Ronald Stöferle und Mark Valek von der Liechtensteiner Vermögensverwaltung Incrementum AG genießen in der Goldbranche hohes Ansehen, weil sie einmal pro Jahr eine ausgesprochen umfangreiche Analyse zu Geld und Gold veröffentlichen - und das mittlerweile zum 15. Mal. Die diesjährige Version trägt den Titel "Der monetäre Klimawandel". Die Komplettausgabe (extended version) erstreckt sich über mehr als 350 Seiten, während die Kompaktversion auf 24 Seiten komprimiert wurde. Veröffentlicht wird das Werk in drei Sprachen: Deutsch, Englisch und Chinesisch. Mittlerweile entwickelte sich der Goldreport zu einem regelrechten Großprojekt, wo ein Team von 20 Mitarbeitern ungefähr 18.000 Arbeitsstunden investiert hat. Besonders interessant: Die Analysen können im Internet unter www.ingoldwetrust.report kostenlos heruntergeladen werden.
Die Komplettversion verfügt in diesem Jahr über 20 Kapitel, die nützliches Know-how über wichtige Entwicklungen des globalen Finanzsystems, der internationalen Geldpolitik, inflationäre Tendenzen u.v.m. enthält. Zuerst werden die Leser über die Geschehnisse der vergangenen zwölf Monate am Goldmarkt umfangreich informiert. Besonders intensiv haben sich die beiden Autoren der aktuellen bzw. künftigen Geldentwertung gewidmet. Dabei haben sie die Demographie als einen wichtigen Inflationstreiber für die kommenden Jahre ausgemacht. Auch die explodierenden Schulden, die mittlerweile 365 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung ausmachen, werden ausführlich behandelt. Im Grunde genommen können sich Anleger dank der Studie über die wichtigsten Entwicklungen bzw. Fehlentwicklungen der Finanzwelt informieren und geeignete Schutzmaßnahmen für ihr Vermögen einleiten.
Im letzten Drittel der Studie werden diverse Investments mit attraktiven Renditeaussichten auf rund 100 Seiten unter die Lupe genommen und bewertet. Berücksichtigt werden dabei folgende Marktsegmente, Gold, Silber, Bitcoin sowie Minenaktien. Hinsichtlich Gold ziehen Stöferle und Valek folgendes Fazit: Noch in diesem Jahr könne das gelbe Edelmetall ein neues Rekordhoch erreichen. Das Chance/Risiko-Profil der seit Generationen bewährten Krisenwährung bezeichnen sie als "exzellent". An der im Vorjahr ausgesprochenen Goldpreisprognose halten sie weiter fest und sehen den Goldpreis am Ende des Jahrzehnts bei 4.800 Dollar. Sollten Anleger und Konsumenten in den kommenden Jahren aber durch eine stärkere Inflation "geplagt" werden, könne der Goldpreis auch auf 8.900 Dollar ansteigen.
Goldchart: Wechselbad der Gefühle
In der vergangenen Woche vollzog der Goldpreis eine Achterbahnfahrt und schwankte zwischen 1.860 und 1.915 Dollar. Die langfristige 200-Tage-Linie, die aktuell bei 1.842 Dollar verläuft, blieb bislang unverletzt. Ihr Verletzen wäre als starkes charttechnisches Verkaufssignal anzusehen, da damit auch ein Bruch der unteren Begrenzung des kurzfristigen Aufwärtstrendkanals verbunden wäre. Signifikante charttechnische Hürden verlaufen bei 1.900 Dollar, 1.950 Dollar und 2.060 Dollar. Die untere Begrenzung des langfristigen Aufwärtstrends liegt deutlich tiefer - bei ungefähr 1.750 Dollar. Insbesondere ein Unterschreiten der Marke von 1.690 Dollar könnte massiven chartinduzierten Verkaufsdruck generieren, da hier eine massive Unterstützungszone angesiedelt ist, die bis ins Frühjahr 2020 zurückreicht.
Mit Blick auf die technischen Timingindikatoren überwiegt beim Goldpreis weiterhin ein stark ausgeprägter Optimismus. So steht zum Beispiel auf der Website Tradingview das Pendel wie in der Woche zuvor auf "Kaufen". Von den insgesamt 26 Parametern sprechen sich derzeit drei für das "Verkaufen" (Vorwoche: 3), zehn für das "Halten" (Vorwoche: 9) und 13 für das "Kaufen" (Vorwoche: 14) von Gold aus.