So reagiert der DAX am Dienstag vor der Abstimmung über das historische Finanzpaket. Außerdem im Fokus der Börse: die Preisentwicklung bei Gold und bei der Aktie von CTS Eventim.

In Hoffnung auf ein historisches Finanzpaket in Deutschland macht der DAX am Dienstagmorgen einen weiteren Schritt in Richtung Rekord. Im frühen Handel stieg der Leitindex um 0,51 Prozent auf 23.273,45 Punkte. Der Dax baute sein Jahresplus damit wieder auf fast 17 Prozent aus. Er nahm zudem Kurs auf seine Bestmarke von knapp 23.476 Punkten. Diese hatte der Dax am 6. März dank der Aussicht auf schuldenfinanzierte Investitionen in Milliardenhöhe aufgestellt.

Anleger bleiben optimistisch, dass das Paket am Dienstag eine erste Hürde nimmt und dann auch im Bundesrat die erforderliche Mehrheit erhält. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte vor diesem Hintergrund um 0,43 Prozent auf 29.640,49 Zähler zu. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um ein halbes Prozent nach oben.

Am Dienstag ist der erste große Tag der Entscheidung, weil am Vormittag die Sondersitzung des Bundestags zur Lockerung der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben und zum Sondertopf für Infrastruktur und Klima beginnt. Bei der Abstimmung ist eine Zweidrittelmehrheit nötig, die Union, SPD und Grüne im alten Bundestag rechnerisch gemeinsam erreichen. Sollte das Paket durchgehen, muss am Freitag noch der Bundesrat zustimmen.

DAX (WKN: 846900)

Gold im Fokus

Neu aufgeflammte Spannungen zwischen Israel und der Hamas haben den Goldpreis am Dienstag auf ein Rekordhoch getrieben. Der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) stieg im frühen Handel bis auf rund 3.019 US-Dollar. In Euro gerechnet ist der Goldpreis noch ein Stück weit von seinem Mitte Februar erreichen Höchststand entfernt.

Gold gilt an den Finanzmärkten traditionell als Krisenwährung, die in unruhigen Zeiten verstärkt als sicherer Hort nachgefragt wird. Am Markt wurden die Preisaufschläge denn auch damit begründet, dass Israels Militär rund zwei Monate nach Beginn der Waffenruhe im Gazastreifen wieder massive Angriffe auf die mit dem Iran verbündete, islamistische Hamas im gesamten Küstenstreifen aufgenommen hat.

Zudem erhöht US-Präsident Donald Trump den Druck auf den Iran und die mit Teheran ebenfalls verbündete Huthi-Miliz im Jemen. Jeder Schuss, der von den Huthi abgefeuert werde, werde von nun an als ein Schuss angesehen, der von den Waffen und der Führung des Iran abgefeuert worden sei, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. "Der Iran wird dafür verantwortlich gemacht werden und die Konsequenzen tragen, und diese Konsequenzen werden schrecklich sein!"

Der Nahost-Konflikt kann die geopolitischen Risiken, die durch den Ukraine-Krieg bereits hoch sind, noch weiter verstärken. Hinzu kommen die durch Trumps Zollpolitik eingetrübten Aussichten für die USA als größte Volkswirtschaft der Welt. Vor diesem Hintergrund ist Gold gefragt.

Der Goldpreis hat in diesem Jahr in Dollar gerechnet um 15 Prozent zugelegt und damit seine Rally von 2024 fortgesetzt. Mehrere Banken haben in den letzten Wochen ihre Preisziele angehoben. Als weitere Treiber werden massive Goldkäufe der Zentralbanken und die Furcht vor Inflation im Zuge der protektionistischen US-Handelspolitik genannt. Auch als Schutz vor hohen Teuerungsraten wird Gold traditionell geschätzt.

Aus charttechnischer Sicht ist derweil das Kurspotenzial für den Goldpreis begrenzt. Der Goldpreis habe zwar noch Spielraum nach oben, aber kurzfristig sei die kürzlich gerissene Marke von 3.000 Dollar ein starker Widerstand, schrieb Vasu Menon, Anlagestratege bei der Oversea-Chinese Banking Corporation: "Auch wenn der Goldpreis diesen Wert leicht überschritten hat, ist das noch kein entscheidendes Signal." Der Experte erwartet einen Anstieg auf 3.100 Dollar innerhalb von zwölf Monaten.

Aktien von CTS Eventim im Fokus

Eine gestrichene Kaufempfehlung für die Aktien von CTS Eventim hat diese am Dienstag im vorbörslichen Aktienhandel belastet. Auf Tradegate fiel der Kurs um zwei Prozent auf 101,50 Euro und näherte sich der runden 100-Euro-Marke. An dieser waren die Anteile zuletzt mehrfach gut unterstützt.

Der Broker Redburn Atlantic hat die Papiere des Ticketvermarkters und Event-Veranstalters von "Buy" auf "Neutral" abgestuft, das Kursziel aber von 96 auf 104 Euro angehoben. Die Papiere waren Anfang März mit 108,50 Euro auf ein Rekordhoch gestiegen und konsolidieren seitdem knapp unterhalb dieser Marke.

Enthält Material von dpa-AFX

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