Wenn selbst der wohl beste Investor der Welt die aktuelle Börse mit einem Casino vergleicht, ist Vorsicht geboten. Warum Warren Buffett gerade eher misstrauisch ist und wie sich Anleger laut dem Börsen-Guru nun lieber verhalten sollten, um nicht auf der Verliererseite zu stehen.

Warren Buffett gilt als einer der erfolgreichsten Investoren weltweit. Der 94-jährige CEO von Berkshire Hathaway hat es über Jahrzehnte hinweg geschafft, die Performance des Marktes regelmäßig zu übertreffen.

Was Buffett zur Börse sagt, hat Gewicht. In diesem Jahr jedoch zeigt sich das "Orakel von Omaha" skeptischer als sonst und richtet eine eindringliche Warnung an Anleger: Laut Buffett gleicht die Börse derzeit eher einem Casino als einem traditionellen Aktienmarkt. Doch was will uns Warren Buffett damit sagen und wie sollten sich Anleger jetzt verhalten?

Die Börse gleicht einem Casino – das steckt dahinter

Das Finanzmagazin „Fortune“ berichtete über Warren Buffetts diesjährigen Brief an seine Aktionäre. In diesem spricht Buffett Klartext: „Aus welchen Gründen auch immer weisen die Märkte heute ein viel stärkeres Casino-ähnliches Verhalten auf als in meiner Jugend,“ schreibt er. „Obwohl der Aktienmarkt heute weitaus größer ist als damals, sind die aktiven Teilnehmer weder emotional stabiler noch besser ausgebildet als zu meiner Schulzeit.“

Buffett verweist hier auch auf eine Weisheit seines verstorbenen Geschäftspartners Charlie Munger. Dieser unterschied stets zwischen zwei Arten von Marktteilnehmern: Investoren und Spekulanten. Spekulanten, so erklärte Buffett 2022 in einem Interview, seien vergleichbar mit Spielsüchtigen: „Sie lieben das Glücksspiel, und das Problem ist, dass es wie Heroin ist. Ein gewisser Prozentsatz der Leute übertreibt es einfach, sobald sie anfangen. Es macht süchtig. Es ist absolut verrückt und völlig außer Kontrolle geraten.“

Börse wie Casino – das sollten Anleger laut Warren Buffett beachten

Buffett ist bekannt dafür, Unternehmen gründlich zu analysieren, bevor er auch nur einen Cent investiert. Heutzutage jedoch, so der Börsen-Guru, neigen viele Anleger dazu, Aktien zu kaufen, nur weil sie gerade im Trend liegen. Ein Grund dafür sei der einfache Zugang zu den Märkten, vor allem durch Apps, die das Handeln kinderleicht gestalten. „Das Casino befindet sich heute in vielen Häusern und lockt die Bewohner täglich in Versuchung,“ so Buffett laut „Fortune“.

Besonders beunruhigend findet Buffett die Zunahme von Spekulanten, denn diese könnten bei einem Marktzusammenbruch schnell in Panik geraten und massive Verkaufswellen auslösen. „Die Geschwindigkeit der Kommunikation und die Wunder der Technik ermöglichen eine sofortige weltweite Lähmung,“ erklärt er. „Solche plötzlichen Panikausbrüche werden selten sein – aber sie werden vorkommen.“

Buffett gibt jedoch auch einen klaren Hinweis darauf, wer am Ende wirklich beim Glücksspiel gewinnt: „Eine Tatsache des Finanzlebens sollte nie vergessen werden: Die Wall Street – im übertragenen Sinne – möchte, dass ihre Kunden Geld verdienen. Aber was die Säfte ihrer Bewohner wirklich zum Fließen bringt, ist fieberhafte Aktivität.“

Trading-Plattformen und ihre Apps locken Kleinanleger, nicht um ihnen zu Wohlstand zu verhelfen, sondern weil sie an jedem Handel mitverdienen. Sollten Spekulanten bei einem Marktzusammenbruch Geld verlieren, so warnt Buffett, dann werde es "hässlich" und Hilfe sollte man dann nicht erwarten.

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Fazit

Die Moral aus der Geschichte: Anleger sollten nicht der Versuchung erliegen, schnelle Gewinne durch spekulative Wetten zu machen. Warren Buffett erinnert uns daran, dass der Aktienmarkt langfristig erfolgreich nur mit fundierten Entscheidungen und Geduld funktioniert. Das Casino mag für kurze Zeit verlockend wirken, doch am Ende gewinnt immer das Haus – und die klugen Anleger, die auf Substanz und nicht auf Glück setzen.

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