Die Kurse am deutschen Aktienmarkt haben in den vergangenen Wochen einen Schwächeanfall erlitten. Die Notierungen müssen dabei zum einen den zuvor stark gestiegenen Kursen Tribut zollen. Zum anderen wirft der gestiegene Euro die Frage auf, wie sich die festere europäische Einheitswährung auf die Gewinne der Unternehmen auswirken wird.

Zum anderen sorgte die Krise zwischen Nordkorea und den USA für Verunsicherung und natürlich führte auch die unsichere Zukunft des Dieselmotors zu Gegenwind bei den im DAX hoch gewichteten Auto-Aktien. Mit Blick auf diese Titel kommt die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) zu dem Schluss, dass von ihnen derzeit wenig Kursfantasie auf den DAX ausgeht.

Hinzu kommen auch noch unvorteilhafte saisonale Einflüsse, bewegen wir uns zeitlich momentan doch in der historisch betrachtet schwierigsten Jahresperiode. Vor diesem Hintergrund bleiben die LBBW-Analysten zunächst weiterhin vorsichtig gestimmt. Die Prognose für den deutschen Leitindex bis zum Jahresende wurde in der Vorwoche von 12.750 Punkten auf 12.500 Zähler gesenkt. Gemessen am Stand von Montagabend von 12.066 Punkten lässt das nicht allzu viel Aufwärtspotenzial.

Auch auf Basis der Einzelwerte auf dem deutschen Kurszettel fallen die Einstufungen derzeit eher zurückhaltend aus. Titel mit einem sehr großen Aufwärtspotenzial zu finden sind in dem von der LBBW beobachteten Anlageuniversum nicht einfach zu finden. Es gibt aber natürlich noch einige Kaufempfehlungen und fünf davon stellen wir auf den nächsten Seiten vor.

Auf Seite zwei: Nanogate





Nanogate-Aktie



Die Kaufempfehlung der LBBW für Nanogate ist mit einem Kursziel von 58,00 Euro versehen. Das lässt dem Titel knapp 14 Prozent Luft nach oben. Das Kursziel wurde dabei erst in der Vorwoche von 53,00 Euro angehoben.

Diese Maßnahme hatte mit den vorgelegten Geschäftszahlen zu tun. Denn der Spezialist für designorientierte Hightech-Oberflächen und -Komponenten hat überzeugende Ergebnisse vorgelegt. In den ersten sechs Monaten 2017 stieg der Konzernumsatz von 52,2 Millionen auf mehr als 93 Millionen Euro. Das operative Konzernergebnis (EBITDA) verbesserte sich von 5,9 Millionen auf mehr als 10,5 Millionen Euro.

Auf dieser Basis sah sich der Vorstand ermutigt, die Prognose für den Konzernumsatz und das Konzern-EBITDA für das Geschäftsjahr 2017 anzuheben. Den neuen Vorgaben zufolge soll der Konzernumsatz auf mehr als 170 Millionen Euro (Vorjahr: 112,5) steigen, nachdem bislang mehr als 160 Millionen Euro erwartet worden waren. Die Prognose für das Konzern-EBITDA beträgt nun mindestens 20 Millionen Euro (Vorjahr: 12,4) angehoben, was sich mit einer bisherigen Vorgabe von mindestens 18 Millionen Euro vergleicht.

LLBW-Analyst Ulle Wörner reagierte darauf ebenfalls mit einer Anhebung der Umsatz- und EBITDA-Prognosen für das laufende Jahr. Für 2017 erwartet er jetzt eine Umsatzsteigerung um 55 Prozent auf 174 Millionen Euro von bisher Millionen Euro sowie eine überproportionale EBITDA-Steigerung um 65 Prozent auf 20,4 Millionen Euro (bisher: 18,5 Millionen Euro). Obwohl die aus der Kaufpreisallokation von Jay Systems resultierenden Abschreibungen höher ausfallen dürften als bislang von ihm erwartet, rechnet er entgegen der bisherigen Prognose mittlerweile auch mit einer leichten Steigerung des Nettoergebnisses auf 2,6 Millionen Euro. Beim Gewinn je Aktie sehen die Vorhersagen für 2017 0,59 Euro vor, für 2018 dann 0,84 Euro und für 2019 noch einmal höhere 1,46 Euro.

