Nach einem Hin und Her zu Beginn des Jahres haben sich die Preise für Öl etwas erholt. Laut Analysten könnten die Preise in einem bestimmten Szenario aber um 20 Prozent steigen.
Am Donnerstag haben die Ölpreise ein Großteil ihrer Vortagesverluste wettgemacht. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostete zuletzt 77,41 US-Dollar. Das waren 61 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Februar stieg um 56 Cent auf 71,93 Dollar. Profitiert haben die Ölpreise unter anderem von einem schwächeren Dollar-Wechselkurs. Dieser macht Rohöl für Käufer aus anderen Währungen günstiger, was die Nachfrage ankurbeln kann. Vor den US-Inflationsdaten ist der US-Dollar ist am Donnerstag weiter unter Druck geraten.
Aber auch Sorgen bezüglich der Versorgung des Weltmarktes mit Rohöl aufgrund der Spannungen im Nahen Osten trieben die Preise an. Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Das ist besonders kritisch, da etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels über diese Region laufen.
Bei diesem Szenario würden die Preise laut Analysten um 20 Prozent steigen
Der Konflikt im Nahen Osten könnte laut Experten aber in einem bestimmten Fall noch um 20 Prozent in die Höhe gehen. "Wenn die Straße von Hormus einen Monat lang unterbrochen wäre, würden die Preise um 20 Prozent steigen", sagte Daan Struyven, Leiter des Öl-Research-Teams bei Goldman Sachs, gegenüber CNBC. Das Rohöl wäre bei einer Schließung der Meerenge im Wesentlichen gefangen, wenn die Meerenge, hieß es weiter. Die Straße von Hormus ist Meerenge, die den Persischen Golf im Westen mit dem Golf von Oman, dem Arabischen Meer und dem Indischen Ozean im Osten verbindet.
Goldman Sachs hält diese Unterbrechung aber nicht für sehr wahrscheinlich. Im Gegensatz zu Bob McNally von der Rapidan Energy Group, der die Chance auf eine Ausweitung des Konflikts auf den Iran und eine wesentliche Unterbrechung der Ölströme mit 30 Prozent beziffert. Von einer solchen Preissteigerung würden kurz- oder langfristig vor allem Energieunternehmen wie beispielsweise ExxonMobil oder Chevron profitieren.
(Mit Material von dpa-AFX)
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: ExxonMobil.