Droht die Begeisterung um Tech-Werte etwa bald zu crashen oder warten auf Anleger noch immer neue Allzeithochs? Ein Top-Experte für KI verrät die exklusiven Insides
Die Begeisterung um KI bleibt ungebrochen und die Aktienmärkte erreichen neue Höchststände. Doch wie lange kann es noch bergauf gehen? Immerhin legten Aktien wie Nvidia 2023 nicht nur bereits über 200 Prozent zu, sondern liegen auch seit Jahresanfang wieder gut 85 Prozent im Plus.
BÖRSE ONLINE fragte bei jemandem nach, der es wissen muss. Karen Kharmandarian ist Chairman und CIO von Thematics Asset Management, Natixis, sowie Co-Manager des Thematics AI and Robotics Fund (WKN: A2PN21). Der liegt seit der Auflage 2019 über 100 Prozent im Plus und weist ein jährliches Wachstum von über 16 Prozent auf. Wenn also jemand weiß, wie es bei KI-Aktien weitergeht, dann ist es Kharmandarian.
Top-KI-Experte: So hoch kann es für KI-Aktien noch gehen
Wir fragten Kharmandarian also ganz direkt: Sind wir auf dem Weg in eine neue Dotcom-Blase?
„Das denke ich nicht“, so Khamandarian. „Ja, die Ähnlichkeiten mit damals drängen sich auf und die Rekorde an den Börsen unterstützen diese These auf den ersten Blick. Es sind vor allem die Magnificent 7 und ein paar andere Aktien, die gerade stark im Fokus stehen. Aber wenn wir genauer hinsehen, unterscheidet sich die heutige Situation grundlegend von der Dotcom-Blase der 90er.“ Denn damals seien die Indizes voll von Unternehmen gewesen, die viel Kapital brauchten. Dazu zählten etwa Finanzinstitute oder Industriebetriebe. Heute aber würden Techunternehmen dominieren, die weniger Kapital brauchen sowie auch noch starke Bilanzen vorweisen und Gewinne erzielen.
Kharmandarian gibt jedoch auch zu Bedenken: „Natürlich hat die Suche nach allem, was von KI profitieren könnte, bei einigen Aktien zu extremen Bewertungen geführt. Enttäuschungen sind also nicht ausgeschlossen. Sollten zu Unrecht zu hoch bewertete Aktien einbrechen, könnte das auch auf andere Bereiche übergreifen. Das im Blick zu behalten, ist wichtig.“
Top-KI-Experte: Korrekturen sind möglich, aber…
„Angesichts der bemerkenswerten Rallye, die wir zuletzt erlebt haben, kann man kleinere Korrekturen nicht ausschließen.“, erklärt Kharmandarian. Das könnte aber auch eine „hervorragende Gelegenheit“ sein, um Aktien von starken Unternehmen zu kaufen. „Aber man muss selektiv sein.“, fügt Kharmandarian hinzu. „Ich sehe als Gewinner vor allem KI-Unternehmen, die die entsprechende Infrastruktur bereitstellen oder bei Cloud-Diensten vertreten sind. Selbst, wenn es zu Korrekturen kommt, ist es wichtig, bei diesen Aktien Ruhe zu bewahren.“
Können Sie uns ein Beispiel nennen?
Kharmandarian: "Nehmen Sie Nvidia. Dieses Unternehmen verfügt heute über eine wesentlich breitere Kundenbasis als in der Vergangenheit. Die Profitabilität seines Geschäfts lässt sich nicht mit den oft nur auf dem Papier funktionierenden Geschäftsmodellen der 90er Jahre vergleichen. Nvidia generiert echte Gewinne."
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.
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