Wie Wörner weiter ausführte, dürfte Nanogate stark von der durch die Jay-Übernahme erweiterten Kundenbasis und der breiteren regionalen Aufstellung profitieren, die beispielsweise über den geplanten Technologietransfer erhebliche Synergiepotenziale eröffnen sollten. Die LBBW geht daher weiterhin von dynamischen Umsatzzuwächsen und sukzessiven Margenverbesserungen aus und hält die Aktie unverändert für kaufenswert.

Ein mögliches Risiko sieht man im Falle einer konjunkturellen Abschwächung, die bei den Kunden zu einer zögerlicheren Einführung der Nanogate-Produkte führen könnte.

Charttechnik





In zwei Schüben, die auf längere Seitwärtsperioden folgten, hat sich die Aktie von Nanogate in den vergangenen Jahren letztlich doch ganz ansehnlich nach oben geschraubt. So sind die Notierungen von August 2011 bis Juni 2017 von 12,57 Euro auf 52,71 Euro gestiegen. Zum letztgenannten Hoch ist der Kurs nach wie vor auf Tuchfühlung, so dass kurz- bis mittelfristig durchaus weitere Avancen vorstellbar sind.

Profil



Als Systemhaus für Hightech-Oberflächen und -Komponenten erschließt das Unternehmen mit Sitz in Göttelborn (Saarland) die vielfältigen Möglichkeiten, die sich aus multifunktionalen Hochleistungsoberflächen auf Basis neuer Materialien ergeben. Für Unternehmen unterschiedlicher Branchen bietet Nanogate dazu Dienstleistungen vom Materialdesign bis hin zur Integration von Hochleistungsoberflächen und Kunststoffkomponenten in die Prozesse unserer Kunden. Die Nanogate-Gruppe stellt technologisch und optisch hochwertige Systeme zur Verfügung und stattet dazu Oberflächen, etwa aus Kunststoff und Metall, mit neuen Funktionen und Eigenschaften aus. (z.B. Kratzfestigkeit, chemische Beständigkeit, UV-Schutz, erleichterte Reinigung, mit hygienischen Eigenschaften, Anti-Beschlag oder Anti-Statik).

Auf Seite drei: Rheinmetall





Rheinmetall-Aktie



Ähnlich wie Nanogate hat auch Rheinmetall zuletzt gute Geschäftsergebnisse präsentiert. Der zuständige LBBW-Analyst Stefan Maichl sah deswegen aber keine Veranlassung, etwas an seiner Einschätzung zu ändern. Das heißt, die Aktie ist weiter als Kauf eingestuft und das Kursziel beträgt 100,00 Euro. Das liegt um knapp 14 Prozent über den aktuell gültigen Notierungen.

Bei dem Rüstungskonzern und Automobil-Zulieferer hat sich im abgelaufenen Quartal das Wachstums-Momentum zwar abgeschwächt, doch das war auch erwartet worden. Mit plus acht Prozent auf 2,81 Milliarden Euro expandierte der Umsatz aber im ersten Halbjahr etwas stärker als von der LBBW erwartet. Das Jahresziel wurde vom Unternehmen auf rund plus sechs Prozent von bisher plus vier bis fünf Prozent auf 5,94 Milliarden Euro angehoben. Die LBBW kalkuliert weiterhin 6,0 Milliarden Euro, was sogar einem Wachstum von 7,5 Prozent entspricht.

Das EBIT im ersten Halbjahr stieg um 30 Prozent auf 134 Millionen Euro und übertraf damit die Markterwartung um sechs Prozent bzw. die LBBW-Prognose um sieben Prozent. Die entsprechende Marge weitete sich auf 4,8 Prozent von 4,0 Prozent im Vorjahreszeitraum aus. 2017 sollen nun 6,5 Prozent (bisher: 6,3 Prozent, Vorjahr 6,2 Prozent) erreicht werden, was mit 386 Millionen Euro der bisherigen Markterwartung entsprach. Maichl hat seine Prognose leicht auf 405 Millionen von 403 Millionen Euro erhöht, was unverändert einer Margenerwartung von 6,7 Prozent entspricht.

