung und -verteilung als gut aufgestellt für das Thema Künstliche Intelligenz gilt. Mehr zu Siemens Energy erfahren Sie hier

Darüber hinaus gaben die Aktien von BASF nach zunächst heftigen Schwankungen in Reaktion auf vorläufige Quartalszahlen zuletzt nur geringfügig nach. Analystin Georgina Fraser von der US-Bank Goldman Sachs schrieb, der Barmittelzufluss des Chemiekonzerns sei wegen geringerer Investitionen besser als erwartet ausgefallen. Milliardenschwere Abschreibungen und Restrukturierungskosten haben im vergangenen Jahr auf das Ergebnis des Chemiekonzerns BASF gedrückt. So fiel der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) vorläufigen Zahlen zufolge von 2,2 auf 2,0 Milliarden Euro, wie der im DAX notierte Konzern am Freitag nach Börsenschluss mitteilte. Dies lag deutlich unter den Erwartungen der Analysten, die im Schnitt mit 3,2 Milliarden Euro gerechnet hatten.

Der größte deutsche Wohnimmobilienkonzern Vonovia kann seine Tochter Deutsche Wohnen wie geplant noch enger an sich binden. Bei einer außerordentlichen Hauptversammlung stimmten 99,97 Prozent des anwesenden Grundkapitals für einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag und die damit verbundene Kapitalerhöhung, wie Vonovia mitteilte. Damit wurde die erforderliche Mehrheit deutlich übertroffen. Bei der Hauptversammlung von Vonovia waren laut Mitteilung 67,64 Prozent des Grundkapitals vertreten. Die Aktie liegt derzeit 2,5 Prozent im Plus und landet damit aktuell auf Platz drei im DAX von der Performance her.

Enthält Material von dpa-AFX

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