Am Mittwoch entscheidet die US-Notenbank Fed über die Leitzinsen. Obwohl da keine Zinsänderung erwartet wird, zieht der Goldpreis wieder spürbar an. Dahinter stecken vor allem Käufe von Investoren, die angesichts der eskalierenden Spannungen im Nahen Osten sichere Häfen suchen, was auch dem Gold Auftrieb verleiht.
Am Wochenende hat es einen Drohnenangriff auf die im Nordosten von Jordanien nahe der syrischen Grenze stationierten US-Streitkräfte gegeben. Dabei wurden drei US-Soldaten getötet und Dutzende verletzt, teilte US-Präsident Joe Biden mit. Der Anschlag sei von radikalen, vom Iran unterstützten militanten Gruppen verübt worden, die in Syrien und im Irak agierten. Die USA kündigten Vergeltung an. Zudem werden weiterhin vorbeifahrende Schiffen vom Jemen aus angegriffen.
Gefährliche Lage in Nahost
Nach Einschätzung von US-Außenminister Antony Blinken ist die Lage in Nahost so gefährlich wie lange nicht mehr. "Ich behaupte, dass wir in der gesamten Region seit mindestens 1973 – vielleicht sogar davor – keine so gefährliche Situation mehr erlebt haben wie jetzt", sagte Blinken am Montag in Washington bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. "Das ist das Umfeld, in dem wir operieren."
Die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten geben dem sicheren Hafen Gold deutlichen Auftrieb. Auch die Liquidierung des chinesischen Immobilien-Konzerns Evergrande und die anhaltende Immobilien-Krise im Reich der Mitte sorgt für Gold-Käufe. Seit dem Kursrutsch vor etwa zwei Wochen, als der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold auf 2.004 Dollar abrutschte, geht es am Dienstag wieder hoch auf 2.038 Dollar. Dabei hat der Goldpreis auch seine 50-Tage-Linie wieder überwunden.
Peng Peng, geschäftsführender Vorsitzender des Think-Tanks Guangdong Society of Reform, verweist speziell auf China als preistreibenden Faktor für Gold. "Angesichts des Einbruchs des Immobilien- und Aktienmarktes, der weltweiten geopolitischen Instabilität und des Kursverfalls des chinesischen Yuan ist der Kauf von Gold derzeit die beste Möglichkeit für chinesische Bürger, ihr Vermögen zu bewahren." Der Goldpreis in Shanghai notiert derzeit etwa 50 Dollar über den Londoner Notierungen.
Wichtige Notenbank-Sitzungen
Im Mittelpunkt dieser Woche steht jedoch die Sitzung des Federal Open Market Committee (FOMC) am Mittwoch, bei der keine Zinsänderungen erwartet werden. Die US-Leitzinsen dürften unverändert bei 5,25 bis 5,50 Prozent bleiben. Hinweise auf die künftige Zinspolitik werden jedoch auf der nachfolgenden Pressekonferenz erwartet. Am Donnerstag folgt noch die Zinsentscheidung der Bank of England (BoE). Diese Ereignisse könnten den Goldpreis noch weiter aufwärts treiben.
Der Chefökonom von Vermögensverwalter HQ Trust, Michael Heise, verweist in seinem Jahresausblick auch auf die anhaltenden Unsicherheiten über die Entwicklung der Inflation und weitere Zuwächse der Staatsverschuldung. "Wenn es zu den erwarteten Leitzinssenkungen mit Augenmaß kommt, werden die Anleiherenditen seitwärts beziehungsweise leicht aufwärts tendieren", so der Volkswirt.
Das aktuelle Marktumfeld sei zwar nicht gerade optimal für das Edelmetall Gold: "Doch auch wenn das anhaltend positive Realzins-Umfeld historisch oft ein Belastungsfaktor für den Goldpreis war, halten wir wegen der bewährten Funktion als Krisenmetall an unserer strategischen Goldquote fest", so Heise. Die betrage im wachstumsorientierten Portfolio mit liquiden Anlagen vier Prozent. In früheren Krisen hat sich Gold meist deutlich besser entwickelt als der globale Aktienmarkt (siehe Grafik).
Auch BÖRSE ONLINE ist optimistisch für den Goldpreis. Neue Rekordhöhen jenseits der 2.100-Dollar-Marke sind im laufenden Jahr möglich, mit einer Krise sogar wahrscheinlich. Anleger können Gold physisch in Form von Münzen und Barren oder zum Beispiel als Xetra-Gold mit physisch hinterlegtem Gold erwerben.
Xetra-Gold ist auch im Stabile Werte Index von BÖRSE ONLINE enthalten und da neben 18 aussichtsreichen Aktien mit etwa zehn Prozent gewichtet. Den Index, der gerade ein neues Allzeithoch erreicht hat, können Anleger nahezu 1:1 über ein Indexzertifikat (etwa ISIN: DE000DA0ABL9) abbilden.
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