Schweizer Aktien haben auf realer Basis seit 1900 eine Rendite von 4,4 Prozent jährlich generiert (einschließlich Dividenden). Im Vergleich zu diesem historischen Durchschnitt haben sich Schweizer Aktien 2017 bisher hervorragend entwickelt. Von Jahresbeginn bis Ende Juni hat der Swiss Market Index (SMI) eine nominale Gesamtrendite von 14 Prozent generiert und damit globale Aktien klar hinter sich gelassen. Der Referenzindex MSCI AC World kam gleichzeitig jedenfalls nur auf ein kleineres Plus von 9,5 Prozent.

Die Credit Suisse hat Schweizer Aktien schon zu Jahresbeginn gegenüber dem globalen Aktienmarkt bevorzugt und rät weiterhin zu einer entsprechenden Übergewichtung. Die Bewertungen seien möglicherweise zwar nicht mehr ganz so attraktiv wie zu Jahresbeginn, Schweizer Aktien profitierten aber nach wie vor von positiven strukturellen Faktoren. Dies soll laut dem Finanzdienstleister in den nächsten drei bis sechs Monaten abermals eine Outperformance bescheren.

Schweizer Dividendentitel hätten sich im Laufe ihrer Geschichte zwar stets mit einer starken Währung konfrontiert gesehen. Über die vergangenen 117 Jahre hinweg besaß die Schweiz sogar effektiv die stärkste Währung der Welt. Der starke Schweizer Franken sei folglich nichts Neues. Doch die jüngste Schwäche des Franken gegenüber dem Euro biete Schweizer Aktien Unterstützung. Eine Dollar-Aufwertung, mit der die Credit Suisse rechnet, könnte Schweizer Aktien zusätzlichen Auftrieb geben.

Dies treffe insbesondere auf den Gesundheitssektor zu, der am Schweizer Aktienmarkt die höchste Gewichtung aufweist. Da die Branche 40 Prozent der Umsätze in den USA erwirtschafte, bewirke ein starker Dollar positive Umrechnungseffekte.

Zudem präsentierten sich die fundamentalen langfristigen Treiber für diesen Sektor weiterhin solide, so etwa die demografische Entwicklung und eine wachsende Mittelklasse in den Schwellenländern. Zudem sei die Risikoprämie, die im Vorjahr infolge einer befürchteten verschärften Regulierung der Medikamentenpreise in den USA dramatisch anstieg, nun wieder rückläufig, weil sich der Fokus auf eine Lockerung der Vorschriften verlagert habe. Da das Gesundheitswesen im SMI mit 38 Prozent gewichtet ist, hat der positive Ausblick für diese Branche einen ebensolchen für den Schweizer Gesamtindex zur Folge.

Da defensive Sektoren letztlich einen hohen Anteil am Schweizer Aktienmarkt haben, erachtet die Credit Suisse ein fortgesetztes Engagement in Schweizer Aktien als gerechtfertigt, zumal erste Anzeichen für eine Abschwächung der Wachstumsdynamik zu erkennen seien. Sollte die Wachstumsabkühlung stärker als erwartet ausfallen, würden Schweizer Aktien die sich ergebenden Turbulenzen dank ihrer geringeren Wachstumssensibilität voraussichtlich besser überstehen als andere Aktienmärkte. Wir haben die Schweizer Top-Pick-Liste der Credit Suisse durchforstet und stellen auf den nachfolgenden Seiten fünf Aktien vor, von denen der Finanzdienstleister mit am meisten überzeugt ist.

Auf Seite 2: Roche





Roche (WKN: 855167)



Wie bereits einleitend erwähnt, favorisiert die Credit Suisse aufgrund des langfristigen Wachstumspotenzials weiterhin den Gesundheitssektor. Innerhalb der Branche ist Roche einer von zwei Top Picks. Die Kaufempfehlung ist mit einem Kursziel von 300,00 Schweizer Franken verbunden. Damit haben die Genussscheine theoretisch gut 24 Prozent Luft nach oben.

