So wies der am Freitagabend veröffentlichte Commitments of Traders-Report der US-Aufsichtsbehörde Commodity Futures Trading Commission bei der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) zwar ein Wochenplus von 139.500 auf 144.400 Kontrakte (+3,5 Prozent) aus, bei der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) der spekulativen Marktkräfte stellte sich gegenüber der Vorwoche jedoch ein dickes Minus in Höhe von 44.000 auf 37.400 Kontrakte (-15,0 Prozent) ein. Dies entsprach dem stärksten Einbruch seit vier Wochen.

Die wachsende Skepsis unter den Großspekulanten war in erster Linie auf das Hochfahren der Short-Seite um mehr als 4.450 Kontrakte zurückzuführen, während beim Long-Exposure lediglich ein Zuwachs um fast 1.100 Futures registriert worden war. Bei deren Netto-Long-Position schlug sich dies in einem Einbruch von 30.900 auf 27.550 Futures (-10,8 Prozent) nieder. Unter Kleinspekulanten trübte sich die Laune erheblich stärker ein. Ihre Netto-Long-Position hat sich nämlich im Berichtszeitraum von 13.050 auf 9.800 Futures (-24,9 Prozent) besonders kräftig reduziert. Noch schwächer fiel deren Optimismus letztmals im Oktober 2017 aus.

Die London Bullion Market Association kürt jedes Jahr die Analysten, die den jährlichen Durchschnittspreis von Gold, Silber, Platin und Palladium am besten prognostiziert haben. Im vergangenen Jahr lag Peter Fertig von QCR Quantitative Commodity Research mit seiner Schätzung von 24,90 Dollar pro Feinunze "goldrichtig", schließlich wurde damit der tatsächliche Mittelwert von 25,14 Dollar nur knapp verfehlt. Nun darf man auf die neuen Prognosen für das Jahr 2022 gespannt sein. Deren Veröffentlichung steht Ende des Monats an.

Silber: In Seitwärtstrend gefangen


Der Silberpreis scheint seinen im August 2020 eingeschlagenen Seitwärtstrend auch in diesem Jahr fortsetzen zu wollen. Aufgrund der traditionell hohen Kursschwankungsintensität (Volatilität) des Edelmetalls reicht die Tradingrange von 21,50 bis 30 Dollar und fällt somit relativ hoch aus. Aktuell bewegt er sich allerdings an der unteren Begrenzung. Chartinduzierter Verkaufsdruck droht, falls die Marke von 21 Dollar signifikant verletzt wird. Sowohl im Herbst 2020 als auch im September und Dezember vergangenen Jahres erwies sich dieser charttechnische Boden als ausgesprochen robust. Keinen sonderlich positiven Eindruck hinterlässt allerdings der Blick auf die langfristige 200-Tage-Linie. Zum einen, weil der Silberpreis gegenwärtig deutlich darunter notiert und zum anderen, weil sie sich derzeit in einem leichten Sinkflug befindet. Beides gilt in der Chartlehre als tendenziell negativer Begleitumstand. Ein Sprung über die bei 24,77 Dollar verlaufende Durchschnittslinie scheint unter kurzfristigen Aspekten aktuell relativ unwahrscheinlich zu sein. Da der Silberpreis für seine starken Kursausschläge bekannt (und gefürchtet) ist, sollte ein solches Kaufsignal in den kommenden Monaten sicherlich kein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Zur Erinnerung: In den vergangenen drei Jahren schwankte der Silberpreis in einer Bandbreite zwischen 12 und 30 Dollar. Auf Sicht von zehn Jahren stellte sich sogar eine Tradingrange zwischen 12 und 43 Dollar ein.

Unter Beachtung der charttechnischen Timingindikatoren drängt sich bei Silber derzeit weder der Kauf noch ein Verkauf von Silber auf. Derzeit steht das Pendel der Charttechnik-Website Tradingview nämlich auf "Neutral". Von den insgesamt 26 Indikatoren legen derzeit neun das "Kaufen", neun das "Halten" und acht das "Verkaufen" von Silber nahe.

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