Der japanische Unterhaltungselektronik-Riese Sony hat im abgelaufenen Jahr mit der PS4 seinen Vorsprung auf dem deutschen Spielekonsolen-Markt weiter ausgebaut. Das geht aus den aktuellen Daten der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hervor, die www.boerse-online.de vorliegen.

Danach hat Sony die PS4 im abgelaufenen Jahr den Absatz bundesweit um 23 Prozent auf knapp 1,4 Millionen Einheiten gesteigert. Erzrivale Microsoft kam mit seiner Xbox One 2015 gegenüber dem Vorjahr auf einen Zuwachs von rund 21 Prozent auf gut 270.000 Einheiten.

Auch das wichtige Weihnachtsgeschäft entschied Sony zuletzt erneut klar für sich. Laut GfK verkauften die Japaner im vergangenen November und Dezember bundesweit rund 570.000 Einheiten, Microsofts Xbox One landete im selben Zeitraum bei einem Absatz von rund 110.000 Stück.

Damit zieht Sony dem Erzrivalen in Deutschland scheinbar unaufhaltsam davon. Seit dem Start der PS4 im November 2013 haben die Japaner alleine in Deutschland insgesamt rund 2,8 Millionen Einheiten ihrer neuesten Daddelstation abgesetzt. Die nahezu zeitgleich gestartete Xbox One ging bundesweit bislang rund 600.000 Mal über den Ladentisch. Nintendos aktuelle Konsole Wii U kommt seit der Premiere im November 2012 auf 690.000 Exemplare in Deutschland.

Xbox One hinkt in Deutschland weit hinterher



Auch im internationalen Vergleich schneidet Microsoft mit der Xbox One in Deutschland vergleichsweis schwach ab. In der aktuellen Konsolengeneration kommt die PS4 hierzulande auf einen Marktanteil von rund 68 Prozent, Microsoft bringt es auf knapp 15 Prozent hinter Nintendos Wii U mit 17 Prozent.

Weltweit hält Sony mit der PS4 nach Berechnungen des US-Branchenportals VGChartz derzeit rund 52 Prozent Marktanteil bei den Next-Gen-Konsolen, die Xbox One bringt es auf 28,6 Prozent - und damit fast doppelt so viel wie in Deutschland.

Zur Begründung für Sonys klaren Erfolg in der aktuellen Konsolen-Generation verweisen Branchenkenner auf die falsche Positionierung der Xbox One. Während Microsoft in der Werbung vor allem die Vorzüge der Xbox One als Multimedia- und Gaming-Plattform anpries, stellte Sony bei der PS4 von Anfang das Gaming in den Mittelpunkt. Zudem galt die Xbox One mit einem Startpreis von 499 Euro einschließlich der Bewegungssteuerung Kinect als weniger attraktiv als die PS4.

Sie hatte zwar keine Bewegungssteuerung, lag aber mit einem Startpreis von 399 Euro deutlich unterhalb der Xbox One. Seither sind die Preise spürbar gesunken. So schickte Sony die PS4 zum Start der heißen Weihnachtssaison Ende November inklusive der beiden aktuellsten Shooter-Versionen von Call of Duty für 333 Euro ins Rennen. Das hat den Absatz noch mal deutlich beflügelt.

Videospiele: Electronic Arts räumt mit Fifa-Serie erneut ab



Bei den Spieleanbietern hat Electronic Arts (EA) 2015 erneut klar das Rennen gemacht. Unter den zehn meist verkauften Spielen haben die Kalifornier gleich fünf Titel, allen voran Fifa. Alleine von Fifa 16 hat EA im Land des amtierenden Fußball-Weltmeisters 1,2 Millionen Stück verkauft, dazu kommen weitere 450.000 Einheiten der Vorgänger-Version Fifa 15. Zum Vergleich: Das zweitplatzierte Action-Spiel Grand Theft Auto (GTA) V von Rockstar-Games schaffte mit 780.000 Einheiten gerade die Hälfte.



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Thomas Schmidtutz ist Chefredakteur von www.boerse-online.de. Der Wirtschaftsjournalist schreibt regelmäßig über die deutschen Autobauer, die neuesten Trends in der IT-Szene und besonders gern über die Videospielebranche.