Egal ob Absatz, Umsatz oder Gewinn: Daimler hat im vergangenen Jahr in allen Belangen neue Rekorde erzielt. Als Krönung des Erfolgs wurde Vorstandschef Dieter Zetsche von den Lesern von €uro, €uro am Sonntag und BÖRSE ONLINE zum "Unternehmer des Jahres 2016" gewählt.

Auch auf der Hauptversammlung am 6. April in Berlin dürfte der Daimler-Manager in rundum zufriedene Gesichter blicken. Kein Wunder: Nachdem Umsatz und Gewinn voriges Jahr prozentual zweistellig gestiegen sind, können die Anteilseigner am Tag nach dem Aktionärstreffen mit einer Dividende von 3,25 Euro je Aktie rechnen - rund ein Drittel mehr als im Jahr davor. Insgesamt nimmt der Konzern knapp 3,5 Milliarden Euro in die Hand. Damit ist Daimler der Spitzenzahler in Deutschland. Auch gemessen an der Dividendenrendite von 4,9 Prozent gehören die Schwaben zu den spendierfreudigsten deutschen Unternehmen.

Mit der Daimler-Hauptversammlung fällt der Startschuss für die heiße Phase der Dividendensaison. Wie in jedem Jahr hat BÖRSE ONLINE diesen Termin zum Anlass genommen, um den deutschen Kurszettel nach den interessantesten Renditepapieren zu durchforsten. Nach unseren Berechnungen werden die deutschen Unternehmen insgesamt rund 43,49 Milliarden Euro ausschütten. Der Großteil davon entfällt auf die Monate April und Mai. Voraussichtlich 187 Unternehmen werden ihre Dividende erhöhen. Nur bei 58 Firmen ist eine Senkung angekündigt oder absehbar.

Der Rückgang von knapp zwei Prozent gegenüber der Vorjahressumme von 44,35 Milliarden Euro ist vor allem den drastischen Dividendenkürzungen bei einigen wenigen Unternehmen geschuldet: Nachdem die Deutsche Bank für 2014 noch gut eine Milliarde Euro springen ließ, lässt das Geldinstitut die Ausschüttung für 2015 und für 2016 ganz ausfallen. Beim Versorger RWE können nur die Vorzugsaktionäre noch mit einer Minimaldividende von 13 Cent je Anteilschein rechnen. Auch bei Volkswagen gibt es Anzeichen für einen Dividendenausfall. Bereinigt um diese Ausreißer wäre die Dividendensumme in Deutschland gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

In Bezug auf die Rendite haben die vier deutschen Auswahlindizes deutlich mehr zu bieten als voriges Jahr. Denn während die Ausschüttungen bei vielen Unternehmen steigen werden, liegen die Kursniveaus rund 20 Prozent tiefer als zur letztjährigen Dividendensaison. Mit einer Rendite von rund drei Prozent liegt aktuell der DAX mit Abstand vorn. Während es im MDAX im Schnitt immerhin noch gut 2,3 Prozent zu holen gibt, können Anleger selbst im SDAX und im TecDAX mit gut 1,6 Prozent rechnen. Das ist fast das Zehnfache dessen, was zehnjährige deutsche Bundesanleihen derzeit zu bieten haben.



Auf der Suche nach Rendite kommen Investoren an dividendenstarken Aktien also nicht vorbei - erst recht nicht, seit Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank EZB, die Leitzinsen in der Eurozone auf null gesenkt hat. Allein auf die Ausschüttungsrendite zu zielen, greift allerdings zu kurz: "Eine hohe Dividendenrendite kann auf Schnäppchenpreise hindeuten - oder eine Warnung sein, dass ein Unternehmen die üppigen Ausschüttungen der Vergangenheit nicht dauerhaft halten kann", sagt Christian W. Röhl, Gründer der unabhängigen Researchplattform Dividendenadel. Für den Kapitalmarktexperten sind die Kriterien Kontinuität, Ausschüttungsquote und Wachstum mindestens ebenso wichtig (siehe Interview auf Seite 8).

