Könnte der DAX etwa schon bald alle Rekorde brechen? Was dahintersteckt und warum heute besonders die Aktien von MTU und der Deutschen Bank im Fokus stehen.

Es geht weiter bergauf für den deutschen Leitindex: Der DAX liegt aktuell 0,2 Prozent im Plus und steht damit bei 19.547 Punkten. Die Marke von 20.000 Punkten rückt also immer näher – es wäre ein sagenhafter Meilenstein. Am Morgen hatte er mit knapp 19.634 Zählern bereits den höchsten Stand in seiner Geschichte erklommen.

Anleger blicken bereits in Richtung der am Donnerstag anstehenden Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Aussicht auf üppig vorhandene Liquidität durch eine weitere Lockerung der Geldpolitik sowohl in der Eurozone als auch in den USA hält die investierten Anleger laut dem Kapitalmarktstrategen Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets bei der Stange. Skeptiker indes seien so immer wieder neu gezwungen, „auf den fahrenden Zug aufzuspringen".

Zurückhaltender ging es dafür beim europäischen Pendant, dem Euro Stoxx 50 zu, der aktuell 0,4 Prozent im Minus liegt und bei 5.021 Punkten steht.

DAX (WKN: 846900)

Aktien von MTU, Deutsche Bank und BASF im Fokus

An die DAX Spitze schafft es aktuell die Aktie von MTU mit einem Plus von über fünf Prozent. Der Triebwerksbauer wurde ein weiteres Mal in diesem Jahr optimistischer für 2024 und will beim operativen Gewinn nun die Milliardenmarke knacken.

Die beiden Schlusslichter bilden von der Performance her hingegen die Aktien der Deutschen Bank und BASF mit einem Minus von je über zwei Prozent. Bei der Deutschen Bank belastete eine Aktienplatzierung. In einem beschleunigten Verfahren hatte die US-Bank Goldman Sachs einen 0,8-prozentigen Anteil des Finanzinstituts zu 16,01 Euro je Aktie für einen ungenannten Investor verkauft.

BASF hatte jüngst mit der Ankündigung, die Dividende deutlich zu kappen, am Markt enttäuscht, zumal der Konzern dafür bekannt war, die Dividende stets zu erhöhen oder zumindest auf dem Niveau des Vorjahres zu lassen. Der Enttäuschung über die Dividendenpläne standen gleichwohl Aufspaltungsabsichten als Hoffnungsschimmer gegenüber. Die Ludwigshafener wollen sich noch stärker auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und die Agrarsparte an die Börse bringen.

Teils skeptische Analystenkommentare zur Chemiebranche insgesamt und zu BASF speziell schienen zuletzt aber die Titel wieder etwas unter Druck zu setzen. Die kurzfristigen Aussichten für die europäische Chemiebranche seien schwierig, schrieb etwa Experte Chetan Udeshi von der US-Bank JPMorgan. Zum Wochenauftakt hatte außerdem die Bank UBS ihre Kaufempfehlung für die BASF-Aktien gestrichen. Analyst Geoff Haire sieht bei BASF weiterhin keine Wende in der Gewinnentwicklung. Er erwartet herausfordernde Zeiten für den weltgrößten Chemiekonzern.

BASF hatte beim jüngsten Kapitalmarkttag umfassende Änderungen am Portfolio und einen Börsengang der Agrarsparte angekündigt. Es werde aber dauern, bis sich diese Maßnahmen positiv bemerkbar machen dürften, schrieb Haire. Die Kursgewinne seit der Kapitalmarktveranstaltung der BASF gegen Ende September sind inzwischen wieder größtenteils aufgezehrt.

Mit Material von dpa-afx

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