Warren Buffett gilt als Inbegriff des erfolgreichen Investors. Jahrzehntelang hat er den S & P 500 Index jährlich geschlagen. Zuletzt war das aber nur noch selten der Fall. Das lag auch daran, dass Value-Aktien, die Buffett bevorzugt, an den Börsen vernachlässigt wurden, während Techtitel haussierten.
Böse Zungen behaupten, es liege daran, dass der bereits 90-jährige Buffett wohl die Geschäfte nicht mehr selbst führt, sondern seine potenziellen Nachfolger Todd Combs und Ted Weschler. Nun deutet sich aber schon seit einigen Monaten ein Revival der Value-Strategien an, weshalb Investoren Buffett und seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway mit ihrem Fokus auf günstig bewertete Aktien wieder mehr Beachtung schenken sollten.
Vontobel offeriert dazu das Omaha-Alpha-Zertifikat (ISIN: DE 000 VP7 WBU 0), das sich an der Anlagestrategie von Buffett orientiert. Dabei werden von aktuell 47 Aktien, die Buffett im Portfolio hält, 20 ausgewählt. Die Kriterien dafür hat Vontobel zusammen mit dem Finanzprofi Thomas Rappold entwickelt.
Aufgenommen werden jene Unternehmen, die bei Marke, Innovationsfähigkeit und bestimmten Finanzkennziffern vorn liegen. Die größten Positionen derzeit sind mit jeweils gut fünf Prozent Anteil Wells Fargo, UPS, General Motors, Apple und Coca-Cola. Jedes Quartal wird die Zusammensetzung geprüft und die Titel wieder gleicgewichtet. Dividenden werden reinvestiert. Die jährliche Managementgebühr beträgt 1,2 Prozent. Anleger haben ein US-Dollar-Risiko.
Seit Auflage des Papiers Ende August 2020 beträgt das Plus gut 18 Prozent. Damit hinkt das Zertifikat aber der Berkshire-Hathaway-B-Aktie von Buffetts Holding hinterher, die im selben Zeitraum um rund 25 Prozent gestiegen ist.
Einer der Gründe dafür dürfte die Gewichtung von Aktien sein. So wurde etwa die Top-Position im Zertifikat, Wells Fargo, von Buffett zuletzt ständig verkleinert, von einst fast zehn Prozent auf nur noch 1,3 Prozent in dessen Portfolio. Überdies hat Buffett in den vergangenen Monaten vermehrt eigene Aktien zurückgekauft, was sich positiv auf den Kurs der Berkshire-Aktie ausgewirkt hat.
Sektorgewichtung differiert
Auch die Branchenanteile sind verschieden. So ist der Techsektor bei Buffett deutlich höher gewichtet als bei Vontobel, während die Schweizer Gesundheitstitel favorisieren.
Das Ziel, Berkshire Hathaway zu übertreffen, wurde mit dem Zertifikat in den bisher acht Monaten Laufzeit nicht erreicht. Das kann sich zwar noch ändern, wer sich aber die Managementgebühr des Papiers sparen will, kann als Alternative zur Berkshire-Hathaway-B-Aktie greifen (ISIN: US 084 670 702 6). Für wagemutigere Anleger eignet sich das Mini-Long-Zertifikat der Citi (ISIN: DE 000 KB1 HLC 0) auf die Berkshire-Aktie mit Hebel zwei.