Der Milliardär Warren Buffett gilt als einer der reichsten und erfolgreichsten Menschen der Welt. Tatsächlich baut dieser Erfolg jedoch auf einem laut eigenen Aussagen riesigen Fehler auf. Doch der Investor hat es geschafft, diesen Fehler in etwas viel besseres zu verwandeln und hat nun verraten, wie er es angestellt hat.
Berkshire Hathaway gilt als das Lebenswerk des Milliardärs Warren Buffett (94). Umso überraschender ist seine jüngste Aussage: In seinem aktuellen Aktionärsbrief räumt er ein, dass die Übernahme von Berkshire Hathaway ein Fehler gewesen sei. Doch was steckt wirklich dahinter – und warum ist das Unternehmen heute dennoch eine der genialsten Anlagen der Welt?
Jedes Jahr wartet die Finanzwelt gespannt auf Buffetts Aktionärsbrief. Der legendäre Investor gilt als einer der erfolgreichsten Anleger der Geschichte und hat mit Berkshire Hathaway über Jahrzehnte hinweg Renditen erzielt, die den Gesamtmarkt bei Weitem übertrafen.
Doch in seinem neuesten Schreiben vom 22. Februar 2024 sorgt eine Aussage für Aufsehen: „Vor sechzig Jahren übernahm das heutige Management die Kontrolle über Berkshire Hathaway. Diese Entscheidung war ein Fehler – mein Fehler – und einer, der uns zwei Jahrzehnte lang belastete.“
Was steckt hinter diesen schockierenden Worten?
Warum Warren Buffett die Übernahme von Berkshire Hathaway bereut
Buffett gibt unumwunden zu: „Charlie erkannte meinen offensichtlichen Irrtum sofort: Obwohl der Preis, den ich für Berkshire zahlte, günstig erschien, war das Geschäft – eine große Textilfabrik im Norden – zum Untergang verurteilt.“
Er erinnert daran, dass Berkshire Hathaway in den 1960er-Jahren wirtschaftlich angeschlagen war. 1965 zahlte das Unternehmen keine Einkommenssteuern – ein klares Zeichen für massive Probleme. Während das für ein Startup normal sein könne, sei es für einen alteingesessenen Industriebetrieb ein alarmierendes Zeichen gewesen.
Das Unternehmen stand damals am Rande des wirtschaftlichen Ruins. Doch sechs Jahrzehnte später hat sich das Blatt radikal gewendet:
Berkshire Hathaway zahlte 2024 mehr Unternehmenssteuern als jedes andere Unternehmen in der US-Geschichte – sogar mehr als die größten Tech-Giganten mit Billionenbewertungen. Eine Entwicklung, die wohl selbst das US-Finanzministerium überrascht haben dürfte.
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Das Erfolgsgeheimnis von Warren Buffett und Berkshire Hathaway
Laut Buffett zahlte Berkshire Hathaway im Jahr 2024 insgesamt 26,8 Milliarden US-Dollar an Unternehmenssteuern – verteilt auf vier Zahlungen an das IRS. Das entspricht rund fünf Prozent der gesamten Unternehmenssteuerzahlungen in den USA. Zusätzlich flossen erhebliche Beträge an ausländische Regierungen und 44 US-Bundesstaaten.
Ein wesentlicher Grund für diese Rekordzahlung: Die konsequente Reinvestition der Gewinne über Jahrzehnte hinweg – anstatt sie als Dividenden an die Aktionäre auszuschütten.
Buffett erinnert sich an eine fast vergessene Episode: „Zwischen 1965 und 2024 haben Berkshire-Aktionäre nur eine einzige Bargelddividende erhalten. Am 3. Januar 1967 zahlten wir unsere einzige Dividende aus – 101.755 US-Dollar oder 10 Cent pro A-Aktie. (Ich kann mich nicht erinnern, warum ich dem Berkshire-Vorstand damals diesen Vorschlag machte. Heute erscheint es mir wie ein schlechter Traum.)“
Er erklärt weiter: „Seit 60 Jahren haben Berkshire-Aktionäre die kontinuierliche Reinvestition unterstützt – und das hat es dem Unternehmen ermöglicht, sein steuerpflichtiges Einkommen massiv auszubauen. Während unsere Steuerzahlungen an das Finanzministerium in den ersten Jahren minimal waren, belaufen sie sich heute auf mehr als 101 Milliarden US-Dollar … und die Zahl wächst weiter.“
Buffett weiß, dass große Zahlen oft schwer zu begreifen sind. Deshalb veranschaulicht er die 26,8 Milliarden US-Dollar an Steuerzahlungen aus dem Jahr 2024 mit einer eindrucksvollen Metapher: Hätte Berkshire dem Finanzministerium alle 20 Minuten einen Scheck über eine Million US-Dollar ausgestellt – Tag und Nacht, 366 Tage lang (2024 war ein Schaltjahr) –, dann hätte das Unternehmen am Jahresende immer noch Schulden gehabt.
Buffett scherzt weiter: „Tatsächlich hätte das Finanzministerium erst weit im Januar grünes Licht gegeben, dass wir eine kurze Verschnaufpause einlegen, etwas schlafen und uns auf unsere Steuerzahlungen für 2025 vorbereiten könnten.“
Fazit
Was als Fehlentscheidung begann, entwickelte sich über die Jahrzehnte zu einem der erfolgreichsten Unternehmen der Geschichte. Obwohl Buffett die ursprüngliche Übernahme von Berkshire Hathaway bereut, hat seine langfristige Anlagestrategie und Kapitalallokation das Unternehmen an die Spitze der globalen Wirtschaft katapultiert. Aus einer gescheiterten Textilfabrik wurde eine gigantische Holding mit einem unvergleichlichen Investmentansatz und Berkshire Hathaway hat bewiesen, dass kluge Reinvestitionen – anstelle von schnellen Gewinnausschüttungen – langfristig enorme Werte schaffen können.
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