Nach einem rasanten Aufstieg in den letzten Jahren geht der Halbleiterbranche gerade etwas die Luft aus. Chancen gibt es für Anleger bei einigen Chip-Aktien aber dennoch.

Es wird investiert wie lange nicht. Firmen wie TSMC, Nvidia oder Intel stecken Milliarden US-Dollar in neue Technologien und Fabriken, um der wachsenden Nachfrage nach Chips für KI-Anwendungen oder Cloud-Computing gerecht werden zu können. 

Doch die dadurch zustande gekommenen hohen Bewertungen einiger Papiere wecken bei Anlegern auch immer die Angst vor einer Blase der Halbleiterbranche. Sollte sich die Nachfrage nach den Chips in Zukunft nämlich abschwächen, wäre schnell ein Überangebot in der Branche die Folge und viele Titel müssten Erwartungen zurückschrauben.

Wie wahrscheinlich ist ein großer Crash der Chip-Aktien?

Finanzexperte Mark Hulbert sieht in einem Beitrag für die Plattform „MarketWatch“ durchaus eine große Gefahr für einen Chip-Crash. Dabei beruft er sich auf eine Studie mit dem Titel „Bubble for Fama“ von Robin Greenwood und Andrei Shleifer von der Harvard University und Yang You von der University of Hongkong, die mit einem Algorithmus die Wahrscheinlichkeit von platzenden Blasen an den Aktienmärkten bestimmen wollten. Ein Crash beschreibt den Angaben zufolge hier einen Rückgang von mindestens 40 Prozent über einen Zeitraum von zwei Jahren in einer bestimmten Branche.

Die Wahrscheinlichkeit einer geplatzten Blase steigt dabei mit den bisherigen Kursgewinnen im besagten Zeitraum. Höhere Gewinne gehen also mit einer höheren Crash-Wahrscheinlichkeit einher. Mit Blick auf den "S&P 1500 Semiconductors & Semiconductor Equipment Industry Group Index", der laut Daten von „FactSet“ in zwei Jahren eine (unannualisierte) Rendite von 165,5 Prozent erreichte, geht Experte Hulbert, basierend auf dem Blasen-Modell, daher von einer Crashwahrscheinlichkeit von mehr als 70 Prozent aus.

Das spricht gegen einen Chip-Crash

Aber selbst solche Werte bedeuten nicht unbedingt, dass es zu einem Crash kommen muss. Denn es gibt auch andere Perspektiven auf die Zukunft der Tech-Branche. Langfristig wird der Bedarf an Chips, gerade für KI-Anwendungen, eher steigen, da die Produktionskapazitäten begrenzt sind und gleichzeitig neue technologische Entwicklungen mehr Chips benötigen. 

Ein Überangebot ist also noch nicht zu erkennen. Eine ausgedehnte Korrektur an den Märkten könnte sich bei einigen Aktien also auch für einen Einstieg anbieten. Anleger können sich dabei vor allem auf Unternehmen konzentrieren, die auf KI-Chips setzen. Eine Auswahl an Papieren finden Sie auch im Chip Power Index von BÖRSE ONLINE.

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