Auch BÖRSE ONLINE stellt bei den Empfehlungen nicht ausschließlich auf die Dividendenrendite ab. Auch die fundamentalen Wachstumsperspektiven und die übrigen Bewertungskennziffern müssen bei den Kaufkandidaten überzeugen. Auf dieser Basis haben wir die jeweils fünf interessantesten Renditeperlen aus DAX, MDAX, SDAX und TecDAX herausgefiltert. Dazu kommen fünf ertragreiche Nebenwerte (siehe Seite 6). Damit Sie keinen Termin verpassen, haben wir auch für dieses Jahr wieder einen Dividendenkalender erstellt. Er enthält von 184 Firmen neben Datum und Ort der Hauptversammlung auch die Höhe der Zahlung.

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Guter DAX-Jahrgang



Im deutschen Leitindex geht im laufenden Jahr nicht nur bei Daimler der Trend zu mehr Dividende. Zwar war das Geschäftsjahr 2015 für viele Unternehmen ein herausforderndes Jahr, "da sich insbesondere Emerging Markets wie China und Russland enttäuschend entwickelt haben", so Andreas Hürkamp, leitender Aktienstratege der Commerzbank. Jedoch ein robustes Wachstum im Heimatmarkt Euroraum und die positive Entwicklung wichtiger Exportmärkte konnten die Wachstumsschwäche in anderen Regionen häufig kompensieren. "Dabei half den DAX-Unternehmen auch die zwischenzeitlich deutliche Abwertung des Euro. Daher wird die Dividendensaison für das Geschäftsjahr 2015 ein guter Dividendenjahrgang werden", so Hürkamp.

Insgesamt werden wohl 24 der 30 DAX-Mitglieder die Ausschüttung erhöhen. Dazu gehört auch die Allianz. Der Versicherungskonzern ist einer der verlässlichsten Dividendenzahler im Leitindex. In den vergangenen zehn Jahren hat die Allianz sechs Mal die Ausschüttung angehoben. Mit einer Rendite von rund fünf Prozent und einer Dividendensumme von gut 3,3 Milliarden Euro liegt die Gesellschaft unter den Top 3 im DAX.

Auch die Aktionäre von BMW können sich im Jubiläumsjahr zum 100-jährigen Bestehen des Unternehmens wieder auf eine üppige Dividende einstellen. Die Münchner werden 3,20 Euro je Anteilschein ausschütten - die sechste Dividendenanhebung in Folge. Der DAX-Neuling ProSiebenSat.1 hat sich mit einer Dividende von 1,80 Euro je Aktie und einer Rendite von vier Prozent auf Anhieb unter den spendabelsten Bluechips eingereiht. Daran dürfte sich auch so schnell nichts ändern. Denn der Medienkonzern hat sich auf die Fahnen geschrieben, 80 bis 90 Prozent seines Gewinns an seine Anteilseigner auszuschütten. "Uns zeichnet aus, dass wir unsere Aktionäre angemessen am Unternehmenserfolg beteiligen", betonte ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling auf der Bilanzpressekonferenz.

Bei Vonovia halten Experten wegen der hohen Verschuldung auf längere Sicht zwar Dividendenkürzungen für möglich. Dennoch dürfte der Wohnungskonzern seinen Anlegern selbst dann noch attraktive Renditen bieten. Auf Basis der 2015er-Ausschüttung von 94 Cent je Aktie errechnet sich eine "Verzinsung" von rund drei Prozent.



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Die MDAX-Unternehmen sind in diesem Jahr besonders spendabel. Die aktuellen Schätzungen gehen davon aus, dass 37 der 50 Indexmitglieder ihre Ausschüttung erhöhen. Besonders hohe Renditen bieten Unternehmen aus dem Finanz- und Versicherungssektor: Auf Basis der aktuellen Aktienkurse werfen die Papiere von Aareal Bank, Deutsche Pfandbriefbank und Talanx Renditen zwischen 4,4 und 5,8 Prozent ab. Entscheidend ist, dass Analysten bei diesen Unternehmen trotz des Niedrigzinsumfelds auch für die Folgejahre von anhaltend hohen oder sogar steigenden Gewinnen - und damit auch Dividenden - ausgehen.

