KI-Aktien regieren gerade die Welt. Aber was kommt danach? Vielleicht Biotech? Hier sind fünf bekannte Namen, Highflyer und Geheimtipps aus der Branche.
Nvidia, Apple, Microsoft. Das sind Namen, die Anlegern im letzten Jahr viel Freude bereitet haben und es teilweise in diesem Jahr auch noch tun. Künstliche Intelligenz (KI) ist derzeit überall und auch am Aktienmarkt das bestimmende Thema. Dabei mehren sich aber auch die Stimmen von Experten, die eine immer weiter laufende Rallye skeptisch sehen. Star-Investorin Cathy Wood teilte erst kürzlich mit, dass sie den Höhenflug von Nvidia für überzogen hält. Was machen Anleger also, wenn KI-Aktien nicht mehr das halten können, was sie versprechen?
Im besten Fall finden sie eine andere Branche mit massig Wachstumspotenzial. Und da kommen Biotech-Aktien ins Spiel. Die Branche scheint aus einem langen Schlaf zu erwachen, wie es einige Medien umschrieben. Nach zwei schwierigen Jahren, die von Entlassungen und steigenden Zinsen geprägt waren, ging es zu Beginn des Jahres für viele Unternehmen teilweise wieder steil nach oben. Vor allem die Forschung in den Bereichen Krebs, Gewichtsverlust und nicht-opioide Schmerzbehandlungen machte Fortschritte und verhalf einigen Aktien zu dreistelligen Kurssprüngen.
Der dänische Konzern Novo Nordisk festigte unterdessen seinen Status als wertvollstes Unternehmen in Europa und der amerikanische Konkurrent Eli Lilly nähert sich immer mehr dem Club der Konzerne mit einer Marktkapitalisierung von mehr als einer Billion US-Dollar an. Aber abgesehen von den ganz großen Playern, auf welche Aktien sollten Anleger in den kommenden Monaten ein Auge werfen? Wir stellen Ihnen fünf unterschiedliche Kandidaten vor.
BioNTech und Moderna vor einem Comeback?
Wir beginnen mit zwei Namen, die Anlegern hierzulande durch die Pandemie wohl bekannt sein dürften: BioNTech und Moderna. Für beide war das Corona-Virus dabei Fluch und Segen zugleich. Während der Pandemie konnten die Konzerne mit ihren Impfstoffen an den Börsen riesige Gewinne einfahren. Zuletzt folgte aber beispielsweise bei Moderna mit eingebrochenen Umsatzzahlen ein mehr oder weniger böses Erwachen. Anleger sollten sich aber nicht nur auf die Vergangenheit konzentrieren.
Zuletzt konnte sich Moderna an der Börse wieder etwas erholen, als das Unternehmen eine neue Studie zur Erprobung eines experimentellen Impfstoffes gegen Hautkrebs ankündigte. Überhaupt ist der Wettlauf um wirksame Krebsimpfstoffe in der Biotech-Branche momentan das bestimmende Thema.
Auch bei BioNTech, dessen Aktie seit Anfang des Jahres absackte, sich zuletzt aber etwas erholen konnte. Wirkstoffe unter anderem gegen Krebs werden derzeit in 30 klinischen Studien untersucht. Bis zu zehn oder mehr klinische Studien mit Zulassungspotenzial sollen bis Ende des Jahres in der Pipeline sein. Bei den Deutschen sehen die Analysten an der Wall Street im Schnitt noch ein Upside-Potenzial von etwa 30 Prozent. Moderna kommt immerhin noch auf ungefähr 18 Prozent.
Übrigens: Wenn Sie nicht nur an das Comeback der BioNTech-Aktie glauben, sondern allgemein an Aktien mit Potenzial zum Turnaround interessiert sind, schauen Sie sich doch mal den Reversal Index von BÖRSE ONLINE an. Der Index setzt auf zehn Highflyer, die noch vor wenigen Monaten als Zukunftsaktien gehandelt wurden und deren Kurse zuletzt unter die Räder kamen.
Viking Therapeutics, ein echter Highflyer
Viking Therapeutics ist eines der erfolgreichsten Biotech-Unternehmen in diesem Jahr. Zwar gab das Papier zuletzt um ein paar Prozentpunkte nach, insgesamt steht seit Jahresanfang jedoch ein Plus von fast 250 Prozent. Viking entwickelt neuartige Wirkstoffe für Stoffwechsel- und Hormonstörungen und hat gleich zwei vielversprechende Medikamente in der Pipeline.
VK2809 dient zur Behandlung der nicht-alkoholischen Fettleber-Entzündung. Gegen diese Erkrankung gint es bisher keine wirksame Therapie, der Wirkstoff wäre also ein echter Game Changer. VK2735 ist dagegen eine Substanz zur Behandlung von Fettleibigkeit. Abnehmpräparate sind gerade das große Ding und verhalfen Konzernen wie Novo Nordisk und Eli Lilly zu Gewinnsprüngen.
Andere größere Unternehmen aus der Branche könnten dabei aber den Anschluss verlieren und eine baldige Übernahme von Viking scheint nicht ausgeschlossen. Erste Gerüchte gab es schon in den letzten Wochen. Beim Kurspotenzial sehen die Analysten unterdessen noch ein mögliches Upside von etwa 57 Prozent. Viking ist aber mit Sicherheit in dieser Liste der Wert mit dem meisten Potenzial für große Schwankungen.
Gute Perspektive für Halozyme und Jazz
Zwei weitere amerikanische Biotech-Unternehmen mit Potenzial sind Halozyme und Jazz Pharmaceuticals. Halozyme entwickelt onkologische Therapien, die auf die Mikroumgebung von Tumoren abzielen. Seit Jahresbeginn konnte das Wertpapier schon um die zehn Prozent zulegen und bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres rechnen Analysten mit einem Umsatzanstieg von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 954,58 US-Dollar. Für das Jahr 2025 werden am Ende sogar 1,09 Milliarden US-Dollar erwartet.
Auch bei Jazz Pharmaceuticals sieht die langfristige Perspektive laut den Experten gut aus. Zwar ging es für die Aktie seit Jahresbeginn um etwa vier Prozent nach unten, durch sein Medikament Xyrem zur Behandlung von Narkolepsie-Symptomen hat die Firma aber ein starkes Produkt auf dem Markt. Zum Ende des laufenden Geschäftsjahres soll der Umsatz um etwa 7,2 Prozent steigen und im Jahr darauf nochmals um 7,2 Prozent. Für spekulative Anleger mit etwas Geduld könnte sich jetzt ein Investment also auszahlen.
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