Beim Gewinn je Aktie kalkuliert er mit 5,50 Euro für 2017, mit 7,02 Euro für 2018 und mit 7,84 Euro für 2019. Bei der Dividende sollen für diese Geschäftsjahre den Schätzungen zufolge 1,70 Euro, 2,15 Euro und 2,40 Euro gezahlt werden.

Allgemein heißt es von Seiten Maichls zu Rheinmetall, das Unternehmen biete ein attraktives Wachstumsprofil bei einer im Sektor-Vergleich noch moderaten Aktienbewertung. Das aus der Summe der Einzelteile sowie aus einer abgezinsten Cash-Flow-Berechnung ermittelte Kursziel belaufe sich wie erwähnt auf 100,00 Euro. Risiken für das positive Investment-Szenario sieht er in einer schwächeren Automobilkonjunktur sowie bei möglichen Verzögerungen bei den Verteidigungs-Projekten.

Charttechnik





Nachdem es zuvor lange nur seitwärts mit der Notierung ging, ist es der Aktie von Rheinmetall seit Ende 2014 eindrucksvoll gelungen, auf die Überholspur zu wechseln. Der Kurs hat sich in dieser Zeit fast verdoppelt und bei einer nur geringen Distanz zum Rekordhoch von 89,10 Euro sieht das Chartbild nach wie vor viel versprechend aus.

Profil



Gegründet wurde das Unternehmen 1889 als "Rheinische Metallwaaren- und Maschinenfabrik Aktiengesellschaft". Heute steht die Rheinmetall AG mit Sitz in Düsseldorf für umweltschonende Mobilität und bedrohungsgerechte Sicherheitstechnik. Die Rheinmetall AG ist die Muttergesellschaft des dezentral organisierten Konzerns mit seinen operativen Unternehmensbereichen Rheinmetall Defence und Rheinmetall Automotive. Mit rund 23.000 Mitarbeitern erwirtschaftete der Konzern in 2016 einen Jahresumsatz von 5.602 Millionen Euro.

Der Bereich Rheinmetall Automotive nimmt mit den Produkten seiner bekannten Marken Kolbenschmidt, Pierburg und Motorservice weltweit Spitzenpositionen als Automobilzulieferer für Systeme und Module rund um den Motor ein. Der Bereich Defence ist als führendes europäisches Systemhaus für Heerestechnik ein zuverlässiger Partner der Streitkräfte Deutschlands, der Nato und befreundeter Nationen.

Auf Seite vier: Evonik Industries





Evonik Industries-Aktie



Auch nach der Präsentation der Ergebnisse für das abgelaufene Quartal sieht die LBBW in der Aktie von Evonik ein kaufenswertes Papier. Das Kursziel für den MDAX-Vertreter beträgt 35,00 Euro. Um diese Vorgabe zu erreichen, müsste dieser Titel um fast 28 Prozent zulegen.

Im zweiten Quartal hat der Spezialchemiekonzern beim Umsatz um 11 Prozent auf 3,614 Milliarden Euro zugelegt Haupttreiber war laut LBBW das seit Anfang 2017 einbezogene von Air Products zugekaufte Spezial- und Lackadditiv-Geschäft (APD; plus acht Prozent). Hinzu gekommen seien positive Preiseffekte von drei Prozent im Konzern. Ohne den Störfall bei der C4-Verbundanlage in Antwerpen, der die Produktion dort für einen Monat lahmlegte, wäre auch die Menge um drei Prozent gestiegen. Das bereinigte EBITDA verbesserte sich um neun Prozent auf 635 Millionen Euro, bei einer Marge von 17,6 Prozent. Nach Berücksichtigung der infolge der APD-Akquisition gestiegenen Abschreibungen blieb beim bereinigten EBIT für den Evonik-Konzern noch ein Plus von sechs Prozent auf 429 Millionen Euro (Marge: 11,9 Prozent). Sonderbelastungen fielen in Höhe von 54 Millionen Euro an, vor allem im Rahmen der APD-Akquisition.