Die zuständigen Analysten räumen zwar ein, dass der Kurs jüngst Verluste erlitten hat, nachdem das Pharma-Unternehmen ein detailliertes Update zu seiner APHINITY-Studie veröffentlicht hatte. Unter dem Strich belegten die Studienresultate zwar einen statistisch signifikanten Patientennutzen, der aber hinsichtlich seines Ausmaßes hinter den Markterwartungen zurückblieb und daher enttäuschte.

Die Credit Suisse beurteilt das Unternehmen jedoch weiterhin positiv, zumal es andere Mittel gebe, um bestehende Geschäftstätigkeiten zu schützen und wachsen zu lassen. Zudem habe Roche in den vergangenen Monaten zuversichtlich stimmende klinische Ergebnisse zu Studien von Medikamenten in der Frühphase präsentiert.

Des Weiteren verfüge der Konzern über ein starkes Diagnostikgeschäft (rund 23 Prozent des Umsatzes), das Diversifikationsvorteile biete und das Investitionsargument angesichts des zunehmenden Trends zu personalisierter Medizin zusätzlich untermauere. Das KGV wird auf knapp 17 beziffert. Die Dividendenrendite bewegt sich bei gut 3,4 Prozent.

Ansonsten sei es trotz der grundsätzlichen Zuversicht für den Wert ein Schlüsselrisiko, dass das Unternehmen im Vergleich zu seinen Mitbewerbern bei seiner Immunonkologie-Pipeline langsamer war, was bedeutet, dass das Unternehmen sich einem wesentlichen Wettbewerb ausgesetzt sieht. Zudem seien die Auswirkungen von Biosimilars auf die Medikamente von Roche am Markt weiter unsicher (rund 70 Prozent des Barwerts des Unternehmens sind Biologika).

Charttechnik





Roche gilt als einer der Vorzeige-Konzerne aus der Schweiz. Aus Anlegersicht muss allerdings konstatiert werden, dass die Kursentwicklung nicht restlos überzeugen kann. So hat sich in den vergangenen vier Jahren ein Seitwärtstrend breit gemacht und auch gemessen an den Zwischenhochs aus dem Jahr 2007 ist die Notiz nicht vorwärtsgekommen. Kurzfristiger betrachtet ist es so, dass nach einem Zwischenhoch von Dezember bis Mai zuletzt wieder der Rückwärtsgang eingeschaltet wurde, so dass der erwähnte Seitwärtstrend uneingeschränkt intakt ist.

Portrait



Die Roche Holding AG (Roche) ist ein forschungsbasiertes Gesundheitsunternehmen. Die operativen Geschäftsbereiche sind in zwei Divisionen aufgeteilt: Pharmaceuticals und Diagnostics. Der Pharmabereich besteht aus zwei Geschäftssegmenten: Roche Pharmaceuticals und Chugai. Die Division Diagnostics umfasst vier Geschäftsbereiche: Diabetes Care, Molecular Diagnostics, Professional Diagnostics und Tissue Diagnostics. Das Unternehmen entwickelt Medikamente für verschiedene Krankheitsbereiche wie Onkologie, Immunologie, Infektionskrankheiten, Augenheilkunde und Neurowissenschaft.

Zu seinen Pharmaprodukten gehören Anaprox, Avastin, Bactrim, Bondronat, CellCept, Cotellic, Dilatrend, Dormicum, Invirase, Kadcyla, Kytril (Kevatril), Lariam, MabThera, Madopar, Neupogen, Pegasys, Perjeta, Pulmozyme, Rocaltrol, Rocephin und Roferon-A. Das Unternehmen bietet Produkte für Forscher an, u.a. für Zellenanalyse, Genexpression, Genomsequenzierung und Nukleinsäureaufreinigung.

Auf Seite 3: Zurich Insurance Group





Zurich Insurance Group (WKN: 579919)



Im Finanzsektor favorisiert die Credit Suisse zwei Versicherungsgesellschaften. Eine davon ist die Zurich Insurance Group. Die Kaufempfehlung ist in diesem Fall mit einem Kursziel von 325,00 Schweizer Franken ausgestattet. Das ist eine Vorgabe, die sich um gut zwölf Prozent über den aktuellen Notierungen bewegt.

