Die vor zwei Wochen angekündigte Trendwende ist da, neue Höchstkurse könnten schon in wenigen Tagen erreicht werden. Auch die Megamarke von 100 000 Dollar könnte fallen. Von Gerd Weger
Der Bitcoin ist und bleibt das Maß aller Dinge. Ende 2022 war der Wendepunkt nach der Baisse am Kryptomarkt. Damals bewegte sich die Bitcoin- Dominanz, also der Anteil von Bitcoin an der gesamten Kapitalisierung des Kryptomarkts, bei rund 40 Prozent. Seither ist sie sukzessive gestiegen und hat mittlerweile wieder 55 Prozent erreicht. Dabei ist die Relative Stärke von Bitcoin genauer betrachtet sogar noch größer. Denn in den vergangenen eineinhalb Jahren gab es natürlich auch einige neue Coins, die in die Marktkapitalisierung eingeflossen sind. Charttechnisch ist der Bitcoin wieder im grünen Bereich. Die 50-Tage-Linie ist deutlich übersprungen und der Kurs aus der umgekehrten Kopf-Schulter-Formation nach oben ausgebrochen. Neue Höchstkurse könnte es schon im Mai geben. Ein Ansturm auf die Megamarke von 100 000 Dollar bereits im Sommer ist dann möglich.
Wichtiger Faktor für Kursverlauf: Die Zuflüsse in die Bitcoin-ETFs
Die Zuflüsse in die Bitcoin-ETFs in den USA bestimmen weiterhin den Kursverlauf. So verzeichneten die ETFs an allen Tagen der vergangenen Woche hohe Zuflüsse, erstmals seit Anfang März. Selbst der Grayscale-ETF litt nur an einem Tag unter Nettoabflüssen und konnte über die Woche hinweg beim Volumen sogar zulegen. Dieser Strom an neuen Geldern hielt auch am Pfingstmontag an. Ein Analyst von Blackrock erwartet einen verstärkten Einstieg institutioneller Investoren wie Stiftungen, Rentenfonds und sogar Staatsfonds. Allerdings hat der Bitcoin und mit ihm der gesamte Kryptomarkt auch von der positiven Stimmung an den Aktienbörsen profitiert. Die Aktienindizes bewegen sich auf Rekordniveaus. Von daher könnte man dem Bitcoin Nachholbedarf attestieren.
Allerdings relativiert sich das mit Blick auf die Entwicklung seit Jahresbeginn. So sind der S &P 500 und der DAX seitdem um mehr als elf Prozent gestiegen, der Goldpreis um über 20 Prozent. Der Bitcoin zeigt einmal mehr seine Ausnahmestellung mit einem Plus von fast 70 Prozent. Trotzdem sollten Anleger nicht zu euphorisch werden. Denn aus den USA sind von regulatorischer Seite immer noch unerwartete Querschläger möglich. So warnt Ripple-Chef Brad Garlinghouse davor, dass der größte Stablecoin Tether auf der Abschussliste stehen könnte. Dies hätte kurzfristig eine sehr negative Reaktion am Kryptomarkt zur Folge. So kamen kürzlich wieder einmal Vorwürfe auf, dass der Tether zur Umgehung von Sanktionen und zur Terrorfinanzierung genutzt wird. Die Kassandrarufe von Garlinghouse haben aber ein Geschmäckle. Denn gerade unternimmt Ripple selbst einen Ausflug in den Bereich Stablecoins. Zuletzt gab es Gerüchte, dass der Coin bei einigen Kryptobörsen nicht mehr zugänglich sein würde, so auch bei Kraken. Davon wären dann auch deutsche Kunden verstärkt betroffen, wenn Kraken ab dem 10. Juli sein Deutschlandgeschäft startet.
Kraken-Manager Mark Greenberg teilte aber mit, dass dies nicht der Fall sei und Tether auch weiterhin für die europäischen Kunden zugänglich sein werde. Bei einigen anderen Coins kann es wegen der teilweise strengeren Anforderungen in Europa dagegen zu Delistings kommen, so beispielsweise beim größten Privacy Coin Monero.
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