Während Tech-Giganten straucheln und der DAX unter Druck gerät, zieht eine Aktie still und stark davon: Wie es der Milliardär Warren Buffett mal wieder schafft, jedem Sturm zu trotzen.
Gefühlt brechen die Aktienmärkte weltweit auseinander. Der S&P 500 liegt seit Jahresbeginn rund vier Prozent im Minus, selbst Tech-Lieblinge wie Nvidia oder Microsoft verzeichnen zweistellige Verluste. Am Montag traf es schließlich auch den DAX – und das, obwohl sich der deutsche Leitindex bislang relativ robust gezeigt hatte. Zeitweise fiel er um zwei Prozent.
Geopolitische Unsicherheiten, Kriege, die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump sowie der zunehmende Konkurrenzdruck durch chinesische KI-Konzerne sorgen aktuell für erhebliche Nervosität bei Anlegern. Wenig verwunderlich also, dass sich Gold – das klassische „Krisenmetall“ – seit Jahresbeginn stark entwickelt hat.
Buffett liefert ab: Berkshire Hathaway trotzt dem Bärenmarkt
Während an den Aktienmärkten große Unsicherheit herrscht, zeigt sich ein Akteur unbeeindruckt: Warren Buffett (94). Die Aktie seines Investmentunternehmens Berkshire Hathaway, dessen Leitung er in den 1960er-Jahren übernahm, liegt seit Jahresbeginn rund elf Prozent im Plus.
Warren Buffett gilt als einer der erfolgreichsten Investoren aller Zeiten. Über Berkshire Hathaway investiert er in bedeutende Unternehmen und ermöglicht es damit auch Privatanlegern, am langfristigen Erfolg des „Orakels von Omaha“ teilzuhaben. Bevor er investiert, analysiert Buffett jedes Unternehmen im Detail. Sein Ansatz: Value-Investing. Er bevorzugt stabile Geschäftsmodelle, starke Marktpositionen („wirtschaftlicher Burggraben“) und günstige Bewertungen. Seit Jahrzehnten schlägt er damit regelmäßig den Gesamtmarkt – eine Leistung, die nur wenigen gelingt.
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Technische Analyse: Kaufsignal bei der Berkshire-Aktie?
Die Berkshire Hathaway B-Aktie zeigt derzeit relative Stärke. Mit einem Kurs von 532,58 US-Dollar notiert sie klar über dem exponentiellen gleitenden 20-Tage-Durchschnitt von 517,46 US-Dollar und dem 50-Tage-Durchschnitt von 498,80 US-Dollar – ein technisches Kaufsignal.
Getrieben wurde die jüngste Aufwärtsbewegung vor allem durch starke Quartalszahlen: Im vierten Quartal 2024 stieg der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um über 70 Prozent – primär dank des erfolgreichen Versicherungsgeschäfts von Geico.
Trotz der positiven Entwicklung gibt es Aspekte, die Anleger im Auge behalten sollten. Berkshire Hathaway verfügt derzeit über mehr als 330 Milliarden US-Dollar an liquiden Mitteln – ein Zeichen dafür, dass Buffett und sein Team derzeit nur wenige attraktive Investmentgelegenheiten sehen. Zudem hat das Unternehmen seit Mai 2024 keine eigenen Aktien mehr zurückgekauft – was auf eine faire Bewertung des aktuellen Kurses hindeutet.
Buffett setzt weiter auf US-Aktien – trotz hoher Cash-Bestände
Allerdings: „Trotz der Behauptung einiger Kommentatoren, Berkshire halte derzeit eine außergewöhnlich hohe Cash-Position, bleibt die überwiegende Mehrheit unseres Kapitals in Aktien investiert – und das wird sich nicht ändern.“, so schrieb Warren Buffett in seinem aktuellen Aktionärsbrief. Weiter heißt es: „Während unser Portfolio an börsennotierten Aktien im vergangenen Jahr von 354 Milliarden auf 272 Milliarden US-Dollar gesunken ist, stieg der Wert unserer nicht börsennotierten Unternehmensbeteiligungen leicht an und übertrifft weiterhin deutlich unser börsennotiertes Portfolio.“
Buffett bleibt seiner langfristig orientierten Anlagestrategie treu: „Berkshire-Aktionäre können sich darauf verlassen, dass wir auch in Zukunft einen erheblichen Teil ihres Kapitals in Aktien investieren werden – hauptsächlich in amerikanische Unternehmen, die oft beträchtliche internationale Aktivitäten haben. Berkshire wird niemals Bargeld oder geldähnliche Vermögenswerte dem Besitz guter Unternehmen vorziehen, egal ob kontrolliert oder nur teilweise besessen.“
Timing und Weitblick: Buffetts Aktienstrategie bleibt konstant
Zuletzt wurde spekuliert, ob Buffett sein Vertrauen in US-Aktien verloren habe – unter anderem, weil er zwei ETFs auf den S&P 500 vollständig verkauft hat. Seine Antwort: „Da ich weder außergewöhnliche athletische Fähigkeiten noch eine herausragende Gesangsstimme, noch medizinische oder juristische Expertise besitze, war ich mein ganzes Leben lang auf Aktieninvestitionen angewiesen. Ich habe also darauf vertraut, dass amerikanische Unternehmen erfolgreich sind – und werde das auch weiterhin tun.“
Buffetts Aussagen unterstreichen: Trotz wachsender Cash-Bestände bleibt er ein überzeugter Value-Investor – mit Fokus auf qualitativ hochwertige US-Unternehmen mit globaler Ausrichtung.
Dass er seine Positionen bei Apple und Bank of America bereits 2024 reduziert hat – zwei Aktien, die seit Jahresbeginn schwächeln – bestätigt erneut sein exzellentes Gespür für den richtigen Zeitpunkt. Argus Research sieht mit einem Kursziel von 575 US-Dollar weiteres Aufwärtspotenzial bei der Berkshire-Aktie.
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