In der Schweiz schätzen die Analysten Versicherungsgesellschaften zuversichtlich ein, weil sie attraktive und nachhaltige Dividenden ausschütten. Darüber hinaus hätten sie sich als relativ immun gegen das Tiefzinsumfeld erwiesen. In diesem Kontext wird die Zurich Insurance Group positiv hervorgehoben, weil sie über substanzielles Selbsthilfepotenzial verfüge und sich das Management auf die Senkung der Kosten ( (um rund 1,0-1,3 Milliarden Dollar bis 2018) sowie eine qualitative Verbesserung des Nicht-Lebenportfolios konzentriere.

Für Kurspotenzial spreche zudem die robuste Bilanz, die niedrige Verschuldung und die hohe kapitalseitige Flexibilität, die Spielraum für Investitionen in Wachstumsinitiativen eröffne und die Ausschüttung attraktiver Dividenden ermögliche. Verbesserungen bei den Gewinnen und beim Cashflow sollten die Zahlung einer attraktiven Dividende jedenfalls weiter unterstützen. Konkret wird die Dividendenrendite auf gut sechs Prozent taxiert. Das KGV wird auf gut 14 geschätzt.

Unter der Führung des Vorstandschefs Mario Greco erwartet man eine bedeutende Kostenumstrukturierung, Geschäftsveräußerungen und einen neuen Fokus auf die Rentabilität. Wegen dieser Erwartungshaltung sei es ein Risiko, wenn die Kosten des Konzerns nicht wie geplant gesenkt werden können. Denn das würde zu einem relativen Nachteil gegenüber wichtigen Konkurrenten in Bezug auf die gemeldeten Kostenquoten führen.

Der Wettbewerbsdruck, vor allem im größeren gewerblichen Geschäft, führe außerdem dazu, dass das Re-Underwriting der Schaden- und Unfallversicherungen des Konzerns schwieriger wird. Im ersten Quartal war es der Zurich Insurance aber zumindest auf bereinigter Basis gelungen, den Betriebsgewinn dank starker Leistungen aller Geschäftsbereiche um 14 Prozent auf 1,22 Milliarden Dollar zu verbessern.

Charttechnik





Von einem häufigen Auf und Ab war in der Vergangenheit die Aktienkursentwicklung bei der Zurich Insurance Group geprägt. Die Notierungen bewegten sich dabei von 2004 bis heute in einer breiten Spanne von 127,80 bis 393,25 Franken. In diesem Jahr hat sich bisher ein Seitwärtstrend breit gemacht, das Jahreshoch von 292,50 Franken ist aber in Reichweite und ein Sprung darüber würde das Chartbild kurzfristig aufhellen.

Portrait



Die Zurich Insurance Group AG ist eine Versicherungsgesellschaft. Die Gesellschaft bietet eine Reihe allgemeiner Versicherungs- sowie Lebensversicherungsprodukte und -dienstleistungen an. Ihre Segmente beinhalten General Insurance, das Kfz-, Gebäude- und Gewerbeprodukte sowie -dienstleistungen für Einzelpersonen und auch kleine sowie große Unternehmen erbringt; Global Life, das fondsgebundene Produkte sowie Absicherungsprodukte und auch gebührenpflichtige Lösungen über einen Bankvertrieb, betriebliche Lebensversicherungen und Pensionen sowie eine Verwaltung bestehender Verträge anbietet, um Positionen in seinen Zielmärkten zu entwickeln.

Farmers erbringt über Farmers Group, Inc. (FGI) und dessen Tochtergesellschaften Verwaltungs- sowie Managementdienstleistungen ohne Schadenbearbeitung und agiert als Bevollmächtigter für die Farmers Exchanges. FGI erbringt Dienstleistungen für die Farmers Exchanges, die im Eigentum der Versicherungsnehmer stehen und durch FGI, eine Tochtergesellschaft des Unternehmens, geführt werden. Dieses Segment beinhaltet eine Rückversicherung der Gesellschaft gegenüber den Farmers Exchanges.