Der operative Cashflow fiel im zweiten Quartal nach dem Urteil der LBBW saisonal bedingt (unter anderem Auszahlungen für variable Vergütung) sowie durch Working Capital Aufbau schwach aus. Bei dem bedeutenden Produkt Methionin dürfte nach den im Juli 2017 vorgenommenen Preiserhöhungen die Phase rückläufiger Preise wie angekündigt beendet sein, wenn auch zu Lasten der zuletzt hohen Mengen. Für 2017 erwartet Evonik inklusive der APD-Akquisition unverändert einen Umsatzanstieg sowie eine Steigerung des bereinigten EBITDA auf 2,2 bis 2,4 Milliarden Euro, nach 2,265 Milliarden im Vorjahr ohne APD. Der Kauf des Silica-Geschäfts von Huber für 630 Millionen Dollar sei in der Prognose von Evonik noch nicht enthalten (Abschluss für das 2. Halbjahr 2017 geplant).

Bei den eigenen Schätzungen hat die LBBW diesen Zukauf bereits einbezogen. Beim Gewinn je Aktie wird für das laufende Jahr mit 2,19 Euro je Aktie nach 1,99 Euro im Vorjahr kalkuliert und für 2018 mit 2,27 Euro. Daraus errechnet sich für das kommende Jahr ein geschätztes KGV von 12,1. Die Dividende sieht man für das Geschäftsjahr 2017 bei 1,15 Euro, was einer Dividendenrendite von 4,2 Prozent entsprechen würde.

Zu den Vorteilen von Evonik zählt die LBBW, dass es sich um einen global tätigen Spezialchemie-Konzern mit insgesamt guter Diversifizierung handelt. Hinzu komme eine starke Marktpositionen, die sich unter anderem in der Weltmarktführerschaft bei Methionin (im Segment Nutrition & Care) widerspiegele. Zudem werden die Finanzrelationen als solide bezeichnet. Als Minuspunkte werden dagegen das in Teilbereichen zyklische Chemiegeschäfte genannt, der zu hohen Ertragsschwankungen beitragende hohe Ertragsanteil von Methionin sowie relativ hohe Pensionsverpflichtungen.

Charttechnik





An der Evonik-Aktie ist der Bullenmarkt komplett vorbeigegangen. Seit dem Börsengang hat es die Aktie nicht geschafft, nachhaltig in den Vorwärtsgang zu schalten. In diesem Jahr sah es zwar phasenweise ganz gut aus, doch zuletzt wurde schon wieder der Rückwärtsgang eingelegt. Als Folge davon, fällt die charttechnische Note nicht allzu gut aus.

Profil



Evonik ist ein weltweit führendes Unternehmen der Spezialchemie. Profitables Wachstum, Effizienz und Werte sind eigenen Angaben zufolge die Elemente der Strategie zur nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes. Rund 80 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet das Unternehmen aus führenden Marktpositionen, die man konsequent auszubauen versucht. Dabei konzentrieren sich die Gesellschaft auf wachstumsstarke Megatrends - vor allem Gesundheit, Ernährung, Ressourceneffizienz und Globalisierung. Evonik erzielte 2016 mit rund 35.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 12,7 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (bereinigtes EBITDA) von 2,165 Milliarden Euro. Der Umsatzanteil außerhalb Deutschlands betrug 81 Prozent.

Auf Seite fünf: Hugo Boss





Hugo Boss-Aktie



Die Kaufempfehlung für Hugo Boss hat die LBBW mit einem Kursziel von 75,00 Euro versehen. Nachdem die Aktie in diesem Jahr schon klar zugelegt hat, ist die Vorgabe nicht mehr allzu weit entfernt, 6,8 Prozent Luft nach oben sind momentan aber noch verblieben.

