Ein unscheinbarer Rohstoff sorgt für eine Preisexplosion wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Erfahren Sie, was hinter dem Boom steckt, warum die Rally noch nicht vorbei ist und wie Anleger jetzt profitieren können.
Schlechte Nachrichten für alle Liebhaber von Kaffee. Die schwarzen Bohnen sind so teuer wie seit annähernd fünf Jahrzehnten nicht mehr. An der New Yorker Rohstoffbörse wurde zuletzt das US-Pfund Arabica-Bohnen mit 335 US-Cent gehandelt. Allein in diesem Jahr sind die Rohkaffeepreise um rund 70 Prozent gestiegen. Die ersten Kaffeeröster hierzulande haben bereits die Preise erhöht und weitere Aufschläge angekündigt.
Anfang November hat sich der Preisauftrieb an der Börse nochmals beschleunigt. Auslöser sind erneut Sorgen im weltweit größten Arabica-Anbauland Brasilien. Nachdem die Ernte in der laufenden Saison aufgrund von ungünstigen Wetterbedingungen bereits niedriger ausfiel, als zunächst erwartet wurde, geht man nun davon aus, dass auch die Ernte der kommenden Saison gefährdet ist. Kaffeepflanzen reagieren empfindlich auf Wetterschwankungen. Nach dem lang ersehnten Regen im November bildeten die Kaffeebüsche zwar eine Menge Blüten aus, doch weil es zuvor zu heiß und zu trocken war, fallen viele Blüten einfach ab. Das könnte den Ertrag deutlich schmälern.
Satte Gewinne zum Mitnehmen – die Rallye geht weiter
Bereits Anfang Oktober gab es erste Anzeichen dafür, dass die Kaffeepreisrally weitergeht. In der Ausgabe vom 10. Oktober stellte BÖRSE ONLINE zwei Knock-out-Calls auf den Kaffee-Future vor. Diese Wette ging nun voll auf. Anleger, die investiert haben, sitzen auf hohen Buchgewinnen. Der Call (WKN: SY0 SMH) hat sich fast verdreifacht. Beim Knock-out-Produkt mit dem kleineren Hebel (WKN: VD2 601) hat sich der Einsatz etwas mehr als verdoppelt. Weil der starke Preisanstieg beim Basiswert aber auch die Hebelwirkung reduziert, könnte man den Gewinn jetzt mitnehmen und mit neuen Calls auf weiter steigende Kaffeenotierungen setzen.
Das Preismomentum könnte noch eine Weile anhalten. Den Grund dafür liefert Vietnam, nach Brasilien der zweite große Kaffeeproduzent. Vietnam hat sich aufgrund der Klimabedingungen auf die zweite börsengehandelte Kaffeesorte Robusta spezialisiert. Auch in Vietnam waren die Wetterbedingungen für den eher robusten Kaffeestrauch nicht optimal. Seit Oktober läuft dort die Ernte der Kaffeebohnen. Aller Voraussicht nach wird die Erntemenge geringer als erwartet ausfallen. Wie bei Arabica ist der Preis auf den höchsten Stand seit 50 Jahren gestiegen. Solange sich die Nachfrage aufgrund der höheren Preise nicht abschwächt, stehen die Chancen gut, dass die Kaffeenotierungen auf neue Hochs steigen.
Erfahrene und risikobereite Anleger steigen mit Hebel auf die US-Notierungen der Kaffee-Futures ein. Anleger tragen dabei das Währungsrisiko. Weil der Hebel in beide Richtungen wirkt, unbedingt mit Stoppkursen arbeiten.
Übrigens: Dieser Artikel erschien zuerst in der neuen Print-Ausgabe von BÖRSE ONLINE. Die finden Sie hier
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