Einmal im Quartal veröffentlichen die Großinvestoren an der Wall Street ihre Top Picks. Wir haben uns auf die Spuren von Big Money begeben. Das Ergebnis: zwei Strategien und die zwölf heißesten Aktien der Welt.
Sie sind eine Art Code — wer ihn entschlüsselt, weiß, wohin das große Geld fließt: die „13F Filings“. Jedes Quartal müssen rund 8500 Top-Investoren an der Wall Street der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC melden, welche Aktien sowie Call- oder Put-Optionen sie in ihren Depots haben.
Welche Anlagestrategie lässt sich aus Millionen von Aktien ableiteten, die 8500 Großanleger mit mindestens 100 Millionen Dollar verwaltetem Vermögen gekauft haben?
Grundsätzlich gibt es zwei Strategien, die beide auch wissenschaftlich überprüft sind.
Strategie Nummer 1: Setzen Sie auf die Top-Picks der besten Investoren der Welt
Zum einen kann man auf die Top-Holdings besonders erfolgreicher Investoren setzen. Diese Idee basiert auf der Annahme, dass diese Positionen die besten Ideen der Fondsmanager widerspiegeln.
Der Best of Billionaires Index von BÖRSE ONLINE greift diese Idee auf. Er erhält die fünf Top-Positionen von Warren Buffett, Bill Ackman, Ken Fisher und Bill Gates. Die Rückrechnung bis ins Jahr 2006 zeigt: Während der S&P 500 Index „nur“ 14,5 Prozent jährliche Rendite schafft, bringt es der Best of Billionaires Index auf stattliche 17,9 Prozent pro Jahr.
Strategie Nummer 2: Auf die Welle des Big Moneys setzen
Doch es gibt noch eine zweite Möglichkeit, aus den 13F Filings Profit zu schlagen: Als Privatanleger reitet man auf der Welle des Big Money.
Die Strategie dahinter: Man pickt aus den 13F Filings die Aktien heraus, in die im Vergleich zu ihrer Marktkapitalisierung im abgelaufenen Quartal das meiste Geld geflossen ist oder wo besonders spannende Investoren eingestiegen sind. So findet man die „Hot Picks“ der Wall Street.
Anhand dieser Strategie sind wir auf zwölf geniale Aktien gekommen, die jetzt nach einem Kauf schreien
Heißes KI-Gerücht: Diese Aktie bietet rund 50% Kurschance
An der Wall Street geht ein heißes Gerücht um: Man munkelt, Broadcom plane einen Angriff auf Nvidia. Zusammen mit dem ChatGPT-Erfinder Open AI will Broadcom angeblich einen KI-Chip herausbringen, der Nvidia Konkurrenz macht. Einiges spricht dafür, dass an dem Gerücht etwas dran sein könnte. Zum einen hob der in Harvard und am MIT ausgebildete Broadcom-Chef Hock Tan kürzlich die Umsatzprognose für 2024 von 50 auf 51 Milliarden an – und das, obwohl das Geschäft mit Nicht-KI-Chips um 30 Prozent zurückgegangen ist.
Zudem haben Big Player an der Wall Street im vergangenen Quartal massiv zugeschlagen. Janus Henderson hat sein Engagement bei Broadcom um 900 Millionen Dollar aufgestockt, Viking Global Investors hat 470 Millionen Dollar neu investiert, Renaissance Technologies ist mit 472 Millionen Dollar zusätzlich dabei.
Aber auch wenn das Gerücht nicht stimmt, ist Broadcom ein Engagement wert: Der Techkonzern bietet eine breite Palette von Halbleiterprodukten und Infrastruktur-Software, das Spektrum reicht von Netzwerkprozessoren über Speicherlösungen, Wireless- und Breitband-Komponenten bis zu Sicherheits- und Enterprise-Programmen. BÖRSE ONLINE steckt das Kursziel bei 230 Euro – 50 Prozent Kurschance.
Über 40% Kurschance: Diese Aktie bietet Zukunftsfantasie ohne Ende
Die Liste der Investoren bei Marvell Technology kann sich sehen lassen: Goldman Sachs ist mit 1,5 Milliarden Dollar investiert und hat im abgelaufenen Quartal für 357 Millionen Dollar Aktien zugekauft. Wellington Management ist mit 582 Millionen Dollar dabei – eine Steigerung von 162 Millionen Dollar. Und die deutlich kleinere Assenagon Asset Management hat ihr Engagement von April bis Juni sogar verzehnfacht.
Was macht Marvell so sexy? Marvell ist eines der führenden Unternehmen in der Chipbranche und bietet Lösungen für Speicher, High-Speed-Datenübertragung, Prozessortechnologie, Netzwerkinfrastruktur und Datenzentren an. Besonders spannend dabei: Es entwickelt Prozessoren, die speziell für KI-Anwendungen optimiert sind. Der Konzern profitiert damit vom zunehmenden Bedarf an schnelleren Datenzentren, weil das die Nachfrage nach Marvells High-Performance-Prozessoren und Netzwerklösungen treibt. Die Analysten der Deutschen Bank gehen davon aus, dass Marvell sich bis 2028 einen Anteil von 20 Prozent an dem 75-Milliarden-Dollar-Datencenter-Markt sichert. Außerdem ist Marvell aktiv an der Entwicklung von 5G-Technologien beteiligt und ohne Automotive-Netzwerklösungen, die auch vom Marvell kommen, ist autonomes Fahren nicht möglich. Alles in allem also Zukunftsfantasie en masse. Der Einstiegszeitpunkt ist zudem günstig. In Rahmen der Korrektur bei KI-Aktien verbilligte sich die Aktie von 70 bis auf 50 Dollar und ist jetzt wieder auf dem Weg nach oben. Marvell hat ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von drei Milliarden US-Dollar angekündigt und gibt am 29. August Quartalszahlen bekannt. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt bei 90 Dollar. Ein Kursziel von 92 Euro bietet über 40 Prozent Kurschance.
Übrigens: Den vollständigen Artikel mit allen zwölf Aktien finden Sie in der neuen Print-Ausgabe von BÖRSE ONLINE
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