Die Kurse wanken, die Nerven liegen blank – doch Warren Buffett bleibt gelassen. Was das Orakel von Omaha Anlegern in stürmischen Zeiten rät und warum seine langfristige Strategie gerade jetzt unschlagbar ist.

Die Börse schwankt, die Kurse rauschen nach unten – und viele Anleger verlieren die Nerven. Inmitten dieses Chaos gibt es jedoch einen, der vermutlich wie so oft die Ruhe bewahrt: Warren Buffett. Während der S&P 500 seit Jahresbeginn rund zehn Prozent eingebüßt hat, notiert die Aktie von Berkshire Hathaway rund drei Prozent im Plus. Das Orakel von Omaha hat es also einmal mehr geschafft, den Markt zu schlagen.

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Was Anleger während des Crashs von Warren Buffett lernen können

Warren Buffett ist nicht nur einer der erfolgreichsten Investoren aller Zeiten – er ist auch ein Meister der Gelassenheit. In einem Interview mit "CNBC" sagte er vor einigen Jahren einen Satz, der gerade in der aktuellen Situation wie ein Leitstern wirkt:

„Aktien sind auf lange Sicht sicher – aber sie sind sehr unsicher für morgen. Berkshire ist seit meiner Übernahme dreimal um ungefähr 50 Prozent gefallen. Habe ich mich damals ärmer gefühlt? Nein, überhaupt nicht. Ich wusste, dass es mit der Zeit mehr wert sein würde.“

Diese Aussage bringt Buffetts Denkweise auf den Punkt. Sie wirkt beruhigend, weil sie sich gegen die Panik richtet, die kurzfristige Schwankungen an den Märkten oft auslösen. Und sie ist unbequem, weil sie Geduld erfordert – eine Eigenschaft, die an der Börse oft schwerfällt. Buffett glaubt nicht an Market Timing, also den Versuch, den perfekten Ein- und Ausstiegszeitpunkt zu finden. Dazu sagte er im selben Interview:

„Wenn du glaubst, dass du den richtigen Zeitpunkt kennst, um einzusteigen, dann machst du meiner Meinung nach einen Fehler.“

Börsencrash heißt nicht automatisch Depotkrise

Auch wenn sich die aktuelle Lage beunruhigend anfühlt – sie ist kein Grund zur Panik. Vielmehr ist sie eine Chance, die eigene Anlagestrategie zu hinterfragen. Buffett erinnert uns daran, dass ein Crash an der Börse nicht automatisch eine Krise für das eigene Portfolio bedeutet. Vorausgesetzt, man weiß, worin man investiert ist.

Wer Aktien so versteht wie Buffett – nämlich als Beteiligungen an Unternehmen –, richtet den Blick weniger auf die täglichen Kursschwankungen, sondern auf die Substanz. „Amerikanische Unternehmen werden mit der Zeit mehr wert sein. Das ist es, was du kaufst: ein Unternehmen. Du kaufst keine Aktie – du kaufst ein Stück von vielen verschiedenen Unternehmen. Werden diese Unternehmen in zehn, 20 oder 30 Jahren mehr wert sein? Natürlich werden sie das“, sagte Buffett.

Und genau das ist der zentrale Punkt: Nicht die Frage, wo der Aktienmarkt morgen steht, sollte uns leiten, sondern ob ein Unternehmen in zehn oder zwanzig Jahren noch erfolgreich wirtschaften und Gewinne erzielen kann.

In der Krise ruhig bleiben und langfristig denken – wie Buffett

Buffetts Perspektive ist langfristig – und fast schon stoisch. Diese Haltung hat ihn zum erfolgreichsten Investor der Geschichte gemacht. Gerade deshalb lohnt es sich, in turbulenten Zeiten einen Schritt zurückzutreten und sich eine Frage zu stellen, die Buffett selbst gern stellt: Würde ich dieses Unternehmen auch dann kaufen, wenn die Börse morgen für fünf Jahre schließen würde?

Denn Buffetts Investmentansatz beruht nicht auf kurzfristigen Spekulationen, sondern auf Überzeugung. Auch Berkshire Hathaway selbst musste in der Vergangenheit mehrfach heftige Verluste verkraften – dreimal sackte die Aktie um etwa 50 Prozent ab. Aber Buffett blieb investiert. Nicht, weil er den perfekten Rebound-Zeitpunkt vorhersehen konnte, sondern weil er wusste, was er besaß.

Fazit

Wer dieser Tage auf sein Depot blickt, sieht möglicherweise vor allem rote Zahlen. Doch genau in solchen Momenten lohnt sich der Blick durch die Buffett-Brille: Nicht auf die Stimmung schauen, sondern auf den Wert. Und vor allem: auf die Zeit. Denn in einer Welt, in der sich alles immer schneller dreht, ist langfristiges Denken kein Rückschritt – es ist eine der klügsten Strategien überhaupt.

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