Die Verwerfungen an den Finanzmärkten im Zuge der Notübernahme der angeschlagenen Schweizer Großbank Credit Suisse durch den größeren Rivalen UBS verunsichern viele Anleger. Sie flüchten in sicherere Anlagen wie Anleihen und Gold. Das gelbe Edelmetall sprang am Morgen über die 2.000-Dollar-Marke, in Euro erreicht der Preis fast sein Allzeithoch von März 2022. Und nun? 

Auf der Suche nach alternativen Anlagen wenden sich Anleger weltweit Gold und Anleihen zu. Der Preis für das Edelmetall steigt am Vormittag zeitweilig auf ein neues Zwölf-Monats-Hoch bei 2.014 Dollar je Feinunze. Das Rekordhoch von August 2020 bei 2.070 Dollar gerät wieder in Reichweite  (siehe Chart).

Auf Euro-Basis kletterte der Preis für eine Feinunze Gold zeitweilig auf 1.884 Euro und notierte damit nur acht Euro vom alten Verlaufsrekord von März 2022 entfernt. (Anm. der Red.: In einer früheren Version dieses Artikels war irrtümlich von einem neuen Allzeithoch in Euro die Rede.) Hierzulande profitiert auch Xetra-Gold. Der Preis für das beliebte, mit physischem Gold hinterlegte ETC kletterte am Morgen zeitweilig auf über 60 Euro und stand damit so hoch wie noch nie.

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Gold (Spotpreis pro Feinunze in US-Dollar)

Gold als 'sicherer Hafen'

Am Markt wurde die rege Goldnachfrage mit der zunächst sehr nervösen Reaktion der Aktienbörsen auf die Übernahme der Schweizer Großbank Credit Suisse durch die Konkurrentin UBS begründet. Hintergrund der Rettungsaktion sind zahlreiche Probleme der Credit Suisse, die zuletzt zu erheblichen Turbulenzen im europäischen Bankensektor und an der Börse geführt hatten.

Viele Investoren erinnern sich an die Finanzkrise von 2008 mit der Lehman-Pleite und rätseln, welche Bank als nächstes in Schieflage geraten könnte, sagt Analyst Christian Henke vom Brokerhaus IG. Auch in der US-Bankenbranche herrscht seit einiger Zeit anhaltend Unruhe.

Gold gilt unter Anlegern als klassischer sicherer Hafen, der in unruhigen Zeiten verstärkt angelaufen wird. Im vergangenen Jahr wurde die Preisentwicklung durch die stark steigenden Zinsen und den aufwertenden US-Dollar gedämpft. Seit einigen Monaten geht es mit dem Preis aber wieder bergauf.

Blick auf die US-Notenbank

Neben der Turbulenzen rund um die Credit Suisse treiben Spekulationen auf ein verlangsamtes Zinserhöhungs-Tempo der großen Notenbanken Investoren in diese Anlageklassen, sagt Analyst Timo Emden von Emden Research.

Gold gilt unter Anlegern als klassischer sicherer Hafen, der in unruhigen Zeiten angelaufen wird. Im vergangenen Jahr wurde die Preisentwicklung durch die stark steigenden Zinsen und den aufwertenden US-Dollar gedämpft. Seit einigen Monaten geht es mit dem Preis aber wieder bergauf.

Gold gehört ins Depot

Die weiteren Aussichten für den Goldpreis hängen stark von den zuvor geschilderten Faktoren ab. Auffällig ist beim Blick auf den Kursverlauf jedoch, dass Gold In den vergangenen Jahren Preisspitzen immer nur für wenige Tage gebildet hat, Mit einem Abebben der Probleme rutscht meist auch der Goldpreis wieder zurück.

Für langfristig orientierte Geldanleger bleibt das gelbe Edelmetall jedoch unverändert eine Anreicherung eines gut diverisifizierten Depots. Etwa 10 bis 20 Prozent in Gold (Münzen oder Barren) können nicht schaden. Vor dem Kauf einer größeren Position sollte zunächst eine Preisberuhigung abgewartet werden.

Eine weitere Möglichkeit ist die Anlage in den Stabile Werte Index. Wie der Name schon sagt, befinden sich darin in erster Linie Aktien, die sich in turbulenten Börsenzeiten durch überdurchschnittliche Stabilität auszeichnen. Außerdem beinhaltet der Stabile Werte Index auch eine gute Portion Xetra-Gold. Mit gut zehn Prozent Anteil ist Xetra-Gold derzeit am höchsten gewichtet. Mit dem Zertifikat DA0ABL können Anleger nahezu 1:1 an der Entwicklung des Stabile Werte Index profitieren.

Weitere Details zum Stabile Werte Index finden Sie hier

(Mit Material von dpa-AFX und Reuters)

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