Das Edelmetall beendet die Talfahrt und feiert ein furioses Comeback. Doch ist das nur eine Falle für Anleger? Wir haben 5 Indizien für einen wirklichen Boden beim Goldpreis. Von Markus Bussler
Vor einigen Wochen hatten wir hier darüber spekuliert, dass Gold sein Tief im Oktober einziehen könnte. Tatsächlich scheint es nun bereits einen Boden gefunden zu haben. Doch die Frage ist: Handelt es sich tatsächlich um einen großen Boden und ist Gold nun wieder auf dem Weg in Richtung 2000 Dollar, oder ist es nur ein Strohfeuer, dem eine weitere Schwächephase folgt? Wir schauen uns die Fakten an.
5 Indizien für einen großen Boden beim Gold
1. Wenn wir über Gold sprechen, dann müssen wir immer einen Blick auf den Terminmarkt werfen. Der Terminmarkt ist um ein Vielfaches größer als der physische Markt. Die COT-Daten geben uns einen Aufschluss darüber, wie die Teilnehmer positioniert sind. Per Dienstag dieser Woche hatten die Commercials ihre Netto-Shortposition auf 62 138 Kontrakte gesenkt. Eine ähnliche Positionierung hatten wir im Frühjahr 2019. Damals stand Gold bei rund 1270 Dollar. Im Anschluss folgte eine Rally, die es erstmals seit Jahren wieder über 1500 Dollar katapultierte.
2. Die Charttechnik verrät: Ein erster Schritt ist gemacht. Gold hat die 1680 Dollar zurückerobert. Aus technischer Sicht wäre nun eine Bestätigung in Form eines Ausbruchs über den Bereich von 1735, das Zwischenhoch aus dem September, wünschenswert.
Weitere Gründe für einen Ausbruch des Goldpreises
3. Gold hat die Rally nicht allein vollzogen. Sowohl Silber als auch die Minenaktien haben die Bewegung begleitet, Silber ist prozentual sogar noch stärker gestiegen. Das ist wichtig, da dies für ein breiteres Fundament der Aufwärtsbewegung spricht.
4. Der US-Dollar war aus fundamentaler Sicht lange Zeit die große Bremse. Doch die Anzeichen mehren sich, dass der US-Dollar ein Top erreicht hat oder dabei ist, ein Top auszubilden. Die Widerstände im Dollar-Index (DXY) im Bereich von 115 Dollar haben bislang die Aufwärtsbewegung gebremst. Darüber wartet noch das Hoch bei 120 Dollar, das zur Jahrhundertwende eingezogen wurde.
5. Die Schwäche des US-Dollars in Verbindung mit den rückläufigen Renditen der US-Staatsanleihen spricht dafür, dass die Marktteilnehmer eine etwas vorsichtigere Zinspolitik der US-Notenbank für die kommenden Monate einpreisen. Nach der Novembersitzung sehen die Marktteilnehmer laut dem Fed Watch Tool nur noch einen Zinsschritt von 25 oder 50 Basispunkten.
So profitieren Anleger jetzt vom Edelmetall
Die Zeichen mehren sich, dass Gold dabei ist, einen großen Boden einzuziehen. In den kommenden Tagen und Wochen wird es aller Voraussicht nach Rücksetzer geben. Die sollten mutige Anleger aber zum Auf- oder Ausbau ihrer Positionen bei großen Goldproduzenten wie Newmont (WKN 853823) oder auch Barrick Gold (WKN 870450) nutzen.
Dieser Artikel erschien zuerst in Euro am Sonntag 40/2022. Hier erhalten Sie einen Blick ins Heft.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Barrick Gold