Der Bitcoin behält seinen Schwung aus der Vorwoche und könnte noch vor der US-Wahl seine alten Höchststände reißen. Von Gerd Weger

Nach dem Negativstart hat sich nun doch noch der goldene Oktober eingestellt. Der Kursanstieg in der vergangenen Woche könnte den langen Seitwärtstrend seit März beenden und die Initialzündung für einen Big Bang sein. Dazu muss zunächst das Allzeithoch von knapp 74 000 Dollar vom März fallen. Danach gibt es dann auf dem bisher unchartierten Neuland keinen Widerstand mehr nach oben.

Der Goldpreis hat es nach langer Seitwärtsbewegung vorgemacht und stürmt seit dem Bruch des alten Allzeithochs von einem Höchststand zum nächsten. Im Vergleich zum Gold hat das digitale Gold Bitcoin deshalb nun erheblichen Nachholbedarf. Dies sehen auch große Investoren so und stocken ihre Bestände vor der US-Wahl auf. Mit über 2,1 Milliarden Dollar gab es in der vergangenen Woche bei den Bitcoin-ETFs einen der höchsten Nettozuflüsse überhaupt und die beste Handelswoche seit März, als der Bitcoin sein Allzeithoch markierte. Selbst beim Grayscale Fund kam es wieder zu signifikanten Zuflüssen.

Darum ist genügend Treibstoff für einen Bitcoin-Raketenflug vorhanden

Der Bitcoin Fear & Greed Index, ein Stimmungsbarometer für den Kryptomarkt, ist innerhalb von zehn Tagen aus dem Angstbereich von 31 Punkten auf 73 Punkte gestiegen. Die Anleger werden also wieder gierig. Dabei spielt die Spekulation auf einen Wahlsieg von Donald Trump eine wesentliche Rolle. Die kurzfristigen Auswirkungen der US-Wahl auf den Bitcoin sind die eine Sache, dazu mehr in unserer Rubrik Coin der Woche. Längerfristig hat der Bitcoin aber keine Wahl: Er muss nach oben. Die Angebotsknappheit, die durch die Bitcoin-ETFs in diesem Jahr noch erheblich verstärkt wurde, bleibt wegen der zwar zurückgegangenen, aber doch nachhaltigen Inflation ein wesentlicher Preistreiber.

Der Bitcoin bleibt weiter das Maß der Dinge. Die Bitcoin-Dominanz ist auf den höchsten Stand seit dreieinhalb Jahren gestiegen und nähert sich der Marke von 60 Prozent. Dabei wird diese Stärke von Bitcoin im Vergleich zu den Altcoins sogar noch größer, wenn man den Einfluss der vielen neu hinzugekommenen Altcoins und die Stablecoins wegrechnen würde. Der Bitcoin performt also weiter den gesamten Altcoinmarkt aus. Darüber sollten auch spektakuläre Bewegungen einzelner Memecoins nicht hinwegtäuschen. Nach einem Bericht von Galaxy Research gingen Investitionen in Krypto-Start-ups zuletzt deutlich zurück. Offensichtlich ziehen es institutionelle Investoren vor, sich über die Bitcoin-ETFs in große und liquide Vehikel am Kryptomarkt zu engagieren.

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Ein weiterer positiver Fakt ist ein neuer Höchststand bei der Marktkapitalisierung des größten Stablecoins Tether. Der Marketcap übertraf erstmals die Marke von 120 Milliarden Dollar. Dieser Höchststand kommt nicht durch Kurssteigerungen. Denn der Tether ist wie andere Stablecoins quasi 1 : 1 an den Dollar gezurrt. Vielmehr resultiert dieser neue historische Höchststand aus Zuflüssen in den Kryptomarkt. Eine deutliche Erhöhung der Umlaufmenge von Tether wies in der Vergangenheit meist auf eine bevorstehende Aufwärtsentwicklung bei Bitcoin hin. Denn Stablecoins wie Tether gelten als eine Art Türöffner für den Handel mit Kryptos. Treibstoff für einen Bitcoin-Raketenflug ist also genug vorhanden.

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