(neu: Aktienkurse im 1. Absatz aktualisiert und Aussagen zur Branche im letzten Absatz)
NEW YORK (dpa-AFX) - Eine weitere Verzögerung bei der Einführung einer wichtigen Chip-Technologie hat am Freitag die Aktionäre von Intel
Intel muss die Einführung einer neuen Chip-Generation um weitere sechs Monate verschieben. Die Prozessoren mit sogenannten Strukturbreiten von 7 Nanometern sollen nun voraussichtlich erst Ende 2022 in erste Computer eingebaut werden.
Analysten reagierten zum Teil sehr negativ auf die Nachricht. Die strukturellen Probleme bei Intel seien nun deutlich erkennbar geworden, schrieb etwa der Experte Stacy Rasgon von Bernstein Research. Auch wenn der Chipriese sage, man wisse, wo das Problem liege, habe es auf der Telefonkonferenz des Unternehmens nicht nach einer baldigen Lösung geklungen.
Dem Fachmann Ingo Wermann von der DZ Bank zufolge droht Intel gegenüber der Konkurrenz technologisch ins Hintertreffen zu geraten. Die erneute Verschiebung von "7nm-Produkten" sei sehr enttäuschend und dürfte neben einem Imageschaden auch zu Marktanteilsverlusten führen. Bisher hatte Wermann für Intel-Aktien mit "Kaufen" votiert, riet nun aber zum "Verkaufen".
Auch Analyst Blayne Curtis von der britischen Investmentbank Barclays stufte Intel ab und rät nun zum Verkauf. Er stellte ebenfalls auf die Verzögerung bei der 7-Nanometer-Prozessortechnologie ab, weshalb sich Intel zunächst weiter auf die weniger profitable 10-Nanometer-Technologie konzentriere. Der Aktie fehlten derzeit die Impulse, auch weil sich das PC-Geschäft im kommenden Jahr womöglich abschwächen könnte und kein brauchbarer Plan vorliege, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die Hiobsbotschaft von Intel belastete am Freitag auch andere Branchentitel. So verloren KLA 5,2 Prozent, Applied Materials
Quelle: dpa-Afx