Auf Seite 4: Swiss Life





Swiss Life (WKN: 778237)



Die zweite von der Credit Suisse favorisierte Versicherungsgesellschaft heißt Swiss Life. Ohne die Nennung eines Kursziels wird der Titel als besonders attraktiv herausgestellt.

Wie es heißt, habe sich die Lebensversicherungsgesellschaft gut von der Finanzkrise erholt, obwohl Letztere damals Befürchtungen hinsichtlich des langfristigen Überlebens der Gruppe geweckt habe. Die Gesellschaft verfüge nun über eine solide Bilanz, habe die Kosten deutlich reduziert und sei in der Lage gewesen, die Kapitalrenditen für seine Aktionäre zu steigern.

Alles das sollte es dem Unternehmen erlauben, die Ausschüttungsquote in den nächsten Jahren in Richtung 50 Prozent zu erhöhen. Als attraktiv erachten die Analysten darüber hinaus die strategische Neuausrichtung hin zu einem stärker gebührenbasierten Geschäftsmodell, die auf Kosten der kapitalintensiveren traditionellen Lebensversicherungsprodukte gehe.

Die Swiss Life hatte im vergangenen Jahr dank höherer Gebühreneinnahmen mehr verdient, konkret stieg der Gewinn um fünf Prozent auf 926 Millionen Franken. Allein im Gebühren- und Kommissionsgeschäft stieg das Ergebnis 2016 um 14 Prozent. Die Prämieneinnahmen sanken in lokaler Währung um acht Prozent auf 17,4 Milliarden Schweizer Franken. Die bereinigte Eigenkapitalrendite ging marginal auf 9,6 (Vorjahr 9,7) Prozent zurück. Von der Credit Suisse war dieses Zahlenwerk als gut eingestuft worden.

Bei den Zielen für 2018 sah sich der Vorstand des Unternehmens gut im Kurs. Für das Geschäftsjahr 2016 wurde die Dividende deutlich von 8,50 auf 11,00 Schweizer Franken je Aktie erhöht. Für 2017 sieht die Credit Suisse die Dividendenrendite bei rund 3,7 Prozent. Das geschätzte KGV bewegt sich den Angaben zufolge bei unter elf.

Charttechnik





Die Aktie von Swiss Life hat in den vergangenen 15 Jahre ausgeprägte Berg- und Tal-Fahrten hinter sich gebracht. Seit Anfang 2009 geht es dabei nach einem vorangegangenen scharfen Einbruch unter dem Strich stark nach oben. Konkret ist die Notiz dabei von 43,00 auf 342,10 Franken gestiegen. Das Rekordhoch ist dabei taufrisch und verhilft dem Wert dadurch zu einer charttechnisch guten Note.

Portrait

Die Swiss Life-Gruppe ist ein führender europäischer Anbieter von umfassenden Vorsorge- und Finanzlösungen. In den Kernmärkten Schweiz, Frankreich und Deutschland bietet Swiss Life über eigene Agenten sowie Vertriebspartner wie Makler und Banken ihren Privat- und Firmenkunden eine umfassende und individuelle Beratung sowie eine breite Auswahl an eigenen und Partnerprodukten an. Die Beraterinnen und Berater von Swiss Life Select, Tecis, Horbach, Proventus und Chase de Vere wählen anhand des Best-Select-Ansatzes die für ihre Kunden passenden Produkte am Markt aus.

Swiss Life Asset Managers öffnet institutionellen und privaten Anlegern den Zugang zu Anlage- und Vermögensverwaltungslösungen. Swiss Life unterstützt multinationale Unternehmen mit Personalvorsorgelösungen und vermögende Privatkunden mit strukturierten Vorsorgeprodukten.

Die Swiss Life Holding AG mit Sitz in Zürich geht auf die 1857 gegründete Schweizerische Rentenanstalt zurück. Die Aktie der Swiss Life Holding AG ist an der SIX Swiss Exchange kotiert (SLHN). Zur Swiss LifeGruppe gehören auch die Tochtergesellschaften Livit, Corpus Sireo und Mayfair Capital. Die Gruppe beschäftigt rund 7800 Mitarbeitende und rund 4800 lizenzierte Finanzberaterinnen und -berater.

