Nach einer jahrelangen Seitwärtsbewegung, hat der Aktienkurs von Nanogate zum Höhenflug angesetzt. Immer mehr Anleger entdecken den Nebenwert, weil die Firma in einer Zukunftstechnologie mit marktreifen Produkten bereits Geld verdient.

Spezialisiert hat sich Nanogate auf kratzfeste, witterungsbeständige und leichter verformbare Kunststoffe. Dazu zählen sogenannte Glazing-Materialien, also glasähnliche, transparente Bauteile. Zum Einsatz kommen diese Nanoteile als Oberflächenbeschichtung etwa in der Automobilindustrie oder als ultradünne bakterienabweisende Schutzschichten für Kunststoffe und Displays.

Die Zahlen untermauern den Aufwärtstrend. Von 2012 bis 2016 verdreifachte sich der Umsatz auf 112,5 Millionen Euro, der operative Gewinn verdoppelte sich auf 4,4 Millionen Euro. Und auch die vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr 2017 lagen über den Erwartungen. Der Umsatz schnellte um 78 Prozent auf 93 Millionen Euro nach oben. In derselben Größenordnung legte das Ebitda auf 10,5 Millionen Euro zu. Fürs Gesamtjahr hat Vorstandschef Ralf Zastrau die Ergebnisprognosen angehoben: 170 Millionen Euro Umsatz bei einem operativen Gewinn von mindestens 20 Millionen Euro lautet die neue Zielvorgabe.

Bessere Präsenz in den USA und Asien



Spannend aus Anlegersicht ist, dass Nanogate in den nächsten Jahren bei der Profitabilität deutlich zulegen wird. Einen wichtigen Beitrag wird die Ende 2016 zu 80 Prozent übernommene Kunststoffsparte Jay Plastics der US-Firma Jay Industries liefern, sobald die Sondereffekte und Abschreibungen 2017 konsolidiert sind. Über Jay verstärkt Nanogate die Präsenz in den USA und in Asien. "Im Hinblick auf eine stärkere internationale Ausrichtung ist dieser Deal für uns ein Quantensprung", erklärt Zastrau. "Jay Plastics bringt die Markt- und Technologiekompetenz mit, die wir in mehr als drei Jahren unter Hunderten von Kandidaten in den USA gesucht haben. Dazu ist die Firma profitabel aufgestellt, verfügt über ein globales Netzwerk und liefert gute Margen."

Aktuell ist Nanogate im Frankfurter Börsensegment Scale gelistet. Mit der Präsenz auf dem US-Markt will die Gesellschaft auch ihre Aktionärsstruktur noch internationaler ausrichten. Ein Wechsel in den Prime Standard wird laut Zastrau als künftige Option diskutiert. Bedingt durch den erwarteten Gewinnsprung wird die optisch hohe Bewertung in den nächsten Jahren deutlich sinken. Für langfristig orientierte Anleger bietet sich aktuell ein gutes Einstiegsniveau.