DAX-Absteiger K+S überraschte bei der Bilanzvorlage mit der Anhebung der Dividende von 90 Cent auf 1,15 Euro je Aktie. Für viele Anleger war dies wohl der Anlass, um wieder in die Aktie einzusteigen. Trotz der kurzfristigen negativen Effekte durch die sinkenden Kalipreise sind viele Analysten zuversichtlich, was die langfristigen Aussichten der Kasseler angeht. Bei der RTL Group zeigten sich die Marktteilnehmer von der Dividendenankündigung in Höhe von vier Euro je Aktie ein wenig enttäuscht. Für 2014 hatte es noch 5,50 Euro gegeben - darin war allerdings auch eine Sonderausschüttung von zwei Euro enthalten. Dennoch fällt die 2015er-Rendite mit 5,4 Prozent weit überdurchschnittlich aus.



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Unter den 36 SDAX-Unternehmen, die eine Dividende zahlen, kommt es voraussichtlich in 24 Fällen zu einer Anhebung. Deutlicher als erwartet, von 50 auf 60 Cent je Aktie, geht es beim Versicherungskonzern W&W nach oben. Während der Immobilienkonzern DIC Asset auf Basis des erfolgreichen Geschäftsjahres und der guten Ausgangslage für 2016 zwei Cent mehr als im Vorjahr ausschütten will, dürfte es bei TLG Immobilien deutlich stärker nach oben gehen. Einzelheiten dazu wird der Konzern auf der Bilanzpressekonferenz am 30. März bekannt geben.

Bei Comdirect Bank und Zeal Network können Anleger mit einer unveränderten Dividende rechnen, wobei Zeal Network einen ganz eigenen Weg geht: Die auf Onlinelotterien spezialisierte Holding will pro Geschäftsjahr mindestens 2,80 Euro ausschütten, wobei die Dividenden zu vier Zeitpunkten im Jahr gezahlt werden. Mit der ersten Zwischendividende von 70 Cent können Anleger bereits am 31. März rechnen.



Auf Seite 5: TecDAX-Spitzenreiter





TecDAX-Spitzenreiter



Im TecDAX lassen inzwischen immerhin 19 der 30 Unternehmen ihre Anleger mittels Dividenden am Erfolg teilhaben. Spitzenreiter ist wie im Vorjahr Freenet mit einer Rendite von 5,9 Prozent. Der Mobilfunkdienstleister will dieses Jahr trotz der jüngsten Zukäufe die Ausschüttung von 1,50 auf 1,55 Euro anheben. Bei United Internet wird es mit 70 Cent sogar ein Sechstel mehr als im Vorjahr geben. Mit einer Rendite von aktuell rund 1,6 Prozent liegt der Titel ebenso wie unsere anderen drei Dividendenperlen aus dem TecDAX - Carl Zeiss Meditec, Jenoptik und Software AG - ungefähr im Indexdurchschnitt.



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Renditeperlen aus Reihe 2 und 3



Bei rund 80 Aktien unserer Datenbank liegt die 2015er-Dividendenrendite bei mehr als vier Prozent. Die meisten dieser Titel stammen aus den hinteren Reihen des Aktienmarkts

Mit einer Dividendenrendite von acht Prozent ist Lang & Schwarz ganz vorn dabei. Die Papiere des Finanzdienstleisters zählten schon im vergangenen Jahr zu unseren Renditefavoriten. 2015 hatte Lang & Schwarz erneut vor allem wegen des großen Erfolgs der Social-Trading-Plattform Wikifolio gut verdient. Der Gewinn stieg um 22 Prozent. Traditionell sollen 75 Prozent des HGB-Jahresüberschusses von etwa sechs Millionen Euro ausgeschüttet werden - rein rechnerisch also 1,43 Euro je Aktie.

