Der DAX bricht zuletzt einen Rekord nach dem anderen und an deutschen Aktienmärkten läuft es rund. Doch wenn man sich an dem wohl besten Investor der Welt, Warren Buffett, orientiert, so sollte man Aktien aus Deutschland jetzt vermutlich dringend meiden. Das steckt dahinter.
Er ist der wohl beste und berühmteste Investor der Welt: Warren Buffett (94). Das „Orakel von Omaha“ erzielte mit seiner Firma Berkshire Hathaway Renditen, die den Markt regelmäßig schlugen. Klar ist: Warren Buffett weiß, was er tut.
Das Geniale: Vor vielen Jahren erfand er eine Kennzahl, die Anlegern hilft zu entscheiden, ob man gerade Aktien kaufen soll oder nicht. Der deutsche Leitindex DAX bricht seit Jahresanfang einen Rekord nach dem anderen und steigt immer weiter. Wir haben uns daher gefragt: Wenn es nach Warren Buffetts Kennzahl geht – würde der Börsen-Altmeister dann nun zuschlagen oder eher Vorsicht walten lassen?
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Der Buffett-Indikator: Diese Kennzahl verrät, ob Sie gerade Aktien kaufen oder verkaufen sollten
„Gierig sein, wenn andere ängstlich sind und ängstlich sein, wenn andere gierig sind“, lautet Warren Buffetts altbekanntes Sprichwort. Doch das Orakel von Omaha hat noch weitere Kennzahlen begründet, wenn es darum geht, ob man gerade Aktien kaufen oder verkaufen sollte. Stichwort: Der Buffett-Indikator.
Bereits im Jahr 2001 erklärte er gegenüber dem "Fortune-Magazin", dass das Verhältnis der Marktkapitalisierung des amerikanischen Aktienmarkts zum BIP „das beste einzelne Maß dafür, wo die Bewertungen zu einem bestimmten Zeitpunkt stehen“. So wies er etwa darauf hin, dass das Verhältnis der Marktkapitalisierung zum BIP während der Dotcom-Bubble ein deutliches Warnsignal hätte sein sollen.
Buffett-Indikator: Darum würde Warren Buffett gerade vermutlich auf keinen Fall deutsche Aktien kaufen
Doch wie ist der Buffett-Indikator zu interpretieren? Laut Warren Buffett liegt ein Kaufsignal vor, wenn der Indikator einen Wert zwischen 70 und 80 ausgibt. Bei 200 hingegen sei der Kauf von Aktien wie ein „Spiel mit dem Feuer“. Aktuell liegt der Buffett-Indikator für den US-Markt laut Current Market Caluation bei einem Wert von 208 Prozent. Demnach ist der US-Markt also deutlich überbewertet und Warren Buffett würde von einem Kauf abraten.
Und wie steht der Buffett-Indikator in Bezug auf den deutschen Aktienmarkt? Laut aktuellen Werten von Guru Focus liegt der Wert hier bei 62,37 Prozent. Das mag auf den ersten Blick so wirken, als würde das laut Buffett für einen Kauf sprechen. Das Portal „Finanzradar“ weist in einem Beitrag jedoch darauf hin, dass die Interpretation des Indikators für Deutschland entsprechend angepasst werden muss. Denn: Die börsennotierten Unternehmen hätten einen deutlich kleineren Anteil an der Wirtschaftskraft. Deswegen sei es normal, dass der Wert hier niedriger als in den USA ausfällt.
Um den deutschen Buffett-Indikator daher zu interpretieren, muss man diesem im Verlauf der Zeit ansehen. Und die Daten von Guru-Focus zeigen: Der Maximalwert des Buffett-Indikators in den vergangenen 20 Jahren lag bei 63,62 Prozent, der Minimalwert bei 24,81 Prozent. demnach ist der Aktienmarkt in Deutschland derzeit deutlich überbewertet und Warren Buffett, als passionierter Value-Investor, würde wohl die Finger davon lassen.
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