Experten meinen, dass der Markt 2025 für dieses Edelmetall das fünfte Jahr in Folge unterversorgt sein wird. Die Notierung des Edelmetalls steht vor einer markanten Hürde. Spekulative Anleger setzen auf den Ausbruch.
Gold und Silber sorgten im vergangenen Jahr im Edelmetallsektor für Furore. Gold kletterte von einem Allzeithoch zum nächsten. Auch Silber erreichte im Herbst 2024 den höchsten Stand seit Jahrzehnten und fiel danach etwas zurück. Die Korrektur war schnell beendet. Seit Jahresanfang strotzt Silber wieder vor Stärke. Das hat mehrere Gründe.
Anleger sehen Silber als eine preiswerte Alternative zu Gold. Nimmt man das Gold-Silber-Verhältnis als Maßstab, ist Silber auch historisch noch immer günstig bewertet. Das Gold-Silber-Verhältnis gibt an, wie viele Unzen Silber nötig sind, um eine Unze Gold kaufen zu können. Derzeit liegt die Kennzahl bei 89 und damit eher am oberen Ende des Langfristvergleichs. Historisch gab es immer wieder Aufwertungen von Silber, wenn sich die Knappheit des Edelmetalls verschärfte, so wie jetzt.
Silber: Industrienachfrage nimmt zu
Anders als Gold hat Silber außerhalb von Barren, Münzen und Schmuck vor allem für die Wirtschaft eine große Bedeutung. Dank seiner Eigenschaften in Sachen thermischer und elektrischer Leitfähigkeit ist das Edelmetall ein unverzichtbarer Bestandteil moderner Technologien und Industrien. Die zunehmende Elektrifizierung, der Ausbau erneuerbarer Energien und der Boom bei Rechenzentren wegen Anwendungen bei künstlicher Intelligenz treiben den Bedarf weiter nach oben. Dazu kommt neuerdings: Weltweit werden die Ausgaben für Verteidigung massiv in die Höhe gefahren. Dabei ist der Einsatz von Silber vielfältig. Angefangen bei Radar- und Kommunikationsanlagen über Raketensteuerung bis hin zu Sensortechnologie in Aufklärungssystemen und Drohnen.
Der Branchenverband der Silberindustrie rechnet in diesem Jahr mit einigen Rekorden. Die Silberminenproduktion soll mit 700 Millionen Unzen ein Siebenjahreshoch erreichen. Die Silbermenge aus dem Recycling könnte um fünf Prozent steigen. Das Gesamtangebot von 1,05 Milliarden Unzen wäre das höchste seit elf Jahren. Trotzdem reicht es nicht. Der Markt wird das fünfte Mal in Folge ein sehr hohes Defizit aufweisen.
Privatanlegern steht eine breite Auswahl an Investmentmöglichkeiten zur Verfügung. Wer in physisch hinterlegte ETFs wie Xtrackers Physical Silber (WKN: A1E 0HS) investiert, ist eins zu eins an der Preisentwicklung beteiligt. Riskanter, dafür chancenreicher sind Hebelpapiere. In der Tabelle unten hat die Redaktion zwei Papiere mit unterschiedlichem Hebel aufgeführt. Dabei gilt: je höher der Hebel, umso höher das Gewinnpotenzial, wenn der Basiswert steigt. Weil die Derivate bei schwachen Silberpreisen sehr stark verlieren, setzen Anleger individuelle Stoppkurse.

Übrigens: Dieser Artikel erschien zuerst in der neuen Print-Ausgabe von BÖRSE ONLINE. Diese finden Sie hier