Wie Anleger an der Goldrally verdienen und warum sich der Goldpreis bis 2030 noch einmal verdoppeln könnte

Zum Einstieg ein kleines Gedankenspiel: Die Bewohner zweier benachbarter Inseln im fernen Ozean tauschen Waren aus. Die einen bezahlen die Waren mit seltenen Halbedelsteinen, die sie auf der Insel finden. Die anderen verwenden Kieselsteine, die relativ häufig auf der Insel vorkommen. Welche Währung wird wohl auf Dauer die härtere sein, die Halbedelsteine oder die Kieselsteine?

Dumme Frage, aber die Entwicklung des Goldpreises seit der Einführung des Euro im Jahr 1999 zeigt die Parallelen auf. In dem Vierteljahrhundert stieg der Goldpreis im Vergleich zum Euro um 772 Prozent. In lediglich vier von 25 Jahren verbuchte Gold auf Euro-Basis eine negative Performance. Gold lässt sich eben nicht so beliebig vermehren wie die Gemeinschaftswährung durch die Europäische Zentralbank (EZB).

„Ein Jahrzehnt von Null- und Negativzinspolitik hat einen systemischen Anreiz zur maßlosen Verschuldung geliefert“, schreiben die Autoren Ronald Stöfele und Mark Valek in ihrem neuesten Jahrbuch „In Gold We Trust.“ Waren es lange Zeit die Notenbanken diesseits und jenseits des Atlantiks, die mit ihrer Niedrigzinsstrategie und ihren Anleihekäufen die Stabilität der Währungen untergraben haben, so sind es jetzt die Staaten mit ihrer überbordenden Verschuldung, die das Vertrauen in die Währungen zerstören. In den vergangenen fünfzig Jahren betrug das Budgetdefizit der USA im Schnitt 3,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). In den nächsten zehn Jahren soll das jährliche Defizit laut Congressional Budget Office bei mindestens 5,2 Prozent liegen. Seit dem Zweiten Weltkrieg war das US-Defizit nie länger als fünf Jahre in Folge derart hoch.

Ähnliches Bild in China: Die Gesamtverschuldung Chinas beträgt mittlerweile mehr als 300 Prozent. Damit hat sich die Schuldenquote in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt. (…)

Auslöser der anhaltenden Goldhausse war der Beschluss vom 26. Februar 2022. Die westlichen Notenbanken kamen überein, die russischen Goldreserven einzufrieren. Es folgten massenhafte Käufe US-kritischer Notenbanken von Gold. Lag der Durchschnitt der Nettokäufe durch Notenbanken vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs noch bei 118 Tonnen pro Quartal, so verdreifachte der Wert sich fast auf 291 Tonnen. (…)

Interessant: Bereits im Jahr 2020 veröffentlichte die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), eine Art Notenbank der Notenbanken, eine Studie mit dem Titel „What share for gold?“, die sich mit der Goldallokation in Zentralbankportfolios befasst. Sie kommt zu dem Schluss, dass für Zentralbanken der optimale Goldanteil bei zehn Prozent liegt. Wendet man die Zehn-Prozent-Regel für die Schwellenländer an, so ergeben sich bis 2030 jährliche Käufe von rund 609 Tonnen. (…)

Performance-Gold sind Goldminen

Sie neigen dazu, in Bullenmärkten den Goldpreis um ein Vielfaches outzuperformen, bergen aber in Bärenmärkten auch ein deutlich höheres Verlustrisiko. Für Ronald Stöfele und Mark Valek ist klar: „Der laufende Gold-Bullenmarkt befindet sich noch in seiner Anfangsphase. Daher ist es sinnvoll, Performance-Gold als zusätzliche Position im Portfolio zu erwägen.“

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