Im Zuge der Skandale um mehrere Krypto-Börsen – vor allem FTX – wurde den Kryptowährungen keine große Zukunft mehr vorhergesagt. Doch Totgesagte leben länger. Bitcoin, Ethereum, Solana und Co haben sich in den vergangenen Tagen wieder deutlich erholt. Die Investments der Anleger treiben Bitcoin deutlich über die 20.000-Dollar-Marke.
Die Stimmung am Kryptomarkt hat sich zu Jahresbeginn nach dem Absturz im vergangenen Jahr weiter gebessert. Die Cyber-Devise hat seit ihrem Jahrestiefstand am 1. Januar über 27 Prozent zugelegt. Am Samstag war sie zum ersten Mal seit zwei Monaten wieder über die Marke von 20.000 Dollar geklettert.
Auch andere Krypto-Werte wie Ethereum, Solana oder Tether haben sich zuletzt von ihren teils erheblichen Kursverlusten 2022 erholen können. Der Marktwert aller knapp 22.300 Digitalanlagen beträgt wieder fast eine Billion Dollar.
Bitcoin deutlich über 20.000er-Marke
Nachdem der Bitcoin sich bereits in der vergangenen Woche erholt hatte, stieg er am Wochenende auf über 21.000 Dollar. In der Nacht auf Montag wurden dann auf der Handelsplattform Bitfinex in der Spitze 21.433 Dollar markiert. Das ist der höchste Stand seit Ende Oktober. Zuletzt kostete ein Bitcoin gut 20.850 Dollar.
Ethereum ebenfalls erholt
Für die nach Marktwert zweitgrößte Digitalwährung Ether müssen wieder mehr als 1.550 Dollar gezahlt werden – so viel wie seit Anfang November nicht mehr.
Die Kurse vieler Kryptowährungen waren im vergangenen Jahr eingebrochen. Der Bitcoin sackte von etwas mehr als 46.000 Dollar bis auf weniger als 16.000 Dollar ab – er verlor also etwa zwei Drittel seines Werts.
Ein wichtiger Grund war die Zinswende vieler Zentralbanken, die die Anleger aus riskanten Anlagen wie Digitalwährungen trieb. Ein zweiter Grund war der Absturz der großen Kryptobörse FTX, der der gesamten Branche einen herben Schlag versetzte. Das Misstrauen gegenüber Krypto-Unternehmen stieg rapide an und setzte den Markt unter hohen Druck.
Hoffnung auf Entspannung bei Zinserhöhungen
Seit Jahresbeginn hat sich die Lage aber wieder etwas entspannt. "Es ist die Hoffnung auf eine Drosselung des Tempos im Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank Fed, was den Risikoappetit offensichtlich zum Leben erweckt hat", kommentierte Kryptoexperte Timo Emden.
Im vergangenen Jahr hatte sich die Federal Reserve mit starken Zinserhöhungen gegen die hohe Inflation gestemmt. Für das laufende Jahr wird ein deutlich gemächlicheres Tempo erwartet, da die Inflation einen Gang zurückgeschaltet hat.
Emden spricht dennoch eine Warnung aus: "Die derzeitige Kursrally ist beeindruckend und beängstigend zugleich. Vor allem Privatanleger könnten nun auf die Idee kommen, den steigenden Kursen hinterherzulaufen." Wie lange der Appetit auf Bitcoin und Co jedoch anhalte, bleibe abzuwarten.
Kurzfristiger Abwärtstrend überwunden
Charttechnisch hat sich die Lage mit der Überwindung eines kurzfristigen Aufwärtstrends und der 200-Tage-Linie deutlich verbessert. Wird die Zone um 21.000 Dollar demnächst nachhaltig überwunden, winken rein technisch betrachtet kurzfristig auch wieder Preise um 25.000 Dollar.
Kryptoanlagen wie Bitcoin gelten als extrem schwankungsanfällig. Regulierer wie die BaFin warnen deshalb regelmäßig vor einem Engagement, insbesondere von Kleinanlegern. Zudem sollten Anleger ausschließlich auf offizielle, börsennotierte Krypto-Produkte setzen und nicht auf Internet-Angebote unseriöser Anbieter eingehen.
Wer das Einzelrisiko auf mehrere Kryptowährungen verteilen möchte, findet eine gute Möglichkeit mit dem BÖRSE ONLINE Best of Krypto Index. Mit einem Index-Zertifikat auf den Index können Anleger außer auf Bitcoin noch auf neun weitere große Coins setzen. (Mit Material von dpa-AFX)
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