Farmer wollen mehr, Anleger auch: Die Mais-Erntemengen fallen niedriger aus als erwartet. Die Notiz für den Agrarrohstoff ist angesprungen. US-Farmer hoffen auf noch höhere Preise. Mutige Anleger wagen eine gehebelte Wette.
Es ist ein erstes kleines Signal: Der Internationale Getreiderat hat seine Prognose für die weltweite Maisproduktion in der Saison 2024/25 nach unten korrigiert. Es wird eine um sechs Millionen Tonnen reduzierte globale Maisernte von 1219 Millionen Tonnen erwartet. Vor allem die Erntemengen in den USA fallen geringer als erwartet aus. An der Börse in Chicago reagierte der Preis mit einem deutlichen Plus. Doch das reicht den gebeutelten US-Farmern bei Weitem nicht.
Im vergangenen Jahr war der Maismarkt noch überversorgt, der daraus folgende Preisverfall für den Agrarrohstoff traf vor allem die US-Farmer sehr hart. Sie haben weniger verdient, und nun sind sie für die anstehende Frühjahrsaussaat mit steigenden Kosten für Saatgut, Pflanzenschutzmittel und Dünger konfrontiert. Um investieren zu können, verkaufen sie aus dem Lagerbestand. Doch die Erlöse reichen überhaupt nicht aus. „Der Preisanstieg hat die Absatzchancen zwar etwas verbessert, wird aber die hohen Verluste nicht ausgleichen und ändert nichts an der düsteren Rentabilitätslage bei Reihenkulturen“, erläutert Betty Resnick, Ökonomin bei der American Farm Bureau Federation.
In Brasilien wird die Anbaufläche voraussichtlich konstant bleiben, aber die Exporte dürften aufgrund des verschärften Wettbewerbs zurückgehen. Auch die brasilianische Maisagentur Conab senkte deshalb die Ernteprognose. Weniger Anbaufläche, schlechte Wetterbedingungen sorgen für geringere Erntemengen. Das könnte den Maispreis wieder in die zumindest kostendeckende Region hieven.
Zwei geniale Wege um mit Mais kräftig zu profitieren
Hilfe für gebeutelte US-Farmer könnte aus Südamerika kommen. In Argentinien regnet es zu wenig und in Brasilien zu viel. Das könnte sich negativ auf die Maiserträge auswirken, und so den Preis stützen. Die argentinische Getreidebörse in Rosario hat die Prognose für die Maisernte gesenkt. Hauptgrund für den erwarteten Rückgang sind die extrem hohen Temperaturen und die geringe Regenmenge. Für den frühen Mais ist das kritisch. Der Anteil der argentinischen Maispflanzen in schlechtem Zustand stieg laut der Getreidebörse Rosario auf 14 Prozent. Vor einer Woche waren es noch neun Prozent, vor einem Jahr lediglich drei Prozent. Dazu kommt eine viel geringere Anbaufläche.
Sehr spekulative Anleger können mit ausgewählten Finanzprodukten von einem steigenden Preis profitieren. Basispreis für die in der Tabelle ausgewählten Hebelprodukte ist die US-Notiz auf den Corn-Future. Wer investiert, setzt einen individuellen Stoppkurs, um die Verlustrisiken zu begrenzen.
Übrigens: Dieser Artikel erschien zuerst in der neuen Print-Ausgabe von BÖRSE ONLINE. Diese finden Sie hier