Der jüngste Kursverlauf von Bitcoin enttäuscht. Einige Indikatoren deuten jedoch auf einen bevorstehenden Anstieg, der heftig ausfallen könnte – jetzt einsteigen? Von Gerd Weger
Auch wenn es nach den Kursverlusten der vergangenen Woche nicht so aussieht: Einige Indikatoren sprechen weiterhin für den baldigen Beginn des zweiten Bullrun innerhalb des laufenden Bitcoin-Zyklus rund um das vierte Bitcoin Halving. In den vergangenen Ausgaben wurde bereits auf einige Indikatoren hingewiesen. Auch die aktuelle Situation bei den Minern spricht dafür, dass der Bitcoin in den Startlöchern steht.
Kurzfristig dominiert aber noch die Abhängigkeit des Bitcoin-Preises von der Nachfrage nach den amerikanischen Bitcoin-ETFs. Nachdem es in der Vorwoche deutliche Zuwächse gab und der Preis dadurch zulegen konnte, war in der vergangenen Woche das Gegenteil der Fall. Bei den ETFs gab es Nettoabflüsse von 277 Millionen aus diesen Produkten, weshalb der Bitcoin wieder deutlich schwächer tendierte.
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Diese Indikatoren sprechen jetzt für einen heftigen Anstieg beim Bitcoin
Das Puell Multiple war in der Vergangenheit ein guter Indikator. Je größer das Multiple, desto größer sind die jüngsten Miner-Entlohnungen im Vergleich zu ihrem Jahresdurchschnitt. Aus dem Indikator kann man die aktuelle Rentabilität der Mining-Unternehmen ableiten und auch ermitteln, ob der Markt eher überkauft oder überverkauft ist. Ein niedriges Multiple spricht für einen großen Verkaufsdruck der Miner und gilt als Kontraindikator. Seit dem Höchststand im April ist der Wert erheblich gefallen und nun nahe der Kaufzone. Die Einnahmen der Bitcoin Miner sind im August auf den tiefsten Stand seit elf Monaten gesunken. Der Bitcoin-Preis ist seit September 2023 zwar um 130 Prozent gestiegen, durch das vierte Bitcoin Halving im April hat sich allerdings auch die Entlohnung der Miner für das Finden eines Blocks halbiert.
Gleichzeitig ist die Mining Difficulty, also die Schwierigkeit, einen Block zu finden, auf Höchststände gestiegen. Die Miner brauchen deshalb einen größeren Energieeinsatz für das Finden eines neuen Blocks, für den sie dann mit 3,125 Bitcoin pro Block entschädigt werden. Bis vor dem Halving im April waren das 6,25 Bitcoin. Unter Druck kommen dabei eher die kleinen Miner, teilweise kapitulieren sie. Dagegen gewinnen die großen Miner Marktanteile. So hatte Marathon Digital als größtes Mining-Unternehmen der Welt Ende Juli nicht nur das Halten aller geminten Bitcoin-Bestände verkündet — normalerweise verkaufen die Miner zumindest einen Teil der Bestände, um ihre laufenden Kosten zu finanzieren —, Marathon hat sogar einen Zukauf von Bitcoin im Wert von 100 Millionen Dollar verkündet. Mittlerweile besitzt Marathon laut der Infoseite Bitcoin Treasuries von 25 000 Stück. Damit steht Marathon unangefochten auf Platz zwei der Unternehmen mit den größten Bitcoin-Beständen, weit hinter Microstrategy, aber weit vor Tesla.
Jedenfalls ist auch die Marathon-Strategie ein weiteres Zeichen für die zunehmende Verknappung des gesamten Bitcoin-Angebots. Dies zeigt auch die Verknappung der Bitcoin-Bestände an den Kryptobörsen. Diese sind seit Februar um zehn Prozent gefallen. Derzeit halten alle Kryptobörsen weltweit insgesamt um die 2,5 Millionen Bitcoin. Dies könnte sich dramatisch auswirken in der ab dem Herbst zu erwartenden zweiten Phase des Bitcoin Bullrun im Rahmen des Zyklus rund um das vierte Bitcoin Halving.
Übrigens: Dieser Artikel erschien zuerst in der neuen Print-Ausgabe von BÖRSE ONLINE. Diese finden Sie hier
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