Erster Angebotsüberschuss seit Jahren, schwächelnde Nachfrage und gute Wetterprognosen: Der Druck auf den Kakaopreis wächst. Mutige Anleger können mit Puts jetzt auf satte Gewinne spekulieren.

Für die Schokohasen müssen Konsumenten auch 2025 tiefer in die Geldbörse greifen. Der Hersteller Lindt & Sprüngli etwa hat im vergangenen Jahr die Preise erhöht und kündigte dies auch für 2025 an. Damit könnte aber das Ende der Preisspirale erreicht werden. Der Grund: Die Kakaonotierungen stehen seit Kurzem unter Druck. Die Internationale Kakao-Organisation (ICCO) prognostiziert für das laufende Erntejahr 2024/25 einen Angebotsüberschuss von 142.000 Tonnen Kakaobohnen. Dieser folgt einem rekordhohen Angebotsdefizit von 441.000 Tonnen im vorherigen Erntejahr. Der Überschuss in diesem Jahr wäre der erste nach drei Defizitjahren in Folge.

Die Redaktion sah das kommen. In der Ausgabe vom 16. Januar stellte BÖRSE ONLINE gewagte Wetten auf fallende Kakaopreise vor. Nach dem steilen Preisanstieg (eine Tonne Bohnen wurde im Dezember für mehr als 12.800 Dollar gehandelt) deutete sich eine Entspannung an. Die Spekulation ging auf. In nur neun Wochen verdoppelte sich der K.-o.-Put (WKN: VD7 XCE), der K.-o.-Put (SJ6 6CV) mit dem kleineren Hebel legte um mehr als 70 Prozent zu. Weil sich durch den Kursanstieg und den Rückgang beim Basiswert die Hebelwirkung reduzierte, sollten Anleger die Gewinne jetzt realisieren.

So profitieren sie

Sehr risikofreudige Anleger könnten eine neue Wette eingehen, mit höherer Hebelwirkung auf fallende Kurse setzen. Kurzfristig hat das Wetter den größten Einfluss auf die Preise. Das mit Abstand wichtigste Produzentenland Elfenbeinküste meldet ergiebige Regenfälle. Das ist gut. Nun muss nur noch die Sonne mitspielen und kräftig scheinen, damit sich die Kakaoschoten gut entwickeln. Dann könnte die von April bis September laufende Zwischenernte, die rund ein Viertel der Erntemenge ausmacht, gute Erträge abwerfen. Das würde den Preis drücken.

Langfristig sorgen die gestiegenen Kakaonotierungen dafür, dass die Bauern höhere Einnahmen erzielen und mehr in die Pflege der Kakaoplantagen investieren. ICCO geht davon aus, dass dadurch das Bohnenangebot um fast acht Prozent steigen kann. Gleichzeitig bremsen die hohen Preise die Nachfrage. Der Branchenverband rechnet mit einem Rückgang um fünf Prozent. In Nordamerika etwa brach der Umsatz zweistellig ein. Deshalb erwartet der Verband ICCO unterm Strich einen Bohnenüberschuss — den ersten nach drei Jahren Unterversorgung.

Für sehr risikobereite Anleger hat die Redaktion zwei Put-Optionsscheine mit unterschiedlichem Hebel ausgesucht. Dabei gilt: je höher der Hebel, desto höher das Gewinnpotenzial, wenn der Basiswert sinkt. Weil die Derivate bei steigenden Kakaopreisen schnell stark an Wert verlieren, setzen Anleger unbedingt individuelle Stoppkurse.

Übrigens: Dieser Artikel erschien zuerst in der neuen Print-Ausgabe von BÖRSE ONLINE. Diese finden Sie hier

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Von fallenden Kakaopreisen profitieren
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