Der Modekonzern hat im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen Umsatz von 636 Millionen Euro erwirtschaftet (Vorjahr: 622 Millionen Euro). Das Wachstum wurde in den Regionen Amerika und Asien/Pazifik erzielt, während in Europa ein leichter Rückgang zu verzeichnen war. Gemäß der strategischen Zielsetzung fielen die Großhandelsumsätze um knapp sechs Prozent, während der Einzelhandelsumsatz um fünf Prozent gesteigert werden konnte. Positiv entwickelte sich laut LBBW auch der Online-Umsatz mit plus sechs Prozent im Jahresvergleich. Der zuständige Analyst Thomas Hofmann hatte einen Quartalsumsatz von 631 Millionen Euro erwartet.

Insbesondere dank einer besser als von Hofmann erwartet ausgefallenen Rohertragsmarge lag das bereinigte EBITDA mit 107,7 Millionen Euro ebenfalls über der LBBW-Prognose (98,6 Millionen Euro). Positive Sondereffekte hätten per Saldo dazu geführt, dass das Ergebnis je Aktie mit 0,83 Euro die Schätzung in Höhe von 0,78 Euro um gut sieben Prozent übertraf. Die Vorgabe für das Gesamtjahr behielt das Management bei.

Hofmann hat auf Basis der Halbjahreszahlen seine Prognosen leicht überarbeitet und die Schätzungen für die Rohertragsmarge und die Sondereffekte angepasst. Das für 2017 erwartete Ergebnis je Aktie von bisher 3,37 Euro stieg dadurch auf 3,48 Euro und für 2018 von 3,65 Euro auf 3,70 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von rund 19. In Sachen Dividende ergibt sich bei einer für das Geschäftsjahr 2017 erwarteten unveränderten Zahlung von 2,60 Euro eine Dividendenrendite von 3,7 Prozent.

Als Pluspunkte von Hugo Boss hebt die LBBW die etablierte Marke hervor, die Tatsache, dass die ergriffenen Kostensenkungsmaßnahmen erste positive Effekte zeigen sowie die attraktive Dividendenrendite. Nachteilig seien der ungewisse Erfolg in der Damenmode, Probleme in den wichtigen Märkten USA und Asien sowie der deutliche Ergebnisrückgang im abgelaufenen Geschäftsjahr. Das größte Risiko für den positiven Investment-Case sieht Hofmann in einer unerwarteten Eintrübung des Konsumentenverhaltens in Europa, dem wichtigsten Markt von Hugo Boss.

Charttechnik





Die Aktie von Hugo Boss musste von April 2015 bis Juli 2016 einen scharfen Kursverfall hinnehmen. Doch zuletzt hat sich die Notiz deutlicher von diesem Zwischentief abgesetzt. Relativ frisch markierte Jahreshoch sorgen derzeit für einen intakten mittelfristigen charttechnischen Aufwärtstrend.

Profil



HUGO BOSS ist eines der führenden Unternehmen im gehobenen Premiumsegment des globalen Bekleidungsmarkts, das sich auf die Entwicklung und Vermarktung hochwertiger Mode und Accessoires im Damen- und Herrenbereich fokussiert. Der in Metzingen beheimatete Konzern erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2016 mit knapp 14.000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 2,7 Milliarden Euro. Die hauseigene Markenwelt deckt ein umfassendes Produktportfolio ab, das aus moderner Konfektion, eleganter Abendbekleidung, Sportswear, Schuhen und Lederaccessoires sowie in Lizenz vertriebenen Düften, Brillen, Uhren, Kindermode, Textilien für den Home-Bereich und Schreibgeräten besteht. Als global agierender Konzern vertreibt das Unternehmen seine Kollektionen in 127 Ländern weltweit. Zum Jahresende betrieb der Konzern 442 freistehende Einzelhandelsgeschäfte weltweit.

Auf Seite sechs: Porsche





Porsche-Aktie



Bei Porsche hat die LBBW das Kursziel auf 69,00 Euro festgezurrt. Am 02. August hat man die bestehende Kaufempfehlung zwar bestätigt, aber das Kursziel von zuvor 75,00 Euro gesenkt. Aber selbst auf dieser Basis beträgt das Aufwärtspotenzial theoretisch noch immer gut 44 Prozent.

