Es läuft wieder rund für die Kryptowährungen. Nach deutlichen Kursverlusten im vergangenen Jahr setzte zum Jahreswechsel eine Erholung ein. Der Bitcoin als größte und älteste Digitalwährung hat im Januar rund 40 Prozent an Wert gewonnen und damit den besten Jahresstart seit 2013 hingelegt. Die Krypto-Bullen sehen kurzfristig weiteres Potenzial.
Profitiert hat der Kryptomarkt in den vergangenen Wochen vor allem von der allgemein besseren Stimmung an den Finanzmärkten. Hierzu hat wesentlich beigetragen, dass sich in den USA nicht mehr ganz so starke Zinsanhebungen abzeichnen. Die US-Notenbank Fed hat ihr Zinsanhebungstempo angesichts der moderat rückläufigen Inflationsraten zuletzt verringert. Am Mittwoch wurden die US-Leitzinsen um 25 Basispunkte erhöht. Hiervon profitieren Anlagen, die keine regelmäßigen Erträge wie Zinsen abwerfen und solche, die – wie Digitalwährungen – als besonders riskant gelten.
Institutionelle Investoren kaufen
"Wir haben den Januar mit einer explosiven Preisaktion in der Woche der CPI-Inflationsdaten für Dezember begonnen", zitiert Yahoo Finance Christopher Newhouse, Optionshändler beim Krypto-Marktmacher GSR.
Aus Sicht von Newhouse kehrte die Nachfrage auf der Käuferseite vor allem von institutionellen Käufern – seien es makrogetriebene Händler oder Hedgefonds – in den ersten zwei Wochen des Monats zurück, was zu ersten Liquidationen von Leerverkäufern führte.
Am Donnerstag-Vormittag wechselt Bitcoin bei 23.800 Dollar den Besitzer. Das ist der höchste Stand seit Mitte August vergangenen Jahres, als bei 24.800 Dollar ein Zwischenhoch markiert wurde (siehe Chart).
Bitcoin-Shortseller ziehen sich zurück
In den 12 Tagen nach dem am 12. Januar veröffentlichten Inflationsbericht für Dezember wurden laut dem Krypto-Derivate-Aggregator CoinGlass Short-Positionen im Wert von 1,3 Milliarden US-Dollar auf Bitcoin und 611 Millionen Dollar Long-Positionen liquidiert.
Zwischen dem 10. und 20. Januar, als Bitcoin seine größten Aufwärtsbewegungen verzeichnete, kehrten spekulationsgetriebene Momentum-Trader auf den Markt zurück und führten Bitcoin an, das aus einem Bereich zwischen 15.700 und 18.000 US-Dollar ausbrach.
Markt zu optimistisch?
Analysten sagen, dass die nächste Etappe für Bitcoin wahrscheinlich in den kommenden Tagen beginnt. "Dieser Markt wird anfangen, sehr technisch zu handeln", sagte Edward Moya, Senior Analyst bei Oanda, gegenüber Yahoo Finance. "Die Volatilität kommt zurück."
Sollte das August-Hoch nachhaltig überwunden werden, dürften Anschlusskäufe den Bitcoin auch wieder über die 25.000-Dollar-Marke treiben. Ob das noch im Februar gelingt, ist zweifelhaft. Analyst Vetle Lunde von Arcane Research etwa warnt vor einer nahenden Enttäuschung. Der Markt sei im Hinblick auf eine schnelle Trendwende der Fed "übertrieben optimistisch".
Aber: Historisch betrachtet ist der Februar ein starker Monat für den Bitcoin. Laut CoinGlass hat er in den vergangenen zehn Jahren nur zweimal einen Verlust verzeichnet, nämlich 2014 (-31,0 Prozent) und 2020 (-8,6 Prozent). Siebenmal gab es im Februar dafür prozentual zweistellige Kursgewinne.
Ethereum ebenfalls stark
Der nach Marktwert zweitgrößte Kryptowert Ethereum kletterte im Januar von etwa 1200 Dollar auf zuletzt 1678 Dollar und damit ebenfalls knapp 40 Prozent.
Der Marktwert aller über 22.000 Digitalwährungen beträgt aktuell wieder gut eine Billion Dollar. Der fast dreimal so hohe Rekordwert vom Herbst 2021 liegt aber ebenso noch weit entfernt wie die historischen Höchststände von Bitcoin, Ether und anderen bekannten Kryptoanlagen.
Infolgedessen legt auch der BÖRSE ONLINE Best of Krypto Index stark zu. Wie Sie einfach investieren können, erfahren Sie hier.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Preis der Finanzinstrumente wird von einem Index als Basiswert abgeleitet. Die Börsenmedien AG hat diesen Index entwickelt und hält die Rechte hieran. Mit dem Emittenten der dargestellten Wertpapiere hat die Börsenmedien AG eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, wonach sie dem Emittenten eine Lizenz zur Verwendung des Index erteilt. Die Börsenmedien AG erhält insoweit von dem Emittenten Vergütungen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum