Sollte man bei Tech-Aktien wie Nvidia, Microsoft & Co. langsam vorsichtig werden? Der berühmte Investor und Milliardär Ray Dalio hat jedenfalls große Veränderungen in seinem Portfolio vorgenommen: Er verkaufte einen Teil seiner Anteile an den Tech-Giganten und investierte stattdessen in einen anderen, relativ umstrittenen Tech-Giganten.
Ray Dalio (75) gehört zu den renommiertesten Investoren der Welt. Er gründete einst den heute größten Hedgefonds der Welt, Bridgewater Associates, in seiner kleinen Zweizimmerwohnung in New York. Heute verwaltet Bridgewater ein Vermögen von 171 Milliarden US-Dollar.
Auch für Dalio persönlich hat sich seine Strategie ausgezahlt: Laut "Forbes" besitzt er derzeit ein Vermögen von 14 Milliarden US-Dollar. Zwar trat er 2017 als CEO zurück, doch er bleibt dem Unternehmen als Mentor und Berater erhalten und hat weiterhin einen Sitz im Vorstand. Fest steht: Dalio hat nach wie vor großen Einfluss auf Bridgewater Associates – und wenn jemand weiß, wie man aus Geld noch mehr Geld macht, dann er.
Milliardär Ray Dalio verkauft Nvidia, Microsoft & Co. – und stockt hier massiv auf
Anleger beobachten genau, auf welche Aktien der 75-jährige Investor setzt. Und das Beste: Seine Investitionen lassen sich tatsächlich recht gut nachvollziehen. Denn jeder institutionelle Hedgefonds mit einem bestimmten Anlagevolumen in den USA – darunter auch Bridgewater Associates – muss der US-Börsenaufsicht SEC quartalsweise offenlegen, welche Veränderungen es bei US-Beteiligungen gab.
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Nun war es wieder so weit: Dalio veröffentlichte den Stand seines Portfolios zum Ende des Jahres 2024. Diese Offenlegung ist besonders spannend, denn sie gibt Aufschluss darüber, wie sich große Investoren für das neue Jahr positionieren – und was sie von der Marktentwicklung erwarten.
Tatsächlich gab es einige bemerkenswerte Veränderungen in Dalios Portfolio. So erhöhte sein Hedgefonds die größte bestehende Position – den SPDR S&P 500 ETF – um ganze 800 Prozent. Dalio setzt bereits seit 2007 auf diesen Indexfonds, der die 500 größten börsennotierten US-Unternehmen abbildet. Die Erhöhung zeigt wohl sein Vertrauen in die amerikanische Wirtschaft.
Bei einzelnen Aktien sah die Entwicklung anders aus: Die Alphabet-Aktie reduzierte er um 17 Prozent, bei Nvidia verkaufte er 26 Prozent seiner Anteile. Meta und Microsoft wurden jeweils um 23 Prozent reduziert. Bedeutet das, dass Anleger besorgt sein sollten? Nicht unbedingt. Schließlich gehören alle vier Aktien weiterhin zu den zehn größten Positionen in seinem Portfolio. Zudem legten sie 2024 zweistellig zu – Nvidia sogar dreistellig. Es dürfte sich also vor allem um Gewinnmitnahmen handeln.
Dafür baute Dalio andere Positionen massiv aus: Seine Anteile am Energieunternehmen Vistra erhöhte er um 60 Prozent. Bei Constellation Energy stockte er um 23 Prozent auf. Besonders interessant: Auch beim Nvidia-Konkurrenten AMD legte er 23 Prozent nach. Noch stärker setzte er auf PayPal, wo er die Position um 93 Prozent erhöhte.
Ray Dalio setzt auf einmal auf Aktie von Tesla – und nimmt weitere neue Positionen ins Portfolio auf
Noch interessanter sind Dalios gänzlich neue Investitionen: So kaufte Dalio 153.000 Aktien des Elektroauto-Pioniers Tesla. Analysten sind hier geteilter Meinung: 13 empfehlen den Kauf, 12 raten zum Halten und 10 zum Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 340,50 US-Dollar, was ein Abwärtsrisiko von etwa fünf Prozent bedeuten könnte.
Außerdem kaufte er neu die Aktie des Cloud-Anbieters ServiceNow und das Biotech-Unternehmen Moderna.
Von einigen Unternehmen hat sich Dalio hingegen vollständig getrennt. Dazu gehören: Micron Technology, Goldman Sachs, Electronic Arts und Spotify.
Eine weitere auffällige Änderung: Er verfünffachte seine Beteiligung an AT&T, während er fast alle Anteile an Applied Materials verkaufte.
Ray Dalios jüngste Portfolioanpassungen zeigen, dass er sich breiter aufstellt und wohl mit Unsicherheiten in einigen Tech-Werten rechnet. Seine massiven Zukäufe in den Bereichen erneuerbare Energien, digitale Zahlungssysteme und Cloud-Technologie lassen darauf schließen, dass er auf langfristige Wachstumsfelder setzt. Anleger sollten seine Bewegungen genau im Auge behalten – denn wenn jemand die Märkte versteht, dann er.
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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia, Microsoft.
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