Deutschlands Nachbar im Osten hat Wirtschaftswachstum, steigenden Konsum und Unternehmervertrauen. Wer Polen Geld leiht, wird ordentlich belohnt – mit dieser genialen Zinsidee klappt’s.

Polens Haltung als EU-Mitglied zum Ukraine-Krieg seit dem völkerrechtswidrigen Überfall Moskaus vor drei Jahren ist klar: Russland ist ein gefährlicher Aggressor, der Ukraine muss geholfen werden, militärisch wie wirtschaftlich. Und obwohl das Land weniger als die Hälfte der Einwohner Deutschlands und deutlich weniger Wirtschaftskraft hat, wurden auch noch fast eine Million ukrainischer Flüchtlinge aufgenommen.

Doch während Deutschland nach drei Jahren von SPD, Grünen und lange der FDP mitgestützten Wirtschaftspolitik in der Rezession verharrt, kann Polen ein Wachstum vorweisen. Nicht einmal die im Vergleich deutlich höhere Inflation, die die Landeswährung Zloty entwertete, konnte die Entwicklung der Unternehmen so ausbremsen wie westlich der Oder.

Es sind kaum die vielen gut ausgebildeten und günstigen ukrainischen Arbeitskräfte, die in Polen schnell und unbürokratisch in die Wirtschaft integriert wurden, statt wie in Deutschland untätig mit Bürgergeld auf Frieden zu warten, die dem Land 2024 ein Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts auf rund drei Prozent beschert haben. Vor allem der starke Privatkonsum ließ die Volkswirtschaft dreimal schneller wachsen als den EU-Durchschnitt.

Geniale Anleihe für hohe Renditen

Für 2025 rechnete die Europäische Kommission in ihrer Herbstprognose mit einem Wirtschaftsplus von 3,6 Prozent. Das könnte allerdings noch höher ausfallen, denn nach der Moskau-freundlichen Regierung der Pis-Partei ist seit Ende 2023 mit Donald Tusk wieder ein Proeuropäer an der Macht. Weil er von der Pis lange blockierte Reformen umsetzt, werden nun etliche Milliarden Euro-Fördergelder aus Brüssel nach Warschau überwiesen, die als Investitionen die polnische Wirtschaft anschieben sollen.

Die hier vorgestellte Anleihe wurde von Polen im Herbst 2022 begeben, als die Nationalbank NBP auf die steigende Inflation mit kräftigen Zinserhöhungen reagierte. So ist der Bond mit einem für EU-Verhältnisse relativ hohen Kupon von sechs Prozent ausgestattet, obwohl die Ratingagenturen Polen eine sehr gute Bonität attestieren. Dass die Rendite des noch bis 2033 laufenden Papiers mit jährlicher Zinszahlung trotzdem derzeit attraktive rund 5,6 Prozent beträgt, ist dem Umstand geschuldet, dass die Anleihe über umgerechnet zwölf Milliarden Euro in der polnischen Landeswährung Zloty zurückgezahlt wird, die zuletzt gegenüber der Gemeinschaftswährung etwas abgewertet hat. Insofern besteht für Anleihekäufer ein Währungsrisiko.

Angesichts der positiven Wirtschaftsentwicklung Polens, die durch ein Ende des Krieges im Nachbarland Ukraine noch an Schwung gewinnen dürfte, ist mit einer starken Abwertung des Zloty in naher Zukunft aber nicht zu rechnen.

Der Polen-Bond bietet bei überschaubarer Laufzeit eine attraktive Rendite, einziges Manko ist das Fremdwährungsrisiko.

Polen-Anleihe
Polen-Anleihe

Übrigens: Dieser Artikel erschien zuerst in der neuen Print-Ausgabe von BÖRSE ONLINE. Diese finden Sie hier

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