Der Onlinebroker Sino profitiert indes stark von den Erfolgen seiner Tochter Tick-TS - ein Fintechunternehmen mit dem Fokus auf Börsen- und Handelssysteme. Sino hat im Geschäftsjahr per 30. September den Gewinn von 0,52 auf 1,06 Millionen Euro gesteigert. Nach 22 Cent im Vorjahr sollen Mitte April nun 49 Cent Dividende je Aktie ausgeschüttet werden. Für Fantasie sorgt auch der mögliche Börsengang von Tick-TS. Die Beteiligungsgesellschaft Heliad Equity Partners hat sich ebenfalls dem Thema Fintech verschrieben. Allein der aktuelle Marktwert der Kernbeteiligung Fintech Group, an der Heliad knapp 18 Prozent hält, deckt mehr als 80 Prozent der Marktkapitalisierung des Unternehmens ab. Oben drauf kommen die Beteiligungen an Deag, Magforce und Max21. Gegenüber dem inneren Wert von 10,87 Euro je Aktie per Ende 2015 ist der Titel aktuell mit einem Abschlag von mehr als 40 Prozent zu haben. Hinzu kommt eine Dividendenrendite von vier Prozent.

Der Finanzdienstleister MLP befindet sich im Umbau - weg vom klassischen Vertrieb von Lebensversicherungen hin zu neuen, teilweise bereits sehr erfolgreichen Produktbereichen. Die erfreulichste Entwicklung verzeichnet die Tochter Feri, die Investmentmanagementdienstleistungen anbietet. Mit 29 Milliarden Euro betreutem Vermögen dürfte die Tochter inzwischen mehr Wert sein als die gesamte Börsenkapitalisierung von MLP.

Beim Hamburger Logistikkonzern Eurokai schlägt sich wohl der abflauende Welthandel in Form einer leichten Reduzierung der Umschlagsmengen in den Containerterminals des Konzerns nieder. Daher sollten sich Anleger für Ende April keine allzu prächtigen Geschäftszahlen erwarten. Dennoch dürfte Eurokai erneut gut verdient haben, um eine ordentliche Dividende zu zahlen. Die aktuellen Schätzungen gehen von einer Wiederholung der Vorjahresausschüttung von 1,50 Euro je Aktie aus. Das entspricht einer überdurchschnittlichen Rendite von rund 5,3 Prozent.



Auf Seite 7: Die wichtigsten Fakten zum Thema Dividende





Die wichtigsten Fakten zum Thema Dividende



Es sind in der Regel immer wieder die gleichen Fragen, die Anleger zum Thema Dividende am brennendsten interessieren. BÖRSE ONLINE hat die Antworten auf die wichtigsten zusammengestellt

Was genau ist eigentlich eine Dividende?


Im Prinzip handelt es sich dabei um eine Gewinnbeteiligung. Viele Unternehmen, die Profite erwirtschaften, reichen einen Teil davon an ihre Aktionäre in Form einer Dividende weiter.

Wer bestimmt, wie viel ausgeschüttet wird?


Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung die Höhe der Dividende vor. Auf dem Aktionärstreffen stimmen die anwesenden Anteilseigner dann über diesen Vorschlag ab und legen damit die Höhe fest.

Was verbirgt sich hinter dem Begriff Ausschüttungsquote?


Die Ausschüttungsquote gibt an, welchen Teil des Gewinns ein Konzern in Form von Dividenden an die Aktionäre weiterreicht. Die einfachste Berechnungsmethode: Dividende je Aktie geteilt durch Gewinn je Anteilschein multipliziert mit 100.

Wann wird die Dividende ausgezahlt?


Bei deutschen Unternehmen wird sie in der Regel am Tag nach der jährlichen Hauptversammlung an die Aktionäre weitergereicht. Im Ausland ist der Rhythmus oft anders. US-Unternehmen beispielsweise zahlen die Dividende häufig vierteljährlich.

Wann muss ich eine Aktie im Depot haben?


Um in den Genuss der Dividende zu kommen, reicht es theoretisch aus, ein Papier am Tag der Hauptversammlung zu erwerben und über Nacht im Depot zu belassen. Der frühestmögliche Zeitpunkt zum Verkauf ist der Tag der Ausschüttung.

