Sowohl große als auch kleine Terminspekulanten sind laut aktuellem Commitments of Traders-Report der US-Aufsichtsbehörde CFTC in der Woche zum 1. März erheblich optimistischer geworden. Lediglich einen leichten Zuwachs verzeichnete hingegen das allgemeine Interesse an Gold-Futures. So hat sich gegenüber der Vorwoche zum Beispiel die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) von 611.500 auf 615.600 Futures (+0,7 Prozent) erhöht. Beim Optimismus großer und kleiner Terminspekulanten war allerdings ein deutlich stärkerer Plus zu beobachten, was bei der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) zu einem Anstieg von 269.700 auf 285.800 Kontrakte (+6,0 Prozent) geführt hat. Damit gab es bei diesem Indikator zum vierten Mal in Folge einen Zuwachs zu vermelden.
Der verstärkte Optimismus der Großspekulanten (Non-Commercials) war vor allem auf deren massives Reduzieren der Short-Seite um 10.400 Futures zurückzuführen. Zusammen mit dem Ausbau des Long-Engagements (plus 4.100 Kontrakte) brachte das ihrer Netto-Long-Position im Berichtszeitraum einen Anstieg von 243.150 auf 257.600 Futures (+5,9 Prozent) ein. Noch stärker ausgeprägt war die Zuversicht dieser Markakteure zuletzt Mitte November. Eine ähnlich starke Kauflaune verspürten kleine Terminspekulanten (Non-Reportables), die ihre Netto-Long-Position von 26.600 auf 28.200 Futures (+6,0 Prozent) aufgestockt haben.
Das haben die Russen so sicherlich nicht erwartet. Seit der Annexion der Krim im Jahr 2014 haben sie ihre Währungsreserven inkl. Gold von über 300 Milliarden Dollar auf 630 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt. Und nun, wo sie das Geld dringend benötigen, haben sie auf einen großen Teil dieser Vermögen sanktionsbedingt keinen Zugriff. Und auch der Goldverkauf dürfte sich als relativ schwierig erweisen, da zahlreiche Länder verboten haben, Geschäfte mit der russischen Zentralbank zu tätigen. Und russische Oligarchen fallen als Retter in der Not ebenfalls aus, weil auch deren Vermögen eingefroren werden. Privatanleger sollten all diese Maßnahmen aber stets im Hinterkopf behalten, wenn sie sich Gedanken über ihre eigenen Notfallreserven machen. Im Falle einer Krise epischen Ausmaßes dürfte auch das Vermögen ganz normaler Bürger alles andere als frei verfügbar sein.
Goldpreis: Marke von 2.000 Dollar "geknackt"
Seit Ende Januar hat sich die Krisenwährung Gold um mehr als 200 Dollar verteuert. Am gestrigen Montag überwand der Goldpreis erstmals die psychologisch wichtige Marke von 2.000 Dollar und kletterte am heutigen Dienstag in der Spitze auf 2.020 Dollar und markierte damit den höchsten Stand seit August 2020. Mit dem jüngsten Preissprung ist ein Angriff auf das alte Rekordhoch von 2.063 Dollar immer wahrscheinlicher geworden, da mittlerweile sämtliche nennenswerte Widerstände auf dem Weg zum Allzeithoch überwunden wurden und der Weg nach oben somit frei wäre. Mit 1.853 Euro ist dem Goldpreis dieses Vorhaben bereits gelungen. Kurz- wie mittelfristige Durchschnittslinien haben fulminant nach oben gedreht, was in der Chartlehre als positive Begleitumstände interpretiert werden. Auch die 200-Tage-Linie tendiert derzeit nach oben, allerdings nur leicht. Um keinen chartinduzierten Verkaufsdruck auszulösen, sollte die unterhalb von 1.950 Dollar angesiedelte Unterstützungszone möglichst unverletzt bleiben. Der nächste charttechnische Boden verläuft bei 1.900 Dollar. Argumente zum Verkauf sind derzeit aber rar, schließlich sprechen die aktuellen Inflations- und Konjunkturerwartungen sowie die geopolitische Risikolage eher für ein Beibehalten des Risk-Off-Modus.
Das Pendel der Charttechnik-Website Tradingview verzeichnete auf Wochensicht eine Verbesserung von "Kauf" auf "Starker Kauf". Von den insgesamt 26 Parametern legen aktuell 16 das "Kaufen" (Vorwoche: 12), zehn das "Halten" (Vorwoche: 10) und kein einziger das "Verkaufen" (Vorwoche: 4) von Gold nahe.