Bei Porsche SE bestimmt die Beteiligung an der Volkswagen AG das Ergebnis maßgeblich. So verbesserte sich das Nettoergebnis im ersten Halbjahr auf 1,903 Milliarden Euro (+94,2 Prozent) wobei dieses im Wesentlichen auf die VW-Beteiligung entfiel. Die zweite (viel kleinere) Beteiligung INRIX (Buchwert 20 Millionen Euro) lieferte keinen nennenswerten Ergebnisbeitrag. Auch das Ergebnis je Aktie von 6,22 Euro (+93,7 Prozent) lag voll im Rahmen der LBBW-Erwartung. Zum Ende des ersten Halbjahres 2017 lag die Nettoliquidität bei 1,263 Milliarden Euro und damit nahezu unverändert gegenüber dem Ende des ersten Quartals (1,283 Milliarden Euro).

Bereits am 7. Juni 2017 meldete die Porsche SE den geplanten Zukauf der PTV Planung Transport Verkehr AG für rund 300 Millionen Euro. Hierbei handelt es sich um einen führenden Anbieter von Software für Verkehrsplanung und Verkehrsmanagement sowie Transportlogistik. Das Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr 2015/16 (Geschäftsjahr Ende März) mit rund 700 Mitarbeitern einen Umsatz von 93 Millionen Euro. Der Erwerb soll im dritten Quartal abgeschlossen werden.

Porsche bestätigte wie erwartet den Ausblick für 2017. So wird ein Nettoergebnis von 2,1-3,1 Milliarden Euro vorhergesagt und für die Nettoliquidität wird nun wegen der Kaufpreiszahlung für die PTV AG ein um 0,3 Milliarden Euro niedrigerer Wert von 1,0-1,5 Milliarden Euro erwartet. Weitere etwaige Zukäufe sind dabei nicht berücksichtigt.

Der zuständige Analyst Frank Biller bewertet die Porsche-Aktie auf Basis eines modifizierten Modells der Summe aller Einzelteile. Mit dem auf 162 Euro gesenkten Kursziel für die VW-Vorzugsaktie resultiert für die Porsche SE wie bereits erwähnt ein neues Kursziel von 69 Euro. Auf dieser Basis bestätigt er trotz der weiterhin bestehenden Klagerisiken (diese antizipiert die LBBW mit einem Abschlag von fünf Milliarden Euro) das Rating Kaufen.

Beim Gewinn je Aktie rechnet er für 2017 mit 10,95 Euro je Aktie und bei der Dividende für das Geschäftsjahr 2017 mit einer Zahlung von1,51 Euro je Anteilsschein. Als Pluspunkt bezeichnet er die Unterbewertung zum Wert des Beteiligungsportfolios und dass der Kurs bereits hohe Schadensforderungen gegen Porsche antizipiert. Negativ zu werten seien dagegen wie bereits erwähnt die Risiken aus Klagen sowie Unsicherheit hinsichtlich des Abgas-Skandals beim Kerninvestment Volkswagen.

Charttechnik





Die Porsche-Aktie hatte in den vergangenen Jahren nicht immer einen leichten Stand. Der Titel bewegt sich einerseits zwar über dem Tief von 27,28 Euro im Jahr 2010, doch das Hoch von 94,00 Euro ist andererseits meilenweit entfernt, ganz zu schweigen vom Rekordhoch von fast 158,00 Euro aus dem Jahr 2007. Letztlich ist das Chartbild wenig prickelnd, zumal am Montag das bisherige Jahrestief von 48,31 Euro unterschritten wurde, wodurch sich die Lage charttechnisch weiter eingetrübt hat.

Profil



Die Porsche Automobil Holding SE ist eine deutsche Holdinggesellschaft. Sie hält die Mehrheit der Stammaktien an der Volkswagen AG, einem der weltweit führenden Automobilhersteller. Der Volkswagen-Konzern besteht aus den Marken Volkswagen Pkw, Audi, SEAT, ŠKODA, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Porsche, Ducati, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Scania und MAN. Seit 2014 gehört außerdem ein Anteil von zehn Prozent an dem US-amerikanischen Technologieunternehmen INRIX Inc. zum Portfolio der Porsche Automobil Holding.