Dieser Öl- und Gasförderer aus Mannheim macht gute Geschäfte in den USA. Seine Anleihe rentiert mit fast fünf Prozent, die Dividendenrendite der Aktie liegt derzeit sogar noch höher.

Eine der simplen Parolen, die der ehemalige und künftige Präsident der USA, Donald Trump, während des zurückliegenden Wahlkampfs nicht müde wurde zu skandieren, war, „Drill, Baby, drill!“. Gemeint war: Bohren sollen sie, die amerikanischen Öl- und Gasförderer, möglichst unbehelligt von teuren Umwelt- und Klimaauflagen. Für diese Vorzugsbehandlung durch Trump hatten sich schon etliche Ölmagnaten im Voraus bedankt — mit millionenschweren Wahlkampfspenden für den Republikaner. Ein Profiteur Trump’scher Politik ist aber auch die Deutsche Rohstoff AG. Das Mannheimer Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, auf bereits erschlossenen Ölfeldern in den USA nach dem schwarzen Gold und nach Erdgas zu bohren.

Das machen die Mannheimer recht erfolgreich. Trotz einem relativ geringen Ölpreis setzten sie allein im dritten Quartal knapp 172 Millionen Euro um, nach neun Monaten lag das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) bereits bei 122 Millionen Euro.

Vollständig auf fossile Rohstoffe will sich das Unternehmen aber nicht verlassen und hat deshalb zum Beispiel eine Beteiligung an der kanadischen Almonty Industries, die bereits in Portugal das Metall Wolfram fördert und in Südkorea gerade eine Wolfram-Mine anfährt. Die Tochtergesellschaft Prime Lithium AG wiederum soll schon bald in einem Chemiepark in Stade an der Elbe das für Batterien benötigte Lithium aufbereiten.

Geniale Anleihe – das steckt dahinter

Aller guten Zahlen zum Trotz ist das Öl und Rohstoffgeschäft auch mit hohen Risiken sowie mit hohen Investitionen verbunden. Finanziert hat sich die Deutsche Rohstoff dabei auch durch Anleihen mit attraktiven Zinskupons. Am Nikolaustag haben die Mannheimer nun ihren vierten Bond fristgerecht zurückgezahlt, 5,25 Prozent Zins hatten die Gläubiger für den vier Jahre laufenden Kredit über 100 Millionen Euro bekommen.

Ausstehend ist noch eine vergangenes Jahr begebene Anleihe mit ebenfalls 100 Millionen Euro Volumen, die angesichts des inflationären Umfelds zur Emission sogar mit einem Zinskupon von 7,5 Prozent ausgestattet ist und bis 2028 läuft. Obwohl dieser Bond deutlich über dem Rückzahlungspreis notiert, bietet er noch fast fünf Prozent Rendite.

Dabei ist nicht nur die Inflation zurückgegangen, auch das Ausfallrisiko ist für einen Hochprozenter relativ niedrig. Die Deutsche Rohstoff hat nämlich nicht nur ihre dritte Anleihe vollständig zurückgezahlt (ein Teil der Anleger tauschte sie 2023 in die vierte), sondern gleichzeitig eigene Aktien für rund vier Millionen Euro erworben. Die Eigenkapitalquote liegt damit um 40 Prozent — bei aktuell rund 162 Millionen Euro Börsenwert des Unternehmens.

Höher als die Rendite der Anleihe liegt mit 5,8 Prozent derzeit übrigens die Dividendenrendite der Aktie (WKN A0X YG7) der Deutschen Rohstoff. Und das bei einem günstigen Kurs-Gewinn-Verhältnis des Anteilscheins von unter vier.

Der Bond bietet einen hohen Zinskupon bei überschaubarer Restlaufzeit und guter Rückzahlungshistorie des Emittenten.

Übrigens: Dieser Artikel erschien zuerst in der neuen Print-Ausgabe von BÖRSE ONLINE. Diese finden Sie hier

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Deutsche Rohstoffanleihe
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