Auf Seite 5: LafargeHolcim





LafargeHolcim (WKN: 869898)



Bei den zyklischen Standardwerten ist LafargeHolcim der Top-Pick der Credit Suisse. Die Analysten haben ihre Kaufempfehlung für den weltweit agierenden französisch-schweizerischen Anbieter von Baumaterialien mit einem Kursziel von 65,00 Franken versehen. Das bedeutet ein Aufwärtspotenzial von 15,5 Prozent.

Was dem Schweizer Finanzdienstleister hier gefällt ist ein ausgewogenes und gut diversifiziertes Exposure gegenüber Industrie- und Schwellenländern (46 Prozent bzw. 54 Prozent des Umsatzes 2016). Denn das hilft dabei, die von regionalen Abschwüngen und Konjunkturzyklen ausgehenden Risiken zu reduzieren.

Als Pluspunkte sieht man zudem weiterhin das neue Asset-Light-Modell des Unternehmens. Gemeint ist damit, den Fokus auf «schlanke» Investitionsausgaben zu legen sowie auf eine aktive Bewirtschaftung des Geschäftsportfolios und eine strikte Disziplin bei der Kapitalallokation. Das geschätzte KGV gibt man mit gut 18 an, die erwartete Dividendenrendite wird auf rund 3,6 Prozent beziffert.

Im ersten Quartal war es Lafargeholcim dank höherer Preise und Kosteneinsparungen gelungen, aus einem Verlust von 107 Millionen Franken einen Gewinn von 226 Millionen Franken zu machen. Das Unternehmen verbesserte zudem um den Konzernumbau und Zukäufe bereinigten Nettoumsatz um 5,3 Prozent. 5,63 Milliarden Franken.

Abzuwarten bleibt, was ein Personalwechsel an der Spitze bringen wird. Der bisherige Chef Eric Olsen wird durch Jan Jenisch ersetzt, der ab Mitte Oktober das Ruder übernimmt. Der Chef des Schweizer Spezialitätenchemiekonzerns Sika AG hat Erfahrung mit der Baubranche und als Pluspunkt werteten Börsianer, dass ein externer Kandidat ausgewählt wurde.

Vorgänger Olsen hatte im April wegen der Syrien-Affäre seinen Rücktritt angekündigt. Dem Konzern wurde vorgeworfen, die Terrormiliz Islamischer Staat bezahlt zu haben, um den Betrieb eines Werks in Syrien aufrechtzuerhalten. Interne Untersuchung der Vorgänge entlasteten Olsen allerdings von einem Fehlverhalten.

Charttechnik





Mit der Aktie von LafargeHolcim (bzw. der Vorgänger-Aktie) war in den vergangenen Jahrzehnten kein Staat zu machen. Außer heftigen und ständigen Schwankungen war hier nichts geboten. Vom Zwischentief bei 34,06 Franken aus dem Jahr 2016 hat sich der Titel aber immerhin gelöst, wobei die Notiz jedoch seit Mitte November nicht weiter nachlegen kann. Auf Sicht einiger Monate bewegt sich der Titel somit in einem intakten Seitwärtstrend.

Portrait



LafargeHolcim ist ein weltweit führender Anbieter von Zement und Zuschlagstoffen (Schotter, Kies und Sand) sowie Transportbeton und Asphalt einschließlich Serviceleistungen. Das Unternehmen Holcim wurde 1912 mit dem Bau eines Zementwerkes in Holderbank in der Schweiz gegründet. Bereits in den zwanziger Jahren begann Holcim gezielt in Europa und danach in Übersee zu investieren. Seit 1958 ist die Gesellschaft börsenkotiert.

Aus der Fusion der beiden gleichberechtigten Partner Holcim und Lafarge aus Frankreich ist im Jahr 2015 das Unternehmen LafargeHolcim entstanden. Mit vereinter Erfahrung von insgesamt über 180 Jahren lautet das Ziel des Konzerns, eine neue Ära der Spitzentechnologien und Innovationen in der Baustoffindustrie einzuläuten und so den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu begegnen. Die Gesellschaft ist weltweit in 90 Ländern vertreten und beschäftigen rund 115.000 Mitarbeiter.

