Geht die Initialzündung für die nächste Bitcoin-Hausse von China aus? Das holprige Verhalten der US-Aufsichtsbehörde SEC könnte eine solche Entwicklung begünstigen. Worauf Anleger achten sollten. Von Gerd Weger
Die zunehmende Rechtsunsicherheit in den USA wegen des Gerangels zwischen der SEC und dem Kryptomarkt könnte Folgen haben. Denn die geplante Freigabe des Kryptohandels in Hongkong ab Juni macht Asien für Kryptoprojekte zunehmend interessanter. Wie bei anderen Tech-Entwicklungen werden Prognosen immer ungenauer, je weiter sie in die Zukunft reichen. Manche wagen weit in die Zukunft reichende Voraussagen. So veröffentlicht die Investmentgesellschaft Ark Invest jedes Jahr die Studie „Big Ideas“, mit der große Techtrends beleuchtet werden. Und Starinvestorin Cathie Wood hält weiter große Stücke auf den Bitcoin.
In der Studie wird ein Bullen-, ein Bären- und ein Basisszenario bis 2030 aufgezeigt. Demnach könnte der Bitcoin im bullishen Fall auf fantastische 1,48 Millionen Dollar steigen. Auch im Basisszenario würde der Kurs von Bitcoin mit 682 000 Dollar noch das Zehnfache des bisherigen Allzeithochs betragen. Selbst im Bärenfall errechnen die Analysten 258 000 Dollar. Pfeiler des Vertrauens in den Bitcoin ist die Transparenz, Dezentralisierung und große Sicherheit des Netzwerks. In den Köpfen der Anleger ist das in den vergangenen Jahren immer stärker angekommen. Dies zeigt sich auch daran, dass immer mehr Bitcoin-Besitzer ihre Anlagen langfristiger ausrichten.
Bitcoin-Zyklen als Leitplanken
Grundsätzlich sind solche Kursszenarien unter bestimmten Voraussetzungen nicht unrealistisch. Wir betrachten das Szenario eher im Kontext mit den bisher zu beobachtenden vierjährigen Bitcoin-Zyklen. Dabei stimmten auch dieses Mal sowohl das Allzeithoch im November 2021 wie auch das bisherige Zyklustief im November 2022 zeitlich mit den früheren Verläufen rund um die Bitcoin Halvings überein. Dieses Jahr bis hin zum vierten Bitcoin Halving im Frühjahr 2024 wäre dann eher von einer Seitwärtsbewegung geprägt. Dabei könnte das Kursniveau bis zum Halving durchaus bereits um 100 Prozent steigen. Die große Aufwärtsbewegung mit einem parabolischen Kursverlauf würde aber erst nach dem Halving im Laufe des Jahres 2024 starten. Dazu braucht es natürlich — wie bei allem heutzutage — ein Narrativ.
Könnten Indien und China die Kurse von Bitcoin und Ethereum treiben?
Waren 2017 vorwiegend noch Nerds und eine von diesen angesteckte Schar von Kleinanlegern für den Mondflug verantwortlich, war es 2020 und 2021 vor allem der Einstieg der institutionellen Anleger in Anbetracht der aufziehenden Geldentwertung. Die Inflation bleibt, es braucht aber neue Kurstreiber als Auslöser für den nächsten Hype. Diesmal könnte der verstärkte Einstieg chinesischer und vielleicht auch indischer Anleger die Initialzündung sein.
Tatsache ist: Die Angebotsmenge von Bitcoin wird nie steigen. Der Bitcoin ist also inflationssicher. Es kann beim Bitcoin keine Pleite geben wie bei Unternehmen, noch nicht einmal Gewinnwarnungen. Die Annahme ist: Die Nachfrage nach diesem sehr begrenzten und weltweit leicht zugänglichen Gut wird schon allein wegen der Geldentwertung steigen. Die Folge wird sein: Der Bitcoin-Preis wird nach dem nächsten Halving den sechsstelligen Bereich erreichen. Was danach bis zum Jahr 2030 passieren könnte, sollte man dann neu bewerten.
Und wer in Bitcoin und den Markt aus Kryptowährungen investieren möchte, der kann das ganz einfach über den BÖRSE ONLINE Best of Krypto Index tun. Denn mit einem in Deutschland gehandelten Zertifikat mit der WKN A2URSJ kaufen Anleger zehn große Kryptowärungen in einem Korb. Zwischen 1. Januar 2023 und 1. März 2023 hat der Index um 49 Prozent zugelegt.
Dieser Artikel erschien zuerst in BÖRSE ONLINE 09/23. Hier erhalten Sie einen Einblick ins Heft.
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