Was ist der Dividendenabschlag?


Am Tag der Auszahlung wird der Betrag der Dividende vom Aktienkurs abgezogen, also abgeschlagen. So werden die Altaktionäre, die in den Genuss der Dividende gekommen sind, den neu hinzukommenden Anteilseignern gleichgestellt. In der Praxis holen Aktienkurse den Dividendenabschlag oft rasch wieder auf.

Wie errechnet sich die Dividendenrendite?


Die Ausschüttung je Titel wird durch den Aktienkurs geteilt und anschließend mit 100 multipliziert. Die Dividendenrendite gibt eine Art Verzinsung des eingesetzten Kapitals an.

Ist eine hohe Dividendenrendite per se gut?


Nicht immer. Manchmal resultieren hohe Renditekennziffern aus einer schwachen Kursentwicklung. Negativbeispiele sind die Aktien von Eon und RWE.

Auf welche Faktoren sollte ich als Anleger beim Kauf von dividendenstarken Aktien achten?


Eine hohe Rendite allein sagt wenig über die Verfassung eines Unternehmens aus. Mindestens ebenso wichtig sind andere fundamentale Kennziffern wie KGV und KBV. Zudem sollten die Geschäftsperspektiven stimmen.

Auf Seite 8: Interview mit Christian W. Röhl





"Handeln wie ein Immobilieninvestor"



Börse Online: Sie schreiben in Ihrem Buch: "Dividenden sind die besseren Mieten". Was ist damit gemeint?


Christian W. Röhl:

Immobilien und Aktien sind beides Sachwerte, die laufende Erträge abwerfen - dort die Miete, hier die Dividende. Solange die nicht gekürzt wird oder am besten sukzessive steigt, ist alles im grünen Bereich. Deshalb blende ich das hektische Auf und Ab der Börsen einfach aus, genau wie man bei einer vermieteten Eigentumswohnung ja auch nicht ständig über den aktuellen Wert nachgrübelt.

Die meisten Anleger schielen allein auf die Dividendenrendite. Ein Fehler?


Definitiv. Eine hohe Dividendenrendite kann auf Schnäppchenpreise hindeuten - oder eine Warnung sein, dass ein Unternehmen die üppigen Ausschüttungen der Vergangenheit nicht dauerhaft halten kann.

Ihre Dividendenstrategie basiert auf dem "magischen Viereck". Was ist darunter zu verstehen?


Kontinuität, Ausschüttungsquote, Wachstum und Rendite: Das sind unsere vier Disziplinen. Und ein Unternehmen, das seine Dividende seit zehn Jahren nicht gesenkt hat, im Mittel zwischen 25 und 75 Prozent seiner Gewinne ausschüttet, bei der Rendite nicht ganz hinten liegt und beim Wachstum vorn dabei ist - das gehört für uns zum "Dividendenadel" und auf die Watchlist.

Welche deutschen Aktien stechen unter den genannten Auswahlkriterien besonders hervor?


In dem Ranking, das wir auf www.dividendenadel.de immer zum Quartalsanfang aktualisieren, stehen derzeit Schaltbau und Fuchs Petrolub sowie aus dem DAX Henkel, SAP und Siemens ganz vorn. Die drei Letztgenannten kommen sogar seit mehr als 25 Jahren ohne Dividendenkürzung aus und bieten damit maximale Verlässlichkeit.

Welchen Anlagehorizont sollten Anleger bei Dividendenstrategien mitbringen?


Denselben wie Immobilieninvestoren: zehn Jahre. Angenommen, Sie kaufen heute eine Aktie mit drei Prozent Rendite. Das ist nicht übermäßig viel. Aber wenn die Firma ihre Dividende nur um durchschnittlich zehn Prozent pro Jahr steigert, streichen Sie im zehnten Jahr bezogen auf den heutigen Einstandskurs sieben Prozent Rendite ein. Und diese Aktie wollen Sie dann sowieso nicht mehr verkaufen, sondern wie ein Haus vererben.