Sie halten das 400 Kilogramm schwere Versorgungskabel der Kabine in der Führungsschiene, was gängige ­Magnete nicht schafften. Die Superkraft liefert das Selten­erd-Element Neodym.

Gegenüber herkömmlichen Magneten haben die Neodym-Eisen-Bor-­Magnete nicht nur eine wesentlich höhere Haftkraft, sie sind bei gleicher Leistung kleiner und behalten ihre Kraft auch bei hohen Temperaturen - ideale Voraussetzungen für den Einsatz in Elektromotoren. Dort spielen Volumen, Gewicht und Effizienz eine wichtige Rolle. Deshalb sind die kleinen Kraftprotze in so vielen Elektromotoren von Haushaltsgeräten bis hin zu Autos verbaut.

Größter Wachstums­bereich ist aber die Elektromobilität. Ob E-Fahrrad, E-Roller oder Elektroauto, in den Motoren werden fast ausschließlich Neodym-Magnete verwendet. Ein weiterer wichtiger Anwendungsbereich sind Windräder. Die Motoren mit Supermagneten sind leichter und wartungsärmer. Das spart vor allem beim Einsatz im Offshore-Bereich Kosten.

Wachstumstreiber Elektromobilität


In einer Studie des Verbands der bayerischen Wirtschaft zur Rohstoffsituation gehen die Autoren davon aus, dass mit dem Ausbau der Elektromobilität die Nachfrage nach Seltenerd-Elementen sehr stark ansteigen wird. Im Fall von Neodym wird bis 2035 mit einer Verdoppelung gerechnet. Als kritisch wird vor allem die Versorgung eingeschätzt.

Nicht weil das Element rar ist, sondern weil die Gewinnung von Seltenerd-Elementen aufwendig und teilweise mit erheb­lichen Umwelteinwirkungen verbunden ist. Das Vorkommen im Verbund mit Mineralien erfordert viele Verfahrensschritte, bis es als reines Neodym zu Oxiden oder Metall weiterverarbeitet werden kann. Reines Neodym in Metallform wurde erstmals 1925 isoliert und seitdem in kommerziellem Maßstab produziert. Damals wurde es vor allem zur Glasfärbung eingesetzt. Das kritische Fazit der Studie bezieht sich auf die Sicherstellung der Versorgung der heimischen Wirtschaft. Rund 90 Prozent aller Neodym-Eisen-Bor-­Magnete stammen aus China, dort wird der Großteil der Seltenen Erden gewonnen. Noch vor wenigen Jahren hatte China beinahe ein Monopol darauf und konnte durch Exportbeschränkungen den Preis diktieren.

Die Situation hat sich mit neuen Vorkommen in Australien und Vietnam entspannt. Doch die aufwendige Gewinnung hat ihren Preis. Weil auch das Recycling wirtschaftlich nicht rentabel ist, wird die Industrie steigende Preise wohl in Kauf nehmen. Weitere Informationen zu den strategisch wichtigen Elementen unter www.selteneerden.de.