Für diese überdurchschnittliche Performance gibt es einen Grund: Die Düsseldorfer zählen zu den sogenannten Virusgewinnern. Das Unternehmen ist mit seinen pharmazeutischen Verpackungslösungen aus Glas und Kunststoff in der aktuellen Lage sehr gefragt. Daher bekräftigte Vorstandschef Dietmar Siemssen erst kürzlich die Wachstumsziele für dieses Jahr. Bei der operativen Marge möchte der Konzernlenker das Vorjahresniveau von rund 21 Prozent verteidigen, der Umsatz soll im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen.

Die Zuversicht schöpft der erst seit Ende 2018 amtierende Vorstandsvorsitzende aus der Tatsache, dass Gerresheimer ein "wichtiger Schlüssellieferant" in der Branche ist. Auch Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff blickt der Zukunft positiv entgegen: "Wir erwarten, dass die Gewinne aus nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten die Verluste bei verschreibungspflichtigen Arzneien während der Corona-Krise ausgleichen." Da die Kunststoffbehälter für beide Varianten verwendet werden und das Virus die Nachfrage nach rezeptfreien Mitteln wie Vitaminen und Mineralien zuletzt begünstigte, eine durchaus realistische Annahme.


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In den kommenden Jahren könnten aufgrund der aktuellen Pandemie sogar zusätzliche Erlöse winken. Gerresheimer stellt nämlich jene Fläschchen her, die derzeit als die wichtigste Primärverpackungslösung für jede Art von Impfstoff diskutiert wird. Mit einem Produktionsvolumen von rund drei Milliarden Stück pro Jahr und einem Marktanteil von rund 30 Prozent zählt das Unternehmen zu den Top 3 am Markt. Sollte die Suche nach einem Covid-19-Wirkstoff erfolgreich sein, rechnet Experte Wendorff damit, dass Gerresheimer 2021 und 2022 zusätzliche Einnahmen von 16 Millionen Euro pro Jahr winken.

Zwei Fliegen mit einer Klappe

Auch wenn die Aussichten für den Verpackungsspezialisten weiterhin günstig sind, ist es denkbar, dass der MDAX-Titel nach der jüngsten Kursrally erst einmal durchschnauft. In derartigen Situationen können Bonuszertifikate ihre Stärken ausspielen. Ein von der Société Générale emittiertes Produkt auf Gerresheimer wirft bei einer Seitwärtsbewegung eine annualisierte Rendite von zwölf Prozent ab, partizipiert aber gleichzeitig eins zu eins an steigenden Kursen über das Bonus-Level von 86 Euro hinaus. Setzt sich die Aufwärtsbewegung also weiter fort, sind Anleger teilgeschützt nach oben mit dabei. Der Risikopuffer beträgt etwas mehr als ein Fünftel.