Auf Seite 6: Forbo





Forbo (WKN: 871047)



Unter den mittelgroßen Aktien findet die Credit Suisse Gefallen an Forbo. Das Kursziel beträgt 1.800 Franken. Damit liegt es um rund 16 Prozent über den aktuellen Kursen. Im März war diese Vorgabe deutlich von 1.510 Franken erhöht worden.

Eine Vorliebe für diesen Wert haben die Analysten, weil das Unternehmen von der aktuellen Verbesserung des weltwirtschaftlichen Umfelds profitieren sollte. So soll der Hersteller von Bodenbelägen und Bauklebstoffen sowie Antriebs- und Leichtfördertechnik von seinen Investitionen in neue Fertigungskapazitäten im Bereich Transport- und Prozessbänder ebenso begünstig werden wie vom Bau einer neuen Anlage für die Herstellung von Vinyl-Bodenbelägen.

Angesichts einer soliden Bilanz, eines Aktienrückkaufprogramms in der Höhe von bis zu zehn Prozent des Aktienkapitals, robuster Renditekennzahlen und einer günstigen Bewertung sieht die Credit Suisse hier eine vielversprechende Anlagechance. Das KGV wird auf rund 18 geschätzt und die erwartete Dividendenrendite mit rund 1,4 Prozent angegeben.

Wie es ergänzen heißt, geht man davon aus, dass der Bereich Floorings (69 Prozent des Gesamtumsatzes) von folgenden Punkten profitieren könnte: erstens einer guten Aktivität in Nordamerika und in der APAC-Region, zweitens einer Erweiterung der Produktpalette (etwa Lino mit Holzdesign, homogenes Vinyl ab 2017 und drittens mehr dem Markt zugeordneten Ressourcen.

Außerdem könnte Forbo eventuell sein Vertriebsnetz im Bereich Floorings stärken oder neue Technologien im Bereich Movement Systems aufnehmen. Zu den Hauptrisiken gehören hauptsächlich ein allgemeiner Abwärtstrend beim Investitionszyklus, der nachteilig sein könnte, da die Geschäftssegmente zyklischer Natur sind, Risiken im Zusammenhang mit weniger profitablen Übernahmen, die möglicherweise die Konzernerträge verwässern, ein Anstieg bei den Rohmaterialpreisen und negative Währungseffekte.

Charttechnik





Als Zykliker war der Kursverlauf bei Forbo früher vom Fehlen eines klaren Trends geprägt. Das ist seit März 2009 eindeutig anders, denn seitdem geht es stramm nach oben mit der Notiz. Konkret kletterte der Kurs von 140,00 Franken auf 1.663,00 Franken, wobei die letztgenannte Bestmarke aus dem Mai stammt. Seitdem hat der Wert etwas nachgegeben, der langfristige Aufwärtstrend ist aber intakt.

Portrait



Die Forbo Holding AG produziert Bodenbeläge, Klebstoffe, Energieübertragungs- und Transportbandlösungen und sitzt in der Schweiz. Sie ist in drei Unternehmensbereichen tätig: Flooring Systems, Bonding Systems und Movement Systems. Der Bereich Flooring Systems bietet umweltfreundliches Linoleum, Vinyl-Bodenbeläge, Lösungen für Eingangsbodenbeläge und Teppichfliessen. Der Bereich Bonding Systems konzentriert sich auf industrielle Klebstoffprodukte, Fertigklebstoffe und synthetische Polymere, die für die Papierbearbeitung, Verpackungs- und Möbelbranche verwendet werden.

Movement Systems bietet Antriebsriemen, Transport- und Prozessbänder sowie Kunststoffmodulbänder sowie Zahn- und Flachriemen aus synthetischen Materialien an. Diese werden unter der Marke Siegling verkauft. Das Unternehmen hat viele Tochtergesellschaften u.a. mit Sitz in Österreich, Kanada, Japan, Indien, Finnland und Dänemark.