Während etliche Firmen zu kämpfen haben, beweisen Agrar- und Nahrungsmittelwerte im turbulenten Umfeld Stärke. So können Sie profitieren. Von Florian Hielscher
Es ist ein starkes Zeichen: Während die ökonomischen Belastungsfaktoren zuletzt auch vor den großen Tech-Konzernen nicht Halt gemacht haben, glänzten Unternehmen aus den Bereichen Agrar und Nahrungsmittel mit ihren Bilanzen. So hob der Konsumgüteriese Unilever mit Marken wie Dove, Rexona oder Langnese jüngst seine Umsatzprognose für das laufende Jahr erneut an. Bisher sollte das organische Wachstum über der ursprünglichen Zielsetzung von 4,5 bis 6,5 Prozent liegen, nun traut sich der britische Konzern einen Zuwachs von acht Prozent zu. Auch bei anderen Unternehmen läuft es so gut, dass die Zielsetzung steigt: Dank eines starken Geschäfts bei erneuerbaren Energien und dem Handel mit Agrarerzeugnissen hob der Landwirtschaftskonzern Baywa seine Jahresprognose für das Betriebsergebnis (Ebit) erneut an.
Gänzlich entziehen können sich die Firmen den Herausforderungen jedoch nicht. Der irische Nahrungsmittelproduzent Kerry Group meldete kürzlich für das dritte Quartal ein zweistelliges Umsatzwachstum, die höheren Kosten drückten aber auf die Ebitda-Marge.
Grundsätzlich spielt den Unternehmen aber vor allem ihre hohe Resistenz gegen Krisen in die Karten: Jüngst meldete Deutschland einen Anstieg der Inflationsrate auf 10,4 Prozent. Da die Menschen jedoch weiterhin Güter des täglichen Bedarfs kaufen müssen, können die Unternehmen auch höhere Preise durchsetzen. Dies zeigten die Neunmonatszahlen des weltgrößten Konsumgüterkonzerns Nestlé: Von 8,5 Prozent Wachstum waren 7,5 Prozent auf Preiserhöhungen zurückzuführen.
Der von €uro und Börse Online entwickelte Index folgt einem diversifizierten und globalen Investmentansatz und besteht aus 20 aussichtsreichen Werten der Agrar- und Nahrungsmittelbranche. Die Gewichtung der Titel wurde angepasst. So büßte beispielsweise der norwegische Lachszüchter Mowi ein, da der Kurs durch die drohende Einführung einer Ressourcensteuer in der Heimat belastet wurde.
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