Der deutsche Leitindex DAX ist heute deutlich unter die wichtige Marke von 18.000 Punkten gefallen. Mit welchen Verlusten Anleger nun rechnen müssen und welche Aktien dabei heute besonders im Fokus sind.

Kein guter Wochenausklang für den deutschen Leitindex: Der DAX liegt heute bereits über 1,4 Prozent im Minus und fällt damit unter die wichtige Marke von 18.000 Punkten. Ähnlich geht es auch beim europäischen Pendant, dem Euro Stoxx 50 zu: Der Index liegt derzeit 1,5 Prozent im Minus und steht damit bei 4.695 Punkten.

Grund sind Rezessionssorgen und Enttäuschungen im US-Technologiesektor, die den deutschen Leitindex von Handelsbeginn an deutlich unter die runde Marke von 18.000 Punkten drückten.

Der schwache Start in den ohnehin meist mauen Börsenmonat August setzt sich somit fort und auch auf Wochensicht ist die Bilanz für den DAX mit aktuell minus 3,1 Prozent düster. Technisch ist der Index angeschlagen - ein Wochenschluss unter 18.000 Punkten würde diesen Eindruck untermauern.

Hinweise auf eine mögliche Leitzinssenkung durch die US-Notenbank Fed im September hatten am Vortag die Indizes nicht beflügeln können. Nach sehr schwach ausgefallenen Konjunkturdaten rückten vielmehr die zunehmenden Sorgen vor einer Abkühlung der Wirtschaft in den Fokus der Anleger. Zudem verstärken steigende Spannungen im Nahen Osten die geopolitischen Sorgen.

Neue Impulse für den Aktienmarkt könnte am Nachmittag der US-Arbeitsmarktbericht für Juli liefern. „Wenn die Arbeitsmarktdaten aus den USA zu schwach ausfallen, könnte es mit den Kursen rund um den Globus so dynamisch weiter nach unten gehen, wie es gestern zu beobachten war", mahnte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets.

DAX (WKN: 846900)

Das drückt den DAX außerdem

Schlechte Nachrichten vor allem von Amazon und Intel nach dem US-Börsenschluss vom Vorabend belasteten zuvorderst den Technologiesektor. Amazon als weltgrößter Online-Händler hatte die Anleger mit seinem Ausblick für das laufende Quartal enttäuscht. Auch der Chiphersteller Intel hatte die Erwartungen verfehlt und will nun mehr als 15 Prozent der Arbeitsplätze streichen.

Unternehmensbilanzen seien aber nur die Spitze des Eisbergs, erläuterte Analyst Pierre Veyret vom Broker ActivTrades die schwierige Situation an den Börsen. Die Zuversicht vieler Investoren sei geschwunden, nachdem die US-Notenbank Fed die Zinsen in dieser Woche unverändert gelassen habe. Nach den jüngst enttäuschenden Wirtschaftsdaten machten sich viele Sorgen, dass die Fed mit ihrem geldpolitischen Kurs hinterherhinken könnte. Immer dann, wenn die Unsicherheit steige und das Vertrauen abnehme, würden Risiko-Positionen abgebaut, so der Experte.

Aktien von Siemens Energy und RWE als DAX-Schlusslichter besonders schwach

Besonders schwach sind heute die Aktien von Siemens Energy und RWE, die derzeit beide mit einem Minus von rund 6,6 Prozent von der Performance her die beiden Schlusslichter im DAX sind.

Die Aktien des Energiekonzerns RWE sind am Freitag in einem insgesamt schwachen Gesamtmarkt besonders stark unter Druck geraten.

Ebenso schwach wie RWE waren am Freitag die Papiere des Energietechnikkonzerns Siemens Energy. Die Papiere haben allerdings einen starken Lauf hinter sich und konsolidieren seit Mai. Sie bewegen sich also in einer Spanne, ohne wirklich vom Fleck zu kommen.

Mit Material von dpa-afx

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