FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aussicht auf hohe Einnahmen für den Windturbinenhersteller Nordex
Auch bei RWE-Aktien stieß der Deal an der Börse auf Zustimmung. Der Kurs gewann 1,6 Prozent auf 32,50 Euro. Das von Nordex an RWE wechselnde Paket umfasst Anlagen mit 2,6 Gigawatt Windkapazität, davon 1,8 Gigawatt in Frankreich, sowie 0,1 Gigawatt Solarkapazität. Der Energiekonzern stärkt derzeit massiv seine Aktivitäten im Bereich der Erneuerbaren Energien. Die Arbeitnehmervertreter in Frankreich und die dortigen Behörden müssen der Vereinbarung aber noch zustimmen.
"Das wird die Bilanz des Unternehmens deutlich verbessern", argumentierte Analyst Guido Hoymann vom Bankhaus Metzler mit Blick auf den Verkäufer Nordex. Aus einer Nettoschuldenposition würde eine deutlich positive Cash-Position. Nordex hebe mit dem Deal erhebliche versteckte Reserven. In den Büchern sei das Geschäft bislang sehr niedrig bewertet.
Nordex sei ein zwar wachsender, aber doch eher kleiner Hersteller von Windkraftanlagen, merkte Analyst Constantin Hesse von der US-Bank Jefferies an. Aus Sicht von Investoren sei daher die Liquidität des Unternehmens stets mit Sorgen behaftet gewesen. Mit dem Erlös aus dem Verkauf seien diese zumindest auf kurze Sicht ausgeräumt. Nordex hat einen Börsenwert von gut einer Milliarde Euro. Zum Vergleich: Die beiden Wettbewerber Siemens Gamesa
Auch mit Blick auf RWE hoben Experten am Montag den Daumen. Der Stromkonzern erweitere das Volumen der Projekt-Pipeline mit dem Zukauf um etwa zwölf Prozent, so Tanja Markloff von der Commerzbank. Nach Fertigstellung der projektierten Anlagen dürften diese pro Jahr geschätzte 300 Millionen Euro zum bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) beitragen. Sie bekräftigte die Kaufempfehlung für RWE.
Aus charttechnischer Sicht verblieb die Nordex-Aktie trotz der Rally in der Handelsspanne der vergangenen Wochen. Diese reicht von etwa 8,50 bis zu 10,30 Euro. Vom Corona-Crash-Tief im März bei 5,55 hatten sich die Papiere bis Anfang Juni fast verdoppelt. Darauf folgte eine Stagnation unter starken Schwankungen. RWE-Aktien hatten den Kurseinbruch im weltweiten Corona-Crash vor zwei Wochen komplett wieder aufgeholt - und traten zuletzt unter 33 Euro auf der Stelle./bek/tih/jha/
